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(2:1) - (0:4) - (2:0)
04.12.2022, 18:30 Uhr

Furiose Aufholjagd ohne Happy End

Die Serie reisst gegen Freiburg

Þ04 Dezember 2022, 23:18
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badnauheim
badnauheim

„Plong“. Puck auf Metall. Eine Sekunde vor dem Ende landete Tim Coffmans Schuss in einem dramatischen Finale am Torgestänge. Der anschließende Videobeweis brachte Gewissheit: Der EC Bad Nauheim unterlag am Sonntag dem EHC Freiburg am 24. Spieltag der DEL2 mit 4:5 (2:1, 0:4, 2:0). „Wir haben uns teilweise richtig, richtig dumm angestellt wie wir in die Konter gelaufen sind. Am Ende treffen wir nochmal die Latte, aber das wäre auch nicht verdient gewesen“, sagte EC-Trainer Harry Lange nach dem Ende einer Serie mit zuletzt vier Siegen in Folge.

Wölfe-Coach Robert Hoffmann musste zwar „die Herztabletten rausholen“, aber nicht einnehmen. Die Breisgauer legten die Basis für die drei Punkte mit einem 4:0-Zwischenspurt im Mitteldrittel. „Zwei Rushes, zwei Powerplaytore“, wie es Harry Lange zusammenfasste, konnten die Roten Teufel vor 2134 Fans im Colonel-Knight-Stadion nicht mehr reparieren.

Bei den Hausherren waren Christoph Körner, der am Freitag passen musste, und Mick Köhler (trotz Blessur aus dem Landshut-Spiel) im Lineup. Auf der Ausfallliste gesellten sich zu Kevin Schmidt (nach wie vor Rekonvaleszent nach einer Knie-Operation) noch Patrick Seifert (Unterkörperverletzung) sowie die stark erkälteten Leo Hafenrichter und Kevin Niedenz. Förderlizenz-Crack Robin van Calster kam am Samstag im Wintergame der Kölner Haie gegen die Adler Mannheim zum Einsatz und stand dem EC ebenfalls nicht zur Verfügung.

Die Wölfe reisten ohne ihren Top-Scorer Tor Immo (bisher 28 Punkte), Marvin Neher (beide Oberkörperverletzung), Luca Trinkberger (erkrankt) und den aktuell überzähligen Simon Danner an. Bis zum vergangenen Donnerstag hatten die Schwarzwälder als einziger Zweitligist nur drei von vier Kontingentstellen besetzt. Mit der Verpflichtung von Michael Prapavessis hat man den Kader qualitativ weiter aufgepeppt.

Beim Debüt vor zwei Tagen gelang dem Kanadier bei der 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen gegen die Heilbronner Falken eine Torvorlage. “Hochzufrieden. Solide defensive Arbeit, genau das habe ich mir vorgestellt”, schilderte Coach Robert Hoffmann seine Eindrücke vom 26-jährigen Verteidiger, der verletzungsbedingt in dieser Saison erst drei Partien für den slowakischen Zweitliga-Club HC Topolcany bestreiten konnte.

Vom ersten Bully weg ergriffen die Roten Teufel die Initiative. Christoph Körner steuerte nach wenigen Sekunden alleine auf Keeper Patrik Cerveny zu, aber die Nummer 16 brachte den Puck nicht auf das Tor. Andy Pauli und im Nachschuss Pascal Steck (2.) trafen ebenso wenig ins Schwarze wie Tim Coffman (3./nach klasse Vorarbeit von Fabian Herrmann).

Verdienter Lohn in der 9. Minute: Freiburgs Neuzugang Prapavessis wanderte nach einem Beinstellen auf die Strafbank. Wie an der Schnur gezogen kam die Scheibe von Fabian Herrmann über Tim Coffman zu Christoph Körner, der den Führungstreffer erzielte. Die Rot-Weißen machten weiter Druck, aber Herrmann (11.) und Coffman (14./aus spitzem Winkel) verpassten den Ausbau des Vorsprungs.

Als Bad Nauheim bei der nächsten Offensivaktion die Hartgummischeibe im Vorwärtsgang verlor, schlugen die Gäste gleich eiskalt zu. Ein Drei-auf-eins verwertete der Ex-Teufel Hagen Kaisler zum 1:1-Ausgleich. Und es hätte noch mehr werden können für den EHC. Sebastian Hon (18.) und Kevin Orendorz (19.) scheiterten an Goalie Felix Bick. 6,8 Sekunden vor der Pausensirene schepperte es auf der anderen Seite. Erneut fackelte Körner nicht lange – 2:1 für den EC durch den zweiten Tagestreffer des 25-jährigen Angreifers.

Die erste Duftmarke im Mittelabschnitt setzten die Freiburger, doch Christian Billich (33.) scheiterte im Nachschuss an Bick. Die Kurstädter erarbeiten sich in der Folge einige Chancen, die größte davon vergab Coffman (27.), dessen Versuch irgendwie noch von der Linie gekratzt wurde.

Binnen knapp vier Minuten erwischten die Breisgauer dann den EC auf dem falschen Fuß. Billich markierte zunächst das 2:2 (30.) und mit zwei blitzsauberen Powerplay-Treffern drehten Nikolas Linsenmaier (32.) und Martin Reway (33.) das Ergebnis auf 2:4. Vor dem zweiten Kabinengang schluckten die Gastgeber auch noch Gegentreffer Nummer fünf. Wieder nahm der Slowake Reway genau Maß (38.), der nächste Nackenschlag für die Lange-Truppe.

Die Roten Teufel bewiesen einmal mehr Moral. Das Signal zur Aufholjagd setzte Taylor Vause (46.). In Überzahl glückte dem Kanadier der 3:5-Anschlusstreffer. Allerdings hatte der EC in dieser Phase auch Glück, dass die Wölfe bei Großchancen von Jackson Cressey (50.) und Orendorz (53.) den Sack nicht zumachten. David Cerny (57.) verkürzte auf 4:5 und läutete dramatische Schlusssekunden ein, aber diesmal schlug sich Glückgöttin Fortuna nicht mehr auf die Seite der Rot-Weißen …

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