Die drei Punkte und die gleichzeitigen Punktverluste der Konkurrenz ermöglichten den Oberschwaben einen Sprung vom sechsten auf den zweiten Tabellenplatz. 2500 Zuschauer in der Ravensburger Eissporthalle sahen nach 30 gespielten Sekunden zunächst eine Riesenchance vom Garmischer Topscorer Andrew Bohmbach, der zunächst an Christian Rohde scheiterte und den Nachschuss aus spitzem Winkel dann über das Tor setze. Knifflig wurde es auch, als die Towerstars ein Minute später eine Strafe kassierten und die Gäste das Ravensburger Tor mächtig unter Beschuss nahmen.
Kaum war die Unterzahl erfolgreich überstanden, fanden die Cracks von Trainer Petri Kujala auch alsbald den Rhythmus und nach knapp sieben Minuten sollte dies auch mit der 1:0 Führung belohnt werden. Justin Kelly wartete hinter dem Tor solange mit dem Pass, bis Dustin Cameron vor dem Torraum in bester Position stand. Nur wenige Spielzüge später hätte Lukas Slavetinsky mit exakt identischer Situation fast das 2:0 markiert, dieses besorgte dann dafür nach elf gespielten Minuten erneut Dustin Cameron.
Diesmal lenkte er einen von Andreas Gawlik abgebebenen Schlenzer kurz nach der blauen Linie unhaltbar für Gäste-Keeper Hogan ab. Es folgte ein attraktives Spiel auf hohem Niveau, weil auch der SC Riessersee schnell nach vorne spielte und durchaus zu hochkarätigen Chancen auf den Anschlusstreffer kam. Dank eines hochkonzentrierten Christian Rohde im Towerstars Tor hatte die 2-Tore Führung aber bis zur ersten Pause Bestand. Die ersten vier Minuten des Mitteldrittels gehörten klar den Towerstars. Sie schnürten ihren Gegner in dessen Drittel ein und kamen zu guten Einschussmöglichkeiten. Die komplette dritte Sturmreihe hatte in der vierten Minute im Sekundentakt das 3:0 auf dem Schläger, doch der Puck wollte nicht den Weg über die Linie finden. Zwischenzeitlich musste auch Verteidiger Matt Kelly in die Kabine, ihn plagten Leistenprobleme. Mit fortdauernder Spielzeit des zweiten Abschnitts wurde das Spiel allerdings verbissener und die Zweikämpfe härter, Tore sollten bis zur zweiten Pausensirene allerdings nicht fallen. In den Anfangsminuten des Schlussdrittels änderte sich daran nichts, doch dann kassierten die Oberschwaben aus unglücklichen Situationen heraus zwei Strafzeiten hintereinander.
Konstantin Schmidt musste stellvertretend für das Team auf die Bank, weil er einen fliegenden Wechsel verpatzte. Kurz danach folgte Marko Friedrich, dessen verunglückter Rückhandschlenzer den Puck über die Glasumrandung beförderte und er mit zwei Minuten wegen Spielverzögerung bestraft wurde. Die doppelte Überzahl nutzten die Gäste aus Garmisch dann prompt aus und erzielten in der 47. Minute durch Morton Lie den 2:1 Anschlusstreffer. Jetzt sollte das Spiel an Dramatik kaum zu überbieten sein.
Beide Teams kämpften anschließend mit offenem Visier um jeden Zentimeter Eis. Die Towerstars hatten hier genauso gute Möglichkeiten auf Treffer Nummer drei wie die Werdenfelser, die in der 57. Minute am rechten Pfosten scheiterten. Als die Garmischer in der Schlussminute ihren Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis holten, sollte es richtig brenzlig werden. Nur noch wenige Sekunden waren zu spielen, da lag der Puck nochmals frei vor dem Tor und Bohmbach kam in der allerletzten Sekunde auch prompt zum Schuss. Doch Stefan Langwieder rettete auf der Torlinie und der Sieg war über die Zeit gebracht. „Wir haben die ersten beiden Drittel gut und geduldig gespielt, aber wir haben alle gesehen, warum Garmisch die letzten acht Spiele in Folge gewonnen hatte. Aber natürlich sind wir sehr froh über die drei Punkte, die kann uns keiner mehr nehmen“, so der Towerstars Coach.
eishockey.net / PM Ravensburg