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Η-Κ
(0:2) - (3:1) - (0:3)
20.03.2022, 17:00 Uhr

Füchse ziehen Löwen das Fell über die Ohren

Starkes Comeback der Weißwasseraner

Þ21 März 2022, 10:05
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Lausitzer Füchse

Es war ein starkes Comeback, das unsere Lausitzer Füchse heute nach dem 1:2 daheim am Freitag starteten. Vom Serienausgleich unbeeindruckt, setzten die Väkiparta-Buben direkt da an, wo sie am Mittwoch in der Kurstadt aufgehört hatten. Wieder viel energischer in den Zweikämpfen, wieder viel genauer im Spielaufbau und mit durchweg viel Tempo wurde der Kontrahent in große Nöte gebracht. Dazu agierte man vor der gegnerischen Kiste richtig konsequent und zeigte so, dass auch Jimmy Hertel, bei der Heimniederlage noch ein wenig der Sieggarant, mit der erforderlichen Entschlossenheit kein echtes Hindernis für Torerfolge ist. Vermutlich entscheidend aber war, dass Roope Mäkitalo in unseren Paradeblock zurückkehrte. Der kleine Finne setzte nicht nur die Kanadier bestens in Szene. Er netzte auch selbst gleich doppelt ein. Damit lief auch der zweite Angriff mit Richard Mueller, Eric Valentin und Bennet Roßmy wieder in Optimalbesetzung auf. Und dann war da noch der Capitano: Clarke Breitkreuz rückte vom Spielberichtsbogen diesmal direkt auf das Eis und war unmittelbar an den Toren eins und drei beteiligt. Zugegebenermaßen etwas „nervenaufreibend“ war die Partie für die Füchse-Fans unter den SpradeTV- Zuschauern. Wenn korrekte Referee-Entscheidungen selbst nach Ansicht der Fernsehbilder in Frage gestellt werden, versagen auch mal bestens eingestellte Blutdrücke. Mitnichten entsprangen die ersten beiden Lausitzer Treffer „widrigen Umständen“. Egal – es sind Endrundenspiele. Viel schlimmer wog, dass mit Adrian Grygiel und Tyler McNeely je ein Akteur verletzungsbedingt ausfiel. Wünschen wir den Protagonisten schnelle Genesung und uns allen eine weiterhin faire und spannende Serie.

Zunächst hielten es beide Mannschaften etwas defensiver – bis zur dritten Minute. Ein Fehler von Nico Kolb brachte Hunter Garlent in Scheibenbesitz. Sein Zuspiel chippte Stephane Döring zum Tor. Zunächst blieb die Scheibe zwischen den vielen Beinen hängen. Und aus dem heillosen Durcheinander vor und im Torraum von Jimmy Hertel war es dann Garlent am langen Pfosten, der zum 1:0 einnetzen konnte (3.). Es gab zwar den Videobeweis, weil Clarke Breikreuz von Kolb in den Torraum gestoßen wurde, doch der Treffer bekam nach Sichtung seine Anerkennung. Wer nämlich exakt hinschaute, der sah, dass Hertel nicht mit „halten“, sondern Schlägen gegen unseren Kapitän beschäftigt war. In der Folge musste Toni Ritter zwei Strafminuten absitzen, die folgenlos blieben. Nach einem Zwei-auf-eins-Konter traf Eric Valentin nur das Außennetz (6.). Peter Quenneville kam mit einem Rebound nach Carson-Schuss nicht an Hertel vorbei (7.). Beide Torhüter konnten sich über mangelnde Arbeit jedenfalls nicht beklagen. Tyler McNeely für Tölz und Richie Mueller für die Unsrigen scheiterten jeweils (beides 8.). Dann gab es eine recht kleinliche Strafenauslegung gegen Hanusch. Aber die Unterzahl dauerte nur neun Sekunden, dann musste Pascal Aquin – ebenfalls ohne eklatantes Foul – raus (beides 10.). Und kaum wieder vollzählig, kassierte Bennet Roßmy die nächste Strafe (12.). Aber auch die überstanden die Füchse. Während sich zwischenzeitlich erneut beide Torhüter auszeichnen konnten, war es in der 17. Minute Richie Mueller, der von rechts abzog. Hertel hielt und wähnte die Scheibe unter sich. Doch das Hartgummi rutschte vor seinen linken Schoner. Eric Valentin schaltete am schnellsten und versenkte das frei liegende Spielgerät zum 2:0. Dann gab es eine eher unschöne Szene, als Oliver Ott, am Rand des Sichtbereichs der Kameras, Adrian Grygiel in die Bande checkte. Der bleib erst einmal benommen liegen, ging dann zwar selbständig in die Kabine, doch weiterspielen konnte er danach nicht mehr. Ott musste dafür fünf Minuten in der Kühlbox brummen. Und auch Hanusch musste nur 24 Sekunden später wegen Behinderung zuschauen. Aquin traf für seine Farben noch den Pfosten unseres Heiligtums (19.), aber es passierte nichts Zählbares mehr. So ging es mit der 2:0-Führung in die erste Pause.

Für das zweite Drittel hatten sich beide Mannschaften scheinbar einiges vorgenommen. Zunächst traf Mueller mit einem Mordsschuss nur die Querlatte des Tölzer Gehäuses, und gegenüber war Markus Eberhardt nur zweiter Sieger gegen Leon Hungerecker (beides 23.). Zuvor brachte sich unser Hüter jedoch selbst in eine ungemütliche Situation, als er eine Scheibe vier Meter vor dem Tor klären wollte, dies aber missglückte. So kam der Puck zu Eberhardt, der von rechts nur noch hätte einschießen müssen. Doch Hungerecker klärte im Hechtsprung sensationell mit seinem Schläger. Und unser Schlussmann konnte sich kurz darauf gleich noch einmal gegen Kolb auszeichnen, hielt dessen Schuss jedoch nicht fest. Den Rebound konnte Mueller nur per Foul verhindern - zwei Minuten Strafe waren die logische Folge (25.). Und das bestraften die Heimischen diesmal. Top-Scorer Lubor Dibelka traf von links ins kurze Ecke (27.). Allerdings kassierte kurz zuvor Tyler McNeely einen heftigen, aber regelkonformen Check von Jakub Kania. In der Folge konnte er zwar das Eis selbständig verlassen, kehrte jedoch ebenfalls nicht mehr zurück. Auch wenn Hunter Garlent, nach schöner Vorarbeit von Mäkitalo, eine gute Einschussmöglichkeit hatte (27.), so waren es die Gastgeber, die jetzt das Spiel machten. Die Unsrigen hingegen nahmen wieder bzw. weiter zu viele Strafen. Valentin traf es in Minute 30. Während der Unterzahl hielten sich die Füchse jedoch weitestgehend schadlos. Sie konterten selbst über Toni Ritter und Tim Detig, doch Hertel parierte den Schuss unserer Nummer 11 (32.). Und Valentin leistete sich, gerade von der Strafbank kommend, gleich das nächste Foul – wieder Unterzahl (33.). Und als wenn das nicht schon Strafe genug gewesen wäre, so traf kurz nach deren Ablauf auch noch Maximilian Leitner zum Ausgleich (35.). Und es kam noch dicker für die Füchse. Nachdem weder Mäkitalo noch Bennet Roßmy per Konter ihre Chancen nutzten (36./37.), waren es Nico Kolb und Phillip Schlager, die das Spiel drehten. Per Doppelpass verschaffte sich Kolb den nötigen Raum und traf zur 3:2-Führung (39.). Doch diesmal hatten die Unsrigen eine schnelle Antwort parat. Rückkehrer Clarke Breitkreuz machte 16 Sekunden vor Drittelende den eminent wichtigen Ausgleich. Der Käpt´n schockte damit die Löwen, die sichtlich gelähmt zum letzten Drittel aus der Kabine kommen sollten.

Denn es dauerte ganze 38 Sekunden, da veredelte Roope Mäkitalo ein feines Zuspiel von Hunter Garlent zur neuerlichen EHC-Führung. „Wir sind hier die Besseren…“, meinte der Bad-Tölzer-Cableguy Schlager – hatte diese Auffassung aber eher exklusiv. Obwohl: Die Schwarz-Gelben machten schon noch einmal viel Druck. Thomas Merl, der den Pfosten traf, und Dibelka und Ott im Nachsetzen forderten unseren Puckfänger, der bestens disponiert war (alles 42.). Dann passte Brett Carson wie auf dem Reißbrett zu Garlent, der den Schläger hineinhielt und auf 5:3 (44.) stellte. Ein Klasse-Tor! Das schien die Hausherren im Mark getroffen zu haben. Valentin hätte schon den Deckel drauf machen können, lenkte aber vorbei (46.). Besser schaffte es unsere „Raupe“. Nach filigranem Quenneville-Pass krachte Mäkitalo die kleine Schwarze zentimetergenau ins Kreuzeck (49.). So schön kann Eishockey sein… Der Rest ist schnell erzählt. Cam Spiro scheiterte an Hungerecker (53.). Dann konnte Mäkitalo Hertel doch nicht tunneln, während Mueller und Carson zu ungenau zielten (alles 54.). Und während Ian Brady nach Stockschlag das Sünderbänkchen drückte, spielte der EHC die Zeit clever herunter und vermied jegliches Risiko.

Das zweite 6:3 der Unsrigen in der RSS-Arena bringt die Füchse in der Serie mit 2:1 nach vorn. Achtung: Joke!!! Am Dienstag geht es für die Lausitzer erneut auswärts weiter. Denn scheinbar kommen die Weißwasseraner als Gast besser klar. Tatsächlich findet Spiel vier natürlich am 22. März ab 19.30 Uhr im Fuchsbau statt. Aber Trainer Väkiparta vermochte heute auch nicht zu beantworten, weshalb seine Schützlinge auf fremdem Eis offenbar besser klarkommen: „Gute Frage…“ Eventuell aber hatten auch die EishockeNEWS den Finger im Zentrum, als sie orakelten: „Nimmt Roope Mäkitalo eine Schlüsselrolle ein?“ Gute Frage…

Die Statistik

0:1 (3.) Hunter Garlent ( Stephane Döring , Steve Hanusch )
0:2 (17.) Eric Valentin ( Bennet Roßmy )
1:2 (27.) Lubor Dibelka ( Ian Brady , Tyler McNeely ) PP1
2:2 (35.) Maximilian Leitner ( Dominik Bohac , Thomas Merl )
3:2 (39.) Nico Kolb ( Philipp Schlager )
3:3 (40.) Clarke Breitkreuz
3:4 (41.) Roope Mäkitalo ( Hunter Garlent , Peter Quenneville )
3:5 (44.) Hunter Garlent ( Brett Carson , Jan Bednar )
3:6 (49.) Roope Mäkitalo ( Peter Quenneville , Hunter Garlent )

Strafminuten

Bad Tölz: 11 (7-0-4) Weißwasser: 14 (8-6-0)

Schiedsrichter

Stefan Bauer, Alexander Singer - Christoph Jürgens, Michael Zettl

Zuschauer: 1350

RSS-Arena 

DIE STIMMEN DER TRAINER

Petteri Väkiparta: „Wir haben gut begonnen. Gaben wir uns in Weißwasser noch zu klein, so haben wir heute gut angefangen, mit viel Energie und viel Laufbereitschaft agiert. Aber das zweite Drittel war wie eine kleine Achterbahn – sowohl emotional als auch spielerisch. Aber dann im dritten Drittel haben wir uns gefunden und haben das Spiel nach Hause gebracht“.

Kevin Gaudet: „Glückwunsch an Petteri und seine Mannschaft. Die ganze Saison haben wir ein Problem zu Hause. Ich habe es schon oft gesagt. Wir haben wieder zwei Fehler gemacht und sie haben das sofort bestraft. Und du rennst dann fast jedes Mal zu Hause hinterher. Es ist nicht einfach. Aber wir haben uns zurückgekämpft. Wir waren nach einem super zweiten Drittel mit 3:2 vorne. Dann machen wir einen unglaublich dummen Fehler an der blauen Linie. Das darf nicht passieren. 20 Sekunden vor der Pause 3:3. Wir kommen raus im letzten Drittel und machen wieder einen Fehler. Das ist einfach nicht zu verstehen. Wir haben heute so viele zwei gegen eins zugelassen; ich bin wirklich sprachlos.“

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