Was für ein turbulentes Wochenende für die Oberliga Süd und die EV Lindau Islanders. Nach den Spielen gegen die Indians aus Memmingen und dem Einzug in das Playoff-Viertelfinale, geht es in Selb bereits am Dienstag (23. März / 19:30 Uhr) in die erste Partie. Es kommt im Best-of-Five-Modus zu mindestens drei Wiedersehen mit den Selber Wölfen, die nach der Hauptrunde den zweiten Platz belegten.
Nachdem sich am vergangenen Freitag neben dem Deggendorfer SC auch die Blue Devils Weiden aufgrund von positiven PCR-Eingangstestungen auf COVID-19 in Quarantäne begeben mussten, ergab sich ein Sonderfall. Durch den vorzeitigen Ausfall eines Teilnehmers der Pre-Play-Off-Runde und eines Viertelfinalisten war die Pre-Play-Off Runde nicht mehr für die Teilnahme am Viertelfinale ausschlaggebend. Alle acht verbleibenden Teilnehmer waren somit für das Viertelfinale qualifiziert.
Die Selber Wölfe sind nun ab Dienstag also der Gegner der EV Lindau Islanders im Viertelfinale der Playoffs der Oberliga Süd. Die Inselstädter erwarten in mindestens drei Begegnungen eine Topmannschaft der Oberliga Süd, die in der Hauptrunde nur Regensburg den Vortritt lassen mussten. Die Lindauer stellen mit ihrem Einzug ins Viertelfinale auch einen Vereinsrekord ein, denn bisher gelang dies nur in der Spielzeit 2018/2019. Damals musste man sich dem großen Favoriten Tilburg Trappers in vier Spielen und teils sehr knappen Ergebnissen nur mit 1:3 in der Serie (Best-of-Five) geschlagen geben. „Die Jungs haben sich aufgrund der guten Leistungen im Februar und März die Playoffs verdient – wir alle sind jetzt gespannt in wieweit sie Selb ‚ärgern‘ können“, so Bernd Wucher, 1. Vorstand der EV Lindau Islanders, und ergänzt: „Ich denke die Jungs gehen mit breiter Brust in die Serie.“
Mit den Wölfen als Gegner weiß man in Lindau, was einen erwartet. In allen drei Begegnungen der Hauptrunde sahen die Islanders gegen die Wölfe nie schlecht aus, das erste Spiel nach der COVID-Pause im November verlor man zwar mit 0:6 konnte bis zur zweiten Drittelpause aber gut mithalten, ehe die Kräfte ein wenig schwanden. Beim ersten Spiel in Lindau unterlag man zwar, es wurde in einer munteren Partie bei der 3:6-Niederlage aber schon knapper. Vor rund zwei Wochen konnten die Lindauer in einem sehr disziplinierten Spiel, dank einer abgebrühten Spielweise und einer gnadenloser Effektivität mit 5:3 gewinnen.
Die Ergebnisse aus der Hauptrunde zählen aber nichts mehr, denn eine Playoff-Serie hat immer ihre eigenen Gesetze. Es beginnt alles bei null: Wer drei Partien für sich entscheidet, zieht ins Halbfinale ein. Hier zählt nur noch hartes und einfaches Eishockey, voller Einsatz, über seine Grenzen hinaus zu gehen und sich uneingeschränkt in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Mit dieser Einstellung kann den Islanders gegen den Favoriten im besten Fall auch eine faustdicke Überraschung gelingen.
Am wichtigsten wird es in den Duellen mit Selb sein, kompakt in der Defensive zu stehen und effizient vor des Gegners Tor zu agieren. Die Offensive der Wölfe zählt zu den besten der Oberliga. Nick Miglio ist nicht nur der Topscorer der Wölfe, sondern auch der Oberliga Süd. Der US-Amerikaner konnte in 36 Spielen schon 67 Punkte erzielen. Neben Miglio sind noch der Kanadier Lanny Gare mit 46 Punkten und Brad Snetsinger mit 34 Punkten zu beachten. Für die Islanders wird es am Dienstag darauf ankommen, nach der langen Anreise die Beine schnell in den Spielmodus zu bekommen, denn Selb wird nach dem freien Wochenende ausgeruht, topfit und extrem motiviert sein.