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(1:0) - (1:3) - (2:0)
28.01.2022, 19:30 Uhr

Füchse verpatzen den Sieg

Niederlage in Dresden

Þ29 Januar 2022, 16:39
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Lausitzer Füchse

„Weißwasser gehört da unten nicht hin. Die Mannschaft ist besser, als es Rang zwölf aussagt“, soll Dresdens Ex-Kapitän Steven Rupprich in der zweiten Drittelpause erklärt haben. Bis dahin hatten unsere Blau-Gelben eine starke Auswärtspartie abgeliefert und sich mit 3:2 durchaus verdient in Führung befunden. Dann aber zeigten unsere Lieblinge, warum sie „da unten“ stehen. Zwei kapitale Fehler brachten die Eislöwen, die bis dahin nicht ansatzweise den Glanz eines Spitzenreiters versprühen konnten, auf die Siegerstraße. Mit den Erfolgen hat sich bei den Elbflorenzern eine Siegermentalität entwickelt, die offenbar nur schwerlich zu erschüttern ist. Und wenn den Blau-Weißen die Tore dann noch auf dem Silbertablett serviert werden, sagen die wie selbstverständlich „Danke!“ Beim Blick auf die Tabelle wird schnell deutlich, wie bitter die vermeidbare Auswärtspleite für unser Team ist: Als Zwölfter trennen unseren EHC vom Zehnten Freiburg, der ein Spiel weniger bestritten hat, immerhin neun Punkte. Au Backe… Auf alle Fälle hoffnungsvoll aber hat die Leistung gestimmt. Wann gibt es dafür endlich Zählbares???

Vom ersten Bully an zeigten die Füchse wenig Respekt vor dem Tabellenführer. Steve Hanusch blieb es vorbehalten, ein erstes Mal Janick Schwendener im Dresdner Gehäuse zu prüfen (2.). Die Eislöwen ließen es geruhsam angehen. Erst in der vierten Minute konnte ein Schuss von Lukas Flade noch abgefälscht werden. Gleich darauf prüfte auch Simon Karlsson Tobias Ancicka im Füchse-Kasten (4.). Dresden war nun präsenter und auch Adam Kiedewicz scheiterte von schräg links an Ancicka (5.). Selbst wenn die Füchse etwas stärker in dieser Anfangsphase wirkten, so konnten sie die Führung durch Vladislav Filin nicht verhindern (8.). Nach einem gewonnenen Bully durch Jordan Knackstedt kam die Scheibe zu ihm. Er zog direkt ab und traf über die Fanghand von Ancicka in den rechten Winkel. Noch in der gleichen Minute ging Bennet Roßmy allein durch die Dresdner Abwehr und konnte nur regelwidrig von Arne Uplegger gestoppt werden. Der bekam dafür zwei Minuten (8.). So richtig ins Powerplay kamen die Angereisten jedoch nicht. Roope Mäkitalo zimmerte das Hartgummi nach Zuspiel von Peter Quenneville an die Querlatte (9.). Und Richie Mueller fand seinen Meister in Janick Schwendener. Auch Ilja Fleischmann traf aus ganz spitzem Winkel nur den rechten Pfosten (beide 10.). Danach war es Tomas Andres auf Dresdener Seite, der von rechts knapp daneben zielte (12.). Die erste Strafe für die Füchse zog Mäkitalo, der in den Dresdner Schlussmann rutschte und dafür wegen Behinderung auf die Strafbank musste. Und Andres zog gleich nach dem Bully direkt ab, doch Ancicka parierte. Einen Konter in Unterzahl setzte Garlent aus der Drehung neben das Gehäuse (alles 13.). Schmerzvoll wurde es für Bennet Roßmy, der einen satten Schuss von David Rundqvist von der blauen Linie blockte (15.). Wegen eines Bandenchecks musste dann Hanusch auf das Sünderbänkchen (16.). Aber während der Unterzahl und auch danach passierte nichts mehr. So ging es mit dem knappen 0:1-Rückstand in die erste Pause.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts ließen es beide Teams verhalten angehen. Ein Schuss auf das Tor von Kuschel wurde von Toni Ritter noch abgefälscht. Aber die Scheibe rutschte am knapp am linken Pfosten vorbei (23.). Dann holte sich Jordan Knackstedt an der rechten Bande in der Offensivzone vor Jakub Kania die Scheibe und brachte sie punktgenau auf Vlad Filin in den Slot. Der hielt einfach den Schläger rein und traf zum zweiten Mal für seine Farben (25.). Und als wenn sie nun alle Bremsen gelöst hätten, machten die Heimischen mächtig Druck. Philipp Kuhnekath von rechts, zweimal Yannick Drews und auch Filin und Karlsson scheiterten allesamt an Ancicka (26./27./28.). Und genau in diese Phase gab es das nächste Powerplay für die Heimischen. Peter Quenneville musste wegen Hakens raus (30.). Aber auch diesmal hielten sich die Unsrigen schadlos. Und just in dem Moment, als die Füchse vollzählig waren, musste Rundqvist wegen Beinstellen auf die Strafbank. Zunächst jedoch war es Andres, der nach einem Konter daneben zielte. Und schon beim nächsten Füchse-Angriff schoss Quenneville über den Kasten. Doch nur kurz darauf zielte Bennet Roßmy ganz genau und traf von rechts ins kurze Eck zum 1:2 (alles 33.). Danach lief es wieder besser bei den Füchsen. Nach einem langen Pass lief Breitkreuz allein in Richtung Schwendener, wurde jedoch in letzter Sekunde von Mike Schmitz, der mit viel Geschwindigkeit kam, am Abschluss gehindert (36.). Dann hieß es wieder Überzahl für die Gelben, weil Arne Uplegger auf die Strafbank musste (37.). Doch nach 15 Sekunden durfte er wieder mitspielen. Roope Mäkitalo traf zum Ausgleich. Der kleine Finne schloss eine perfekt gespielte Kombination über Hanusch, Garlent und Breitkreuz zum auf alle Fälle verdienten 2:2 ab (37.). Aber damit nicht genug. Druck kam jetzt fast nur noch von den Füchsen, die die Unordnung in der Dresdner Defensive zwei Sekunden vor der zweiten Sirene zur Führung nutzen konnten. Mit einem Sprint von einer Seitenbande zur anderen holte sich Käpt`n Clark Breitkreuz die Scheibe und bediente Richie Mueller, der zum 3:2 vollendete. Spiel gedreht – verdienter Vorsprung.

„Ich hoffe, dass gute Dinge passieren“, meinte Richard Mueller in der zweiten Pause. Und die Oberlausitzer knüpften an das tolle Ende des Mittelabschnitts zunächst an. Schlagschuss Quenneville – drüber! Schlenzer Quenneville- drüber (beides 42.)! Der EHC hatte die Mittelzone unter Kontrolle, spielte gut und schnell nach vorn und ließ hinten praktisch kaum etwas zu. Der Schuss von Philipp Kuhnekath aus spitzem Winkel an die Querlatte kam überraschend. Tobias Ancicka verschob beim Klärungsversuch das Tor (45.). Dann zog Kuba Kania fast von der Mittellinie ab. Janick Schwendener hatte seine liebe Mühe und Not, das Spielgerät zu klären (47.). Der Druck der Angereisten forderte Tribut: Eben jener Kuhnekath klärte mit hohem Stock gegen Philip Kuschel und musste für zwei Minuten pausieren. Sogleich krachte Steve Hanusch den Puck Richtung Schwendener, der prallen ließ. Kein Fuchs war für den Rebound bereit (48.). Dann hatte Quenneville schräg viel Zeit und Platz. Aber Dresdens Goalie kam ihm ganz weit entgegen (49.). Und dann das… „Otto“ schenkte die Scheibe an der gegnerischen Blauen weg, Matej Mrazek lief zum „Penalty-Solo“, Tobi Ancicka stürzte aus dem Kasten, aber ins Leere – und dann lag das Hartgummiteil in unserem Tor. So eine unglaubliche Kirsche… Jetzt wollten die Hausherren mehr. Erst Mrazek und dann David Suvanto forderten Tobi Ancicka, der klasse parierte (51.). Gegenüber knallte Bennet Roßmy nur an den Pfosten (52.). Es ging hoch und runter, es gab Chancen hier wie da. Nach einem Bully war Doppeltorschütze Filin aus sechs Metern ganz unbedrängt zum Schuss gekommen – vorbei (55.). Aber die Eislöwen machten Ballett. Nach einem Schrägschuss von Timo Walther, den Ancicka killte, hätte Käpt’n Clarke problemlos die Scheibe aus dem Drittel bringen müssen. Doch er chippte zu Simon Karlsson, der sofort abzog. Goldhelm Knackstedt hielt den Schläger dazwischen und die kleine Schwarze lag wieder in unserer Kiste. Was für ein Drama! Denn auch der Videobeweis zeigte, dass der Treffer regulär erzielt war. Statt einen Auswärtsdreier bejubeln zu können, war nun wieder Hinterherlaufen befohlen. Da stibitzte Breitkreuz bei Arne Uplegger das Spielgerät und lief unbedrängt auf Schwendener zu. Toooorr??? Nein! Der ESC-Goalie wehrte mit dem rechten Schoner ab (58.). Als noch 40 Sekunden auf der Uhr standen, foulte Maxi Kolb den Hunter Garlent. Goalie raus, sechs gegen vier – doch Hanusch und Quenneville spielten per Doppelpass die Uhr herunter…

Was für eine bittere Niederlage! Selten zuletzt hatten die Ostsachsen so passabel agiert. Doch einmal mehr kosteten kleine, aber markante Fehler ein Spiel. Und während die Väkiparta-Buben mit hängenden Köpfen vom Eis schlichen, gewann Kaufbeuren bei unserem Sonntagsgegner in Ravensburg mit 5:2. „Hilf dir selbst“, wird wichtiger denn je. Noch 17 Spiele, und damit durchaus „lange“, ist Zeit, um den Befreiungsschlag zu schaffen. Wann aber geht es „Los jetze!“???

Schlüsselszene

Matej Mrazeks Treffer zum 3:3 in Unterzahl stellte den bis dahin ersichtlichen Spielverlauf auf den Kopf und kippte das Match in die aus blau-gelber Sicht falsche Richtung.

Härtetest

In Minute 11 testete unser Käpt`n die Querstange des Dresdner Drahtkäfigs. Sein Sprint in Richtung Tor ging vorbei an der Dresdner Defensive, dem Puck und Yannick Schwendener. Er endete an der Querstange des Tores, die er sogleich mal auf ihre „Tragfähigkeit“ prüfte.

Einhundert

Das 1:2 von Bennet Roßmy war das 100. Tor der Füchse in dieser Spielzeit.

Handwerklich

Als in Minute 46 das Füchse-Tor binnen weniger Augenblicke zweimal aus der Verankerung sprang, betätigte sich Tobias Ancicka als Tor-Heimwerker. Referee Steingroß kontrollierte die Arbeit – und befand sie für gut. Der Eismeister musste nicht bohren.

Besorgt

„Wenn wir mal auf den Sack kriegen, dann aber richtig“, orakelte Dresdens Coach Andi Brockmann nach dem Prestigeerfolg, als es um die Frage ging, ob die Eislöwen mal wieder „geerdet“ werden müssten. Solche „Sorgen“ hätte man im Fuchsbau gerne…

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