Nichts für schwache Nerven war die erste Auswärtspartie unserer Wölfe beim EV Füssen. Unsere Jungs sichern sich mit 3 Treffern im Schlussabschnitt den ersten Auswärtsdreier dieser noch jungen Saison. DEL-Neuzugang Möchel wird zum gefeierten Helden seines Teams. Der 29-Jährige DEL-Neuzugang trifft 6,5 Sekunde vor Ende in eigener Unterzahl per Bauerntrick zum vielumjubelten 3:2 Siegtreffer.
Ein gutes und temporeiches Auftaktdrittel beider Teams. Die Hausherren bereits nach nur knapp 2 Spielminuten erstmals in enormer Bedrängnis, als Vogl die Strafbank drücken musste. Trotz guten Wölfe-Powerplays und schneller Scheibenkontrolle überstand Füssen diese 120 Sekunden schadlos – zweimal Geisberger in aussichtsreicher Position, auch Deeg mit einem verdeckten Schuss verfehlten knapp. Unsere Wölfe mit leichten Feldvorteilen in der Offensive, aber die Gastgeber kamen immer besser in die Partie und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch trotz weiterhin torlosen Spielstands. Letzteres ein Verdienst der beiden Goalies, die nun mehrmals die Gelegenheit hatten, sich auszuzeichnen. Keller, Payeur und Velebny prüften Mnich, auf der Gegenseite musste Hötzinger gegen Böhringer eingreifen. Alles im Griff hatten wir bei eigenem Unterzahl. Wir standen gut, eng am Mann und konnten uns gut befreien. Möchel hatte bei einem Break sogar einen Shorthander und die Führung auf dem Schläger. Mehr Glück hatten die Einheimischen. Als Selb gerade wieder komplett war, Füssen mit der Führung. Gegen den auffälligsten EVF-Akteur Deubler konnte Mnich noch klären, gegen den Nachschuss von Vogl war er machtlos. Mit der knappen Führung gingen die Allgäuer in die 1.Pause, da Klughardt und Verelst per Rückhand scheiterten.
Mit einem Mann weniger starten unsere Wölfe in den Mittelabschnitt – Kapitän Ondruschka erhielt mit der Schlusssirene im ersten Drittel noch eine Strafe aufgebrummt. Eine Strafzeit mit Folgen. Erneut stand Vogl goldrichtig und netzte zur 2:0 Führung ein. Eine kalte Dusche für unsere Jungs, die sich aber nicht beeindrucken ließen. In einer allmählich ruppiger werdenden Partie versuchten Snetsinger & Co weiter offensive Akzente zu setzen und drängten auf den Anschluss, der aber auch in zahlenmäßiger Überlegenheit nicht fallen wollte. Viele Schüsse auf das Tor, aber immer wieder war EVF-Goalie Hötzinger Endstation. Enorm wichtig und mit spielentscheidend, dass bei einem 3/5 Wölfe-Unterzahl Füssen nicht zum vorentscheidenden 3:0 kam. Unsere Wölfe versuchten danach einen Gang höher zu schalten, aber die Schwarz-Gelben entpuppten sich als der erwartet unangenehme Gegner, warfen sich in jeden Schuss und blieben hartnäckig. Auch das Quäntchen Glück ist nicht auf unserer Seite. Snetsinger trifft nach guter Einzelaktion nur den Pfosten.
Was den Wölfen dringend fehlte war der so wichtige Anschlusstreffer. Dieser fiel dann auch endlich. Deeg von der blauen Linie und irgendwie bekam Gare noch den Schläger rein -1:2 aus Wölfe-Sicht. Nun warfen wir alles nach vorne, aber Füssen wehrte sich tapfer und sorgte vor allem mit Einzelaktionen immer wieder für Gefahr. Zelenka freistehend oder auch Payeur mit guten Möglichkeiten. Unsere Jungs rannten vergeblich an – und bald auch gegen die herunterlaufende Uhr. Füssens Hötzinger war stets auf den Posten, Sieger gegen den durchgebrochenen Verelst und auch gegen Miglio. Als sich die Hausherren angesichts des beruhigenden Vorsprungs als Sieger fühlten, schlugen unsere Wölfe in einer nervenaufreibenden Schlussphase eiskalt zu. 74 Sekunden vor Ende Slavetinsky mit dem Ausgleich, der zuerst die Anerkennung versagt blieb und nach Rücksprache mit den Linienrichtern gegeben wird. Die Wölfe hatten einen Punkt sicher, aber sie wollten noch mehr. In Unterzahl avancierte sich Möchel zum Helden, als er per Bauerntrick zum vielumjubelten 3:2 Siegtreffer einschießt – 6,5 Sekunden vor der Schlusssirene.