Tolle Kulisse, unglücklicher Spielausgang. Der EVF unterlag im Weihnachtsspiel vor über 2600 Zuschauern in der Arena dem Tabellennachbarn aus Lindau durch einen Treffer 54 Sekunden vor Spielende mit 3:4 (0:0, 0:3, 3:1). Im Endeffekt entscheidend war trotz des bitteren Schlussakkords die Anfangsphase der Partie, denn da hätten die hoch überlegenen Füssener eigentlich deutlich führen müssen. Doch die Chancenverwertung bleibt in dieser Saison einfach das Manko. Lindau kam danach besser ins Spiel, zu leichten Toren und konnte diesmal alle drei Punkte für sich verbuchen.
In den ersten zehn Minuten spielte nur der EV Füssen. Ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen hätte leicht ein 1:0, 2:0 oder 3:0 bringen können, es blieb aber torlos. Die Islanders kamen dagegen erst in der elften Minute zu ihrem ersten Torabschluss und waren mit einem 0:0 nach zwanzig Minuten gut bedient.
Im Mitteldrittel hatte wieder der Eissportverein den besseren Start, ehe ein Glückstor das überraschende 0:1 durch Zach Kaiser brachte. Er überraschte Benedikt Hötzinger im kurzen Eck. Danach vergab Füssen mehrmals die Chance zum Ausgleich. Und lief in einen Konter, welchen erneut Kaiser zum 0:2 abschloss. Den Spielanteilen entsprach das überhaupt nicht, aber Lindau spielte clever und machte einfach die Tore. Bestes Beispiel die Schlussphase des Abschnitts, als diesmal der EVF bei einem Konter frei vor dem Tor auftauchte, aber ebenso wenig verwerten konnte wie eine Minute später, als eine Druckphase nicht den Anschluss brachte. Im Gegenzug ging die Scheibe dann erneut äußerst kurios ins Netz, als Torschütze wurde Andreas Farny genannt. Der Stand war 0:3 nach zwei Dritteln.
Das sorgte bei den Gäste bei diesem Spielverlauf natürlich für eine breite Brust und so waren sie zu Beginn des letzten Drittels auch überlegen. Hier konnte nun aber Füssen überraschen und durch einen abgefälschten Schuss auf 1:3 verkürzen, Jonas Fischer war der Schütze. Danach wurde das bis dahin faire Spiel ruppig. Eric Bergen schickte Julian Straub in die Bande und wanderte auf die Strafbank. Nun drückte der EVF, als es immer enger wurde verschob der nicht in einer Abwehrbewegung agierende Lindauer Torhüter sein Gehäuse. Auf diese Unsportlichkeit angesprochen ließ er sich zu einer Aktion hinreißen, die ihm eine Spieldauerstrafe einbrachte. Füssen nun eine gute Minute lang in doppelter Überzahl, die Scheibe wollte aber einfach nicht ins Netz. Erst als die Gäste wieder mit vier Feldspielern agierten, verkürzte Philippe Bureau-Blais auf 2:3. Nach einem weiteren klaren Foul der Lindauer gab es wieder doppeltes Powerplay, aber der EVF spielte das einfach nicht gut genug. Im Gegenteil vergaben die Islanders eine Riesenchance, danach glänzte Zimmer mit tollem Solo aber setzte die Scheibe auch vorbei. Füssen drückte weiter und belohnte sich viereinhalb Minuten vor Ende mit dem verdienten 3:3 durch Bauer Neudecker. Doch dann wollte man im heimischem Lager einfach zu viel und lief zweimal in Konter. Den ersten hielt Hötzinger noch, der zweite saß durch Alexander Dosch zum entscheidenden 3:4. Allein 35 zu 4 Füssener Schüsse im letzten Abschnitt hatten letztendlich nicht für die Wende gereicht.