Zum Spiel an Allerheiligen gastierten die Eispiraten Crimmitschau in der Sparkassen Arena. Zur neuen Anfangszeit um 17.00 Uhr strömten 1902 Zuschauer an den Berliner Platz, um einen 2:0 Sieg des ESVK zu sehen.
Die Hausherren begannen die Partie mit viel Schwung und versuchten von der ersten Minute an das Heft in die Hand zu nehmen. Dies gelang den Rot-Gelben mit zunehmendem Spielverlauf auch immer besser. Richtig gefährlich vor Gäste-Keeper Ryan Nie wurde es dann bei der ersten Überzahl des ESVK. Doch die beiden besten Gelegenheiten von Fröhlich und Baldwin waren für den Kanadier kein Problem. In Minute 13 durften die Westsachsen sich dann ebenfalls im Powerplay versuchen, doch die beste Chance hatte Florian Thomas, der den Puck im gegnerischen Drittel eroberte, doch dessen Versuch wehrte Nie am kurzen Pfosten wohl auf der Linie noch ab. Auch in der Folge waren die Allgäuer tonangebend und beste Chancen wurden immer wieder durch Nie zunichte gemacht. Das deutliche Übergewicht des ESV spiegelte sich folglich ebenfalls in der Schussstatistik wieder – 31:7!
Dennoch ging es ohne Tore in das Mitteldrittel und wie schnell ein gutes Drittel ohne Tore wertlos werden kann, zeigte beinahe Matt Foy, der in der 21. Minute bei einem Alleingang nur noch im letzten Moment von Simon Schütz gestört wurde. Im Anschluss drückte dann aber vor allem wieder der ESV, der in der 27. Minute seine Fans auch erlöste. Chris St. Jacques kam über Umwege, es war ein abgefälschter Pass, am langen Pfosten an den Puck und hatte keine Mühe mehr, Nie endlich zu überwinden. Crimmitschau musste nun also beginnen auch etwas für das Spiel zu tun und das gelang ihnen gut. Sie kamen immer besser ins Spiel und waren nun mindestens gleichwertig, jedoch gingen sie zu fahrlässig mit ihren Einschussmöglichkeiten um. Schlenker schoss vorbei, Foy fälschte nur an die Latte ab und Vajs kratzte zudem einen Schuss von der Linie und machte der Freude der bereits jubelnden Eispiraten ein jähes Ende. Vor allem zum Ende des Drittels gab es dann immer mehr ein Spiel mit offenem Visier. Schnelle Konter auf beiden Seiten wurden aber letztlich nicht in letzter Konsequenz ausgeführt, so dass der ESVK dieses Drittel für sich entschied.
Auch im Schlussdrittel ging es ausgeglichen weiter und in Minute 44 wurde es dann gefährlich. Zuerst zog Foy vor das Tor und scheiterte am Schoner Vajs' und im direkten Gegenzug verpasste Burnell die Scheibe über die Schoner Nies zu setzen. Zwei Minuten später sorgte dann aber St. Jacques für eine kleine Vorentscheidung. Nachdem Schmidle noch in letzter Minute gestört wurde, fiel der Puck auf den Schläger des frisch gewordenen Vaters, der nur noch mit der Rückhand einschieben musste. Durch Strafen der Hausherren versuchten sich die Westsachsen dann mehrmals im Powerplay, aber bei Stefan Vajs war Endstation. In der 49. Minute half ihm jedoch der Pfosten, als Alexander Höller am schnellsten nach einem Bully in der neutralen Zone schaltete. Die Eispiraten versuchten weiterhin die Wende einzuleiten, doch blieb dies ohne Erfolg. Auch die Herausnahme von Nie bereits drei Minuten vor dem Ende sollte nichts mehr ändern. Somit gewann der ESVK in einem Spiel zweier herausragender Torhüter mit 2:0.
Auf der anschließenden Pressekonferenz haderte Gäste-Trainer Chris Lee mit den vielen Strafzeiten. Er sah den ESVK effizienter und hob die Leistung Ryan Nies als „unseren besten Mann" hervor.
Nicht mit den Strafen, sondern mit der Chancenverwertung haderte Mike Muller: „30 Schüsse und dann null Tor im ersten Drittel, das kann richtig bitter sein." Zudem sah Muller ein glückliches und ein verdientes Tor seiner Mannschaft. „Nie hat wahnsinnig gespielt, aber auch Stefan war sehr gut. Einmal gibt der Stefan dem Schiedsrichter den Puck, da war ich selber überrascht", so Muller über die Leistung der beiden Schlussmänner. „Es freut mich zu sehen, dass 1902 Zuschauer heute ein gutes Spiel gesehen haben. Das war heute ein Mannschafts-Sieg, weil alle an einem Strick gezogen haben."
Tore: 1:0 (27.) St. Jacques (Schmidle, Menge); 2:0 (46.) St. Jacques (Menge, Schmidle)
Aufstellung:
Vajs – Henne
Baldwin – Woidtke
Bergmann – Schütz
Messing - Heider
Schmidle – St.Jacques – Menge
Burnell – Baindl – Fröhlich
Lukes – Thomas – Schmidpeter
Oppolzer – Thomas – Schäffler
Strafminuten: 16 – 16
Zuschauer: 1902
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi
eishockey.net / PM Kaufbeuren
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