Füssen unterliegt mit 1:5 in Memmingen

Merkwürdige Gegentore waren das Thema bei der 1:5-Niederlage (0:2, 1:3, 0:0) des EVF in Memmingen. War der Sieg der Gastgeber verdient, so war doch die Entstehung aller Treffer sehr unglücklich aus Füssener Sicht. Offensiv kam jedoch auch zu wenig, um die Gastgeber stärker in Bedrängnis zu bringen. Durch die anderen Ergebnisse blieb der Vorsprung der Füssener auf den elften Platz bestehen, außerdem hat man nun auch rechnerisch den Klassenerhalt geschafft. Die 22 Punkte Vorsprung können vom Zwölften Landsberg nicht mehr aufgeholt werden.

Eigentlich verlief der erste Abschnitt recht ausgeglichen, beide Teams hatten ihre Chancen. Die Tore machten aber die Indians. Nachdem der EVF einen aussichtsreichen Konter vergab, kassierte man im direkten Gegenzug das 0:1. Dabei wurde ein Querpass unglücklich auf das eigene Tor abgefälscht, Sergej Topol musste nur noch einschieben. Kurz darauf konnte Pascal Dopatka nach schlimmem Fehlpass eines Füssener Verteidigers das 2:0 markieren. Bitter: Goalie Benedikt Hötzinger bugsierte die Scheibe dabei ins eigene Gehäuse.

Im zweiten Drittel hatten wieder beide Mannschaften gute Möglichkeiten, nun hatte der Eissportverein zumindest einmal Glück, als Memmingens Schlussmann Leon Meder der Puck aus der Fanghand glitt. Verteidiger David Kaiser bedankte sich mit seinem ersten Treffer im Seniorenbereich. Doch Fortuna wechselte schnell wieder die Seiten. Nach einer Bogenlampe bugsierte Hötzinger erneut die Scheibe ins eigene Tor, den Schuss hatte Marcus Marsall abgegeben. Als zwei Zeigerumdrehungen später Matej Pekr aus klarer Abseitsposition einen Alleingang zum 4:1 verwertete, war das die Vorentscheidung. In Überzahl legte Dominik Meisinger den fünften Treffer nach. Hier sprang der Puck vom Schlittschuh ins Tor. Der EVF war ob dieser Aneinanderreihung von Merkwürdigkeiten sichtlich verunsichert und Memmingen hätte hier mehrmals erhöhen können. Erst kurz vor der zweiten Pause kamen die Schwarz-Gelben wieder zu eigenen Chancen.

Recht ereignisarm verlief das Schlussdrittel. Der EVF gab sich nicht auf und das Geschehen auf dem Eis war ausgeglichen. Die Stürmer beider Teams zeigten sich aber nicht mehr in Torlaune und so endete der Abschnitt 0:0. Memmingen kletterte durch den verdienten Heimsieg erstmals auf den sechsten Platz und belegt damit nun einen Playoff-Platz. Füssen hofft darauf, dass am nächsten „Niederbayern-Wochenende“ gegen Deggendorf und vor allem Passau wieder Rückkehrer im Kader zu begrüßen sind und dann wichtige Punkte eingefahren werden, um die Qualifikation für die Pre-Playoffs zu sichern.

Der Eissportverein setzt bei der Position an der Bande auf Kontinuität und hat den Vertrag mit seinem Trainer Janne Kujala vorzeitig um eine weitere Saison verlängert. Der 41-Jähige hat die erste Mannschaft des EVF in einer schwierigen Situation übernommen. Ohne langjährige Routiniers wie Lubos Velebny, Eric Nadeau und Christian Krötz sowie anderweitige Abgänge stand ein großer Umbruch an. Die laufende Spielzeit war wegen den Auswirkungen der Corona-Pandemie schwer zu planen, dazu rüsteten viele Oberligisten überraschend stark auf.

Vor diesem schwierigen Hintergrund ist es mit der Hilfe von Janne Kujala gelungen, ein neues Team zu formen, das aktuell mitten im Kampf um die Pre-Playoffs steht und mit der Abstiegsfrage schon längst nichts mehr zu tun hat. Darauf aufbauend soll der beliebte Deutsch-Finne mit seiner Arbeit nun auch in der nächsten Spielzeit helfen, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Dafür hat er das volle Vertrauen der Verantwortlichen.

Der im finnischen Hämeenlinna geborene Kujala kennt sich in der Oberliga bestens aus, bestritt er doch als Stürmer über 500 Partien in der Spielklasse. Mit Bad Nauheim feierte er die Meisterschaft, später wurde er mit Sonthofen auch Meister in der Bayernliga. In Finnland begann er dann seine Trainerlaufbahn im Nachwuchsbereich, arbeitete hier auch mit Marko Raita zusammen, der nun in der DEL2 tätig ist.

Janne Kujala und der EV Füssen, das passt einfach und die Verlängerung war für beide Seiten die logische Folge daraus. Wir wünschen unserem Trainer und seinem Team, auch wenn es aktuell noch voll im Wettbewerb steht, bereits jetzt viel Erfolg für zukünftige Aufgaben.

Statement Janne Kujala zur Verlängerung: Ich fühle mich, hier in Füssen sehr wohl und somit war es meine erste Option hierzubleiben. Daher freue ich mich, dass der Verein und ich uns auf eine Verlängerung einigen konnten und ich auch ich nächsten Saison hier als Trainer arbeiten kann, daher danke ich den Verantwortlichen des Vereins, dass sie mir weiterhin das Vertrauen geben. Ich bin sehr motiviert, mich selbst als Trainer zu entwickeln und dadurch der Mannschaft besser helfen zu können. Doch bevor es in die nächste Saison geht, geht es für uns in die heiße Saisonphase und ich hoffe auf eine zahlreiche Unterstützung von Fans bis zum Ende der Saison, denn dies würde uns in dieser Zeit weiterhelfen, um erfolgreich zu sein.