Langweilig können die Tölzer Löwen in dieser DEL2-Saison einfach nicht. Gegen Bayreuth haben sie sich ein besonderes Kunststück für die 1937 Fans in der weeArena ausgesucht. Mit 0:3 und 1:4 lagen sie hinten, am Ende gewannen sie mit 5:4 (0:3, 3:1, 1:0, 1:0) nach Verlängerung.
Hannes Sedlmayr schnappt sich die Scheibe und schießt sie in der Extrazeit in den rechten Winkel. So war es beim Heimsieg am Mittwoch gegen Kaufbeuren und die Ereignisse sollten sich am Sonntag wiederholen. Diesmal ging dem Ganzen allerdings ein komplett anderes Spiel voraus. Schon vor der Partie war klar, dass echte Big Points verteilt werden würden. Wie groß auch der moralische Sieg sein würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner vorhersagen. Die Tölzer Löwen spielten ein erstes Drittel zum Vergessen. Die Bayreuther Top-Reihe um die Doppeltorschützen Anthony Luciani und Sergej Stas schoss innerhalb der ersten 20 Minuten einen 3:0-Vorsprung für die Tigers heraus. „Das was uns auszeichnet – Einsatz, Kampf, Einstellung, Moral – waren im ersten Drittel überhaupt nicht vorhanden“, ärgerte sich Rick Boehm. Erstmals in dieser Saison gab es sogar leichte Pfiffe von der Tribüne. Ein Novum unter den treuen Löwenfans. Doch die Tölzer Supporter sahen ab dem zweiten Drittel eine andere Löwenmannschaft. Ein Team, wie man es aus der bisherigen Saison kennt: Mit viel Einsatz und gefälligen Kombinationen, aber eben auch mit wenig Glück im Abschluss. Joonas Vihko konnte die Bayreuther Wand in der 26. Minute durchbrechen, doch erneut Luciani stellte den alten Abstand wieder her. Trotzdem: Die Löwen machten weiter. Chris St. Jacques und Geburtstagskind Klaus Kathan machten das Spiel zum Krimi.
Im letzten Drittel dann Tölzer Dauerdruck: Unglaubliche 26:5 Schüsse zeigte das Verhältnis im Schlussdrittel an. Doch die Buam trafen nur einmal. Im einzigen Powerplay einer sehr fairen Partie nutzte Marcel Rodman die Überlegenheit zum mittlerweile verdienten Ausgleich. Die Isarwinkler drückten noch bis zur letzten Minute auf den Siegtreffer, doch immer wieder hielt der starke lettische Goalie Martins Raitums für sein Team den Punkt fest. „Die Kraft unserer Mannschaft reicht nur für 30 Minuten. Das ist natürlich die Folge dieser vielen verletzten Spieler. Die Jungs sind am Ende“, analysierte Tigers-Coach Sergej Wassmiller.
In der Verlängerung dauerte es nur 63 Sekunden, bis die ausgelaugten Tigers ihrem Schicksal entgegenblicken mussten. Das Schicksal hörte auf den Namen Hannes Sedlmayr, der wieder zum Tölzer Helden avancierte. Er traf im Nachschuss zum 5:4-Siegtreffer. „Wir haben letztendlich verdient gewonnen. Aber eben auch nur zwei Punkte verdient. Man kann nicht ein Drittel so herschenken und dann sagen: „Wir hätten drei Punkte verdient“. Es hätte zwar passieren können, aber so ist es gerecht“, resümierte Boehm. Mitten im Spektakel waren auch wieder die beiden Junglöwen Leon Hüttl und Niklas Heinzinger. Boehm bescheinigte ihnen erneut eine „sehr positive“ Leistung.
Kurz vor Ende der regulären Spielzeit musste Joonas Vihko das Eis verletzt verlassen. Der Finne hat einen kurzen, aber tiefen Schnitt an der Wade. Eine genauere Diagnose folgt.
Nachdem die Löwenmaschine warm gelaufen ist, war es ein gelungener Abend. Die Buam zeigen wieder mal, was in ihnen steckt und können den Schwung in die neue Woche mitnehmen. Nächstes Wochenende geht es nach Heilbronn und gegen Lausitz.
eishockey.net / PM Tölzer Löwen
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