Die Fischtown Pinguins haben im Finale des SWB-Cups mit 3:2 nach Penaltyschießen gegen Pirati Chomutov aus Tschechien gewonnen und sich damit in der 26. Auflage des Traditionsturniers den Pokal geholt. Dabei zeigten die Pinguins eine ganz starke kämpferische und sehr konzentrierte Leistung.
Je schwerer die Aufgabe ist, desto stärker sind offenbar die Pinguins. Nachdem sie sich beim 6:4 gegen Esbjerg am Freitag doch einige Fehler und Unkonzentriertheiten erlaubt hatten, sah das gegen die Tschechen ganz anders aus. Die waren allein schon körperlich ein anderes Format, aber auch spielerisch. Die Pinguins wurden voll gefordert und hielten entsprechend dagegen.
Jan Kopecky nutzte einen katastrophalen Fehlpass von Antonin Dusek eiskalt zum 1:0 (4.), danach verteidigten die Pinguins diese Führung gegen die stark aufkommenden Tschechen. Bei denen taten sich David Kämpf, Tomas Sinisalo und Gregory Moore in der Offensive hervor. Die Schüsse, die aufs Tor kamen, parierte Jonas Langmann mit gewohnt stoischer Ruhe. Selbst in doppelter Unterzahl ließ er sich nicht überwinden.
Auch im zweiten Drittel blieben die Pinguins konzentriert. Zunächst erzielte Ralf Rinke, der nach einem Zuckerpass von Max Schaludek frei vor Torhüter Jan Strmen stand, das 2:0 (24.), dann zwang Jaroslav Hafenrichter im Powerplay Brett Skinner fast zu einem Eigentor.
In der gleichen Überzahl kassierten die Pinguins allerdings auch beinahe das 1:2. Bei einem sauberen Konter stand Lukas Kveton plötzlich frei vor Langmann und wurde gefoult. Den berechtigten Penalty setzte der Tscheche neben das Tor.
Auf jeder Seite gab es in diesem Drittel noch eine Großchance: Andrew McPherson scheiterte nach einem klugen Spielzug an Chomutovs Torhüter, auf der anderen Seite verfehlte Tomas Sinisalo das leere Tor.
Die Tschechen begannen das letzte Drittel druckvoll, belagerten das Pinguins-Tor und erzwangen ein Powerplay, das sie durch einen Schuss von der blauen Linie von Jiri Drtina zum 1:2 (45.) nutzten. Und Chomutov drückte weiter mächtig Richtung Pinguins-Tor. J
etzt war Kämpferherz gefragt, und das zeigten die Bremerhavener. Auch wenn sie fast nur noch im eigenen Drittel standen, viele Torschüsse ließen sie nicht zu. Allerdings zeigte Langmann auch zwei Glanzparaden gegen Kämpf und Jan Rutta, Kveton traf den Pfosten.
Als noch 36 Sekunden zu spielen waren, kassierte Ryan Martinelli wegen Ellenbogen-Checks eine Spieldauer-Strafe. Chomutov nahm zusätzlich den Torhüter raus, spielte mit sechs Feldspielern gegen vier Bremerhavener und erzielte 23 Sekunden vor dem Ende durch Rutta tatsächlich das 2:2.
Jetzt schien sich das Blatt plötzlich gegen die Pinguins zu wenden, die das gesamte Spiel über ganz stark gekämpft und konzentriert gespielt hatten. Denn wegen der großen Strafe gegen Martinelli mussten die Pinguins praktisch die gesamte Verlängerung über in Unterzahl spielen. Dann musste auch noch Pawel Dronia raus, Chomutov spielte mehr als eine Minute lang mit Fünf gegen Drei, doch sie brachten den Puck nicht im Tor unter.
Das war eine herausragende Leistung der Bremerhavener Penalty-Killer. Moralischer Sieger waren die Pinguins damit schon einmal, im Penaltyschießen sicherten sie sich auch noch den sportlichen Sieg. Während alle drei Schützen der Tschechen scheiterten, traf Brock Hooton für die Pinguins.
Den dritten Platz beim SWB-Cup belegte Esbjerg Energy. Die Dänen schlugen im „kleinen Finale“ den italienischen Meister Ritten Sport mit 6:5 nach Verlängerung. Das entscheidende Tor erzielte Brady Leisenring eine Sekunde vor Ablauf der Overtime.
Pinguins - Chomutov 3:2 n.P. (1:0, 2:0, 0:2, 0:0, 1:0)
Pinguins: Tor: Langmann (Jaeger); Abwehr: Dronia, Slaton - Martinelli, Teljukin - Schmidt, Kohl - Stokowski; Angriff: Hafenrichter, Hooton, Kopecky - Dejdar, McPherson, Cook - Schaludek, Rinke, Zuravlev - Bombis, Beck, Garten.
Tore:
1:0 (4.) Kopecky (ohne Assist)
2:0 (24.) Rinke (Schaludek)
2:1 (45.) Drtina (Moore) bei 5/4
2:2 (60.) Rutta (Hovorka) bei 6/4
3:2 Hooton (Penaltyschießen).
Schiedsrichter: Carsten Lenhart
eishockey.net / PM Bremerhaven