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Golden Knights und Sharks, der Start als Schlüssel

Vegas und San Jose hoffen auf das erste Tor - Ist das Heimspiel der große Vorteil?

Þ20 April 2019, 14:03
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Vegas Golden Knights

Die Erstrunden-Serie der Stanley-Cup-Playoffs 2019 zwischen den San Jose Sharks und den Vegas Golden Knights bleibt spannend und offen. Die Sharks verkürzten durch einen 5:2-Sieg in Siel 5 auf 2:3, doch nun geht es für Spiel 6 zurück nach "Sin City", wo sich San Jose traditionell schwertut. Das wechselnde Heimrecht ist aber nur einer von vielen Faktoren, um in Spiel 6 erfolgreich zu sein.

Bringen die Sharks die Serie noch einmal zurück nach San Jose? Oder ziehen die Golden Knights in ihrer eigenen "Festung" in die nächste Playoff-Runde ein? Spiel 6 wird auf diese Fragen eine Antwort geben.

In dieser Serie galt bislang die goldene Regel: Wer zuerst trifft, der gewinnt das Spiel. In Spiel 1 (5:2) war es Joe Pavelski für San Jose (15.), in Spiel 2 (5:3), 3 (6:4) und 4 (5:0) zog Vegas mit jeweils schnellen Treffern durch Cody Eakin (1.), Mark Stone (1.) und Max Pacioretty (2.) das Momentum schon früh auf ihre Seite. In Spiel 6 drehten die Sharks den Spieß dann wieder um und schlugen die Golden Knights sozusagen mit ihren eigenen Waffen: Die Nord-Kalifornier kamen mit Dampf aus der Kabine und gingen nach 72 Sekunden durch Tomas Hertl in Führung (2.).

"Wir haben über den Start gesprochen und sind jetzt großartig gestartet. Wir sind in Führung gegangen und haben direkt danach den zweiten Treffer nachgelegt", freute sich Hertl. "Mir hat gefallen, dass wir in Front gegangen sind. Das nimmt viel Druck vom Kessel. Es war das erste Mal seit Spiel 1, dass uns das gelungen ist. Die frühen Rückstände in den Spielen 2, 3 und 4 haben uns nicht gutgetan."

In der Tat spielte San Jose mit dem Vorsprung im Rücken besser, druckvoller in der gegnerischen Zone sowie weniger fehleranfällig im eigenen Drittel. Das aggressive Forechecking kam viel besser zu Geltung und rieb Vegas meist schon früh auf.

Auch schafften es die Sharks, die so torgefährliche Reihe der Golden Knights mit Paul Stastny, Stone und Pacioretty (zusammen zwölf Tore, 16 Assists und 28 Scorerpunkte) weiterstgehend aus dem Spiel zu nehmen. Stastny und Stone blieben gänzlich ohne Torschuss, Pacioretty verbuchte zwar deren acht, kam aber wie seine Kollegen dieses Mal überhaupt nicht auf die Anzeigetafel. "Wir werden es uns nochmal anschauen und sehen, was passiert ist. Aber gleichzeitig müssen wir dieses Spiel auch schnell vergessen. Wir haben es schon aus dem Gedächtnis gelöscht", betont Pacioretty. "Wir konzentrieren uns nun auf das nächste Spiel, müssen dann etwas mehr geben und werden es hoffentlich gewinnen."

Entscheidend wird dann erneut die Leistung der Torhüter sein. Die Sharks erhielten bei ihren Niederlagen nur wenig Hilfe von Torwart Martin Jones, der gleich zweimal ausgewechselt worden war. In Spiel 5 aber wusste der Goalie wieder zu gefallen, stoppte 30 von 32 Schüssen und glänzte mit einer Fangquote von 93,8 Prozent. "Ich habe nichts Drastisches verändert. Ich habe einfach versucht, da draußen locker zu bleiben und das zu halten, was auf mein Tor kommt", so Jones. Innerhalb der Mannschaft wurde das Goalie-Thema ohnehin nicht so heiß gegessen, wie gekocht. "Ich weiß, dass jeder seine Geschichte über ihn schreiben will, aber wir haben großen Glauben in diesen Jungen", betonte Kapitän Pavelski, "Er ist ein Wahnsinnstorwart. Er hat ein paar tolle Paraden gezeigt, was uns das Spiel gerettet hat. Das hat er schon immer für uns getan. Er macht diese entscheidenden Saves für uns."

Genau darauf wird es auch in Spiel 6 ankommen: Die Sharks brauchen gegen einen offensivstarken Gegner einen herausragenden Goalie, um bestehen zu können. Gleichzeitig gilt es nach wie vor, Puckverluste gegen Vegas zu vermeiden, die mit ihrem überfallartigen Umschaltspiel viel Schaden anrichten können. Für Jones gilt es, nun Konstanz in seine Leistungen zu bekommen. Genau diese erhalten die Golden Knights von Marc-Andre Fleury, auf den einfach immer Verlass ist.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Disziplin: Vor allem Vegas ist tödlich im Powerplay (33,3 Prozent Erfolgsquote) und nutzte in Spiel 5 zwei von zwei Möglichkeiten für Tore. San Jose kam immerhin auf eine 1/3-Bilanz bei 17,4 Prozent in den gesamten Playoffs 2019. Von der Strafbank wegzubleiben ist allerdings nicht so leicht, wie es klingt. Immerhin liefern sich Sharks und Golden Knights eine feurige und physisch geprägte Serie. Für Spiel 6 gilt es, die Emotionen zu kontrollieren - vor allem in der lautstarken T-Mobile Arena.

Genau darin liegt wohl der größte Vorteil für Vegas in Spiel 6: der Heimvorteil. "Wir bekommen so überragende Unterstützung von unseren Fans, weshalb wir zu Hause so erfolgreich waren", erklärt Fleury. San Jose kommt in der "Festung" noch überhaupt nicht zurecht. Die Golden Knights konnten sieben von insgesamt neun Heimspielen gegen die Sharks gewinnen (7-1-1). Darunter auch deutliche Kantersiege wie ein 6:0 und 5:0 in der Saison 2018/19 sowie ein 7:0 in 2017/18.

Vorteil also für die Hausherren aus "Sin City"? "Wir werden definitiv versuchen, die Serie zu Hause zu entscheiden", unterstreicht Coach Gerard Gallant. "Wir fahren jetzt heim und bereiten uns vor. Wir haben jetzt ein paar Tage Zeit dafür, werden uns ausruhen und dann für Sonntag bereit sein." Das gilt allerdings auch für die Kalifornier, die gewinnen müssen, um am Leben zu bleiben. "Wir müssen jetzt kurz ausruhen und uns auf einen noch stärkeren Gegner in Spiel 6 vorbereiten", weiß Pavelski.

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