So ist das im Sport: Noch vor 16 Tagen titelten wir nach dem 1:3 daheim gegen die Ravensburg Towerstars „Eine Nummer zu groß“. Fünf Spiele und vier Ravensburger Niederlagen am Stück später sorgten unsere Füchse für eine dicke Überraschung. Mit 5:3 entführten sie alle drei Punkte aus der CHG-Arena. Und der Sieg war wirklich verdient. Als nach 20 Minuten die Busbeine lockergelaufen waren und die Heimischen vielleicht schon zu sehr an das Ende der Pleitenserie glaubten, kamen die Blau-Gelben zurück. Sicher war es kein richtig hochklassiges Match. Sicher kamen die Gastgeber gefühlt zu zwei von drei Torchancen, weil die Füchse die kontrollierte Scheibe doch noch in der eigenen Zone verdaddelten. Wie dann aber nach dem 1:2 gerackert und gekämpft wurde, das nötigt Respekt ab. Dabei musste Trainer Corey Neilson erneut in den Reihen switchen, da Jonathon Martin nach einem am Sonntag geblockten Schuss nicht einsatzfähig war. Bennet Roßmy rückte in den ersten Sturm neben Kale Kerbashian und Rylan Schwartz. Weiter in einer Linie griffen Fabian Dietz, Brad Ross und Tomas Andres, Thomas Reichel, Sebastian Streu und Feodor Boiarchinov sowie Lars Reuß, Tim Detig und Ludwig Nirschl an. Zum Glück führten heuer auch die Entscheidungen der Unparteiischen nicht dazu, dass das Match noch kippte…
Dabei erwischten die Füchse den klassischen Fehlstart…
Das Spiel hatte kaum begonnen, da musste Mac Carruth das erste Mal die Scheibe aus seinem Netz fischen. Es war überhaupt die erste Aktion der Towerstars. David Zucker, der nach 35 Sekunden von halblinks einfach mal drauf hielt erwischte unseren Keeper eiskalt. Nur 30 Sekunden später zog Mathieu Pompei gefährlich vor unser Tor, aber diesmal blieb Carruth aufmerksam. Es waren weiter die Towerstars, die Druck machten. Pawel Dronia mit einem verdecktem Schuss, aber es blieb beim 1:0 (4.) Fast im Gegenzug konnte auch Olafr Schmidt seinen ersten Schuss halten (4.) Rylan Schwartz hatte abgezogen. Wenig später setzte sich Thomas Reichel schön an der Bande durch, aber sein Pass vor das Tor rutschte auch an Feodor Boiarchinov in aussichtsreicher Position vorbei. Vielmehr kam bis dahin nicht von den Füchsen und scheinbar waren die „Busbeine“ noch zu spüren. Nach dem Powerbreak in der 9. Minute kamen dann die Füchse etwas besser zum Zuge. Zunächst aber kassierten die Angereisten durch Andres die erste Strafe wegen Hakens. Die Unterzahl hätte fast zum Ausgleich geführt aber Brad Ross, der die Scheibe im eigenen Drittel abfing legte für den mitgelaufenen Rylan Schwartz auf, doch er scheiterte an SOlafr Schmidt. Brad Ross holte sich die Hartgummischeibe jedoch erneut, musste aber ebenfalls die Klasse des Ravensburger Keepers anerkennen. Die Oberschwaben selbst hatten nur einen Torschuss durch Seifert von halblinks. Aber Mac Carruth war auf dem Posten. Dann in der 15. Minute ein langer Pass der Ravensburger ins Drittel der Füchse und alle warteten auf einen Icing-Pfiff gegen Ravensburg, doch der blieb aus und Pompei ergatterte sich die Scheibe zum Leidwesen der Füchse. Sein Pass vor das Tor wurde von Driendl kurz gestoppt und Robby Czarnik vollendete zum 2:0. Die Füchse wollten zwar noch vor der ersten Sirene den Anschlusstreffer, aber weder Kerbashian (17.) noch Mik (18.) konnten Schmidt überwinden.
Nach dem ersten Seitenwechsel waren es die Towerstars, die durch eine Einzelleistung von Hines, der aber an Carruth scheiterte, das Drittel eröffneten. Kurz darauf verschätzte sich unser Hüter bei einem Puck, der hinter das Tor rutschte, aber unvermittelt wieder vor unser Heiligtum sprang. Glück für die Unsrigen, dass kein Ravensburger zum Einschuss bereit stand (23.). In der. Minute gab es gleich doppelte überzahl für die Füchse, weil Bettauer (Beinstellen) und Henrion (übertriebene Härte) gleichzeitig auf das Sünderbänkchen mussten. Doch es dauerte fast 40 Sekunden bis die Gäste die Aufstellung im Angriffsdrittel fanden. Und es wurde auch nur einmal gefährlich für die Heimischen als Kerbashian die Querlatte (25.)traf. Doch in dem Moment als die Oberschwaben wieder vollzählig auf dem Eis standen, traf Sebastian Streu mit seinem ersten Tor aus halbrechts ins lange obere Eck des Ravensburger Gehäuses – 1:2 (26.). Zusätzlich gab es sichtlich neue Motivation für die Unsrigen. Zunächst aber prüfte Andreas Driendl aus zentraler Position unseren Hüter, der bei freier Sicht gut parierte (27.). Unsere Füchse wollten jetzt aber mehr. Rylan Schwartz erzielte in der 28. Minute nach Zuspiel von Kale Kerbashian den verdienten Ausgleich. Er jagte die kleine Schwarze aus halbrechts ins kurze obere Eck. Dann flogen ein paar Fäuste (29.) und es gab Strafen. Zwei Strafminuten für Ravensburg und deren vier für die Füchse. Somit standen vier Ravensburger drei Füchsen gegenüber. Viel ließen sich die Heimischen jedoch nicht einfallen. Bei einem Schuss von Henrion musste Carruth mit Spagat retten (30.), aber das war es auch. Doch sie machten bei Spielergleichheit weiter Druck. In der 31. Minute prüfte Robby Czarnik die Festigkeit der Maske unseres Keepers und eine Minute später musste Nick Ross gleich gegen zwei Spieler der Towerstars, Patrick Seifert und Robby Czarnik, seine ganzen Verteidigerkünste aufbieten, um die brenzlige Situation vor dem eigenen Tor zu klären. In der 34. Minute gab es eine Strafe gegen Lars Reus wegen Beinstellens, somit erneute Unterzahl. Doch diesmal kam alles ganz anders. Die Füchse fingen einen Pass im eigenen Drittel ab und Thomas Reichel stiefelte über die linke Seite los. Begleitet von einem Ravensburger und Fabian Dietz kam der Pass punktgenau auf unsere #87 und er traf zum 2:3 in Unterzahl. Die Füchse waren jetzt deutlich besser und urplötzlich viel abgeklärter und sicherer. Dennoch versuchten die Oberschwaben alles und schossen fast aus jeder Lage auf unser Tor. Die Abwehr und Mac Carruth ließen nichts mehr im zweiten Drittel zu.
Zum letzten Drittel hätte man Ravensburg jetzt stürmend und schießend erwartet, aber der Ansturm blieb zunächst aus. Es kam erst Fahrt in das Drittel als Mac Carruth ein Geschoß von Pawel Dronia mit dem Kopf über das Tor lenkte (43.). Kurz darauf tankte sich Andreas Driendl durch die Füchse-Abwehr, scheiterte aber mit dem Abschluss an unserem Hüter. Die Füchse sahen sich nun mehr verteidigend als stürmend. Es dauerte bis zur 46. Minute, ehe sie zum ersten Torabschluss kamen. Doch der bedeutet die 4:2 Führung, weil Rylan Schwartz erneut getroffen hatte. Kale Kerbashian eroberte sich den Puck im eigenen Drittel und lief den Konter. Der mitgelaufene Stürmer nahm den Pass und die Einladung zum Torerfolg dankend an und ließ Olafr Schmidt keine Chance. Ravensburg versuchte dennoch die drohende fünfte Niederlage in Folge abzuwenden. Hoffnung keimte in der 51. Minute bei den Towerstars auf, als Henrion kurz hinter der blauen Linie trocken abzog und zum 3:4 traf. Das sass Rylan Schwartz gerade für zwei Minuten auf der Strafbank. Sein Vergehen - Hoher Stock. Doch die Füchse blieben auch nach dem Gegentreffer aufmerksam und Herren der Lage. Zucker versuchte es noch aus spitzem Winkel (51.). Aber den Heimischen fiel nicht mehr viel ein. Als Kerbashian in der 56. Minute einen Schuss im eigenen Drittel blockt und er, schneller als zwei Ravensburger Gegenspieler, der Scheibe hinterherjagd, wird er beim Torschuss zwar regelwidrig zu Fall gebracht, aber ein Pfiff blieb aus. Auch in der 58. Minute war es unsere #9, die Olafr Schmidt aus Nahdistanz noch einmal prüfte. 1:33 min vor Spielende nahm Rich Chernomaz die Auszeit und Olafr Schmidt aus dem Kasten. Das nutzte 55 Sekunden vor Schluss Tomas Andres mit einem Lupfer aus dem eigenen Drittel ins leere Tor zum entscheidenden und verdienten 5:3 Auswärtserfolg für die Füchse.