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Großes Sommerinterview mit Cheftrainer Petri Kujala

Þ04 Mai 2016, 21:10
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Nach der Saison ist vor der Saison und die Verantwortlichen des EC Bad Nauheim stecken inmitten der Planungen für die anstehende DEL2-Spielzeit 2016/17. Grund genug also mal beim Cheftrainer nachzufragen, wie er die abgelaufene Saison resümiert und wie Petri Kujalas Ausblick auf sein drittes Jahr bei den Roten Teufeln ausschaut.

Hallo Petri, mittlerweile sind einige Wochen seit dem Saisonende vergangen. Mit etwas Abstand: wie sieht dein persönliches Fazit aus?

PK: Vor der Saison hatte man uns nicht viel zugetraut. Letztlich haben wir sicherlich über unseren Verhältnissen gespielt und mit den Siegen im Dezember den Grundstein für die direkte Playoff-Qualifikation gelegt. Trotz des holprigen Starts hätte es in der Vorrunde eigentlich nicht besser laufen können. Das Viertelfinale gegen Ravensburg in fünf Spielen zu verlieren, spiegelt grundsätzlich auch die Kräfteverhältnisse wider. Um einen solchen Gegner schlagen zu können, hätten mehrere Dinge zu unseren Gunsten laufen müssen. Im Gegensatz zur Vorrunde, wo Ravensburg mit Verletzungssorgen kämpfen musste, waren sie in den Playoffs nahezu in Bestbesetzung. Außerdem hätte hierzu die ein oder andere 50:50 Entscheidung der Schiedsrichter zu unseren Gunsten ausfallen müssen. Insgesamt waren wir in den Auswärtsspielen aber auch nicht nahe genug an einem Sieg dran, um die Serie verlängern bzw. drehen zu können.

Mit der abgelaufenen Saison wird sicher auch der Anspruch der Fans wachsen. Was sind deine persönlichen Ziele bzw. was möchtest Du mit dem Team in der kommenden Saison erreichen?

PK: Genauso wie wir wollen auch alle anderen Teams in die Playoffs. Somit hat sich an der Ausgangssituation nichts geändert. Letztlich ist es der einfachste Weg, die Klasse zu erhalten. Das ist auch in der neuen Spielzeit unser Ziel. Wenn man sich für die Playoffs qualifiziert hat, ist alles möglich. Dafür müssen wir 52 Spieltage konzentriert und hart arbeiten. Persönlich möchte auch ich mich weiter entwickeln und besser werden.

Ihr habt in diesem Jahr schon sehr frühzeitig mit der Kaderplanung begonnen, einige wichtige Spieler gehalten und neue junge Spieler dazu bekommen: Wann werdet ihr die letzten Bausteine fertig haben und veröffentlichen?

PK: Wir haben große Teile der Kaderplanung bereits frühzeitig abgeschlossen. Nun gilt es, noch drei bis vier Positionen zu besetzen. Wir tauschen uns dazu täglich aus und sondieren den Markt. Ein Zeitfenster gibt es hierbei nicht. Wann Spieler veröffentlicht werden, ist nicht meine Entscheidung.

Um mal dem Fan einen Einblick zu gewähren: Wie läuft eine solche Kaderbildung ab, wie muss ein Fan sich das vorstellen?

PK: Andreas Ortwein, Matthias Roos und ich sammeln gemeinsam Namen und schauen, welche Spieler ggf. für welche Positionen in Frage kommen. Entscheidend ist dabei, dass ein Spieler sowohl finanziell als auch taktisch, läuferisch und spielerisch in unser Konzept passt. Zum Glück haben wir gemeinsam ein sehr großes Netzwerk, worüber wir jede Menge Informationen sammeln und uns ein genaues Bild über den jeweiligen Spieler machen können. Haben wir konkretes Interesse, spreche ich in der Regel mit dem Spieler selbst und tausche mich mit ihm aus. Der persönliche Kontakt ist immer sehr wichtig, um ein Gefühl für den Charakter zu bekommen. Oftmals tauschen sich Matthias oder Andreas auch nochmal mit dem Spieler aus, damit wir ein noch besseres und breiteres Bild bekommen. Sollten die Rahmenbedingungen passen, ist es Sache von Matthias und Andreas, mit dem Spieler selbst oder mit dessen Spielerberater einen Vertrag zu schließen.

Das hört sich doch sehr einfach an?

PK: (lacht) Naja, manche Transfers oder Vertragsverlängerungen gehen in 24 Stunden über die Bühne, andere dauern drei Monate. Das kostet schon viel Zeit, Telefonate und Treffen, bis wir zum gewünschten Ergebnis kommen. Wir müssen bei jedem Schritt auch immer genau überlegen und das in Bad Nauheim eben nur begrenzt zur Verfügung stehende Budget im Auge behalten.

Mit Matthias Roos hast du nun einen hauptamtlichen Team-Manager an der Seite, der alle spielbetriebsrelevanten Themen betreut. Wie siehst du das? Wie läuft das im täglichen Zusammenspiel?

PK: Erst mal freue ich mich genauso wie die Spieler im Team, dass Matthias uns erhalten bleibt. Er hatte bereits auch in der letzten Saison einen wichtigen Anteil an unserem Erfolg und hilft enorm im Tagesgeschäft. Als Team haben wir mit Andreas Ortwein hervorragend funktioniert und es ist gut für den EC, dass er bleibt. Er konnte jetzt mit dem Bad Nauheimer Umfeld zwölf Monate Erfahrungen sammeln und sich vertraut machen. Dadurch wird er sich sicher jetzt noch besser und noch mehr einbringen können. Mir ist es vor zwei Jahren, als ich neu zum EC kam, auch nicht anders ergangen. Mögliche Wechsel gehören zum Profi-Geschäft auf allen Ebenen, was nie ausbleiben wird. Wichtig ist, dass die Leistung stimmt.

Die neue DEL2-Saison ist noch lange hin: wie beobachtest du die Liga und wo siehst du euch im kommenden Jahr? Hast du Kontakt zu den Spielern im Sommer?

PK: Es wird nur wenige Unterschiede zum Vorjahr geben. Die finanzstarken Clubs wie Bremerhaven, Frankfurt, Ravensburg oder Bietigheim werden ihre Kader weiter verstärken und es gibt dahinter ein breites Feld, was um die anderen Plätze kämpfen wird. Hier müssen wir uns vom ersten Spieltag an behaupten, um unser Ziel zu erreichen. Was möglich sein kann, haben die Kassel Huskies gezeigt. Mit unseren Spielern bin ich natürlich im Kontakt. Durch die täglichen Gespräche mit Matthias Ott bekomme ich zusätzlich mit, wie die Jungs trainieren und sich entwickeln.

Noch zum Abschluss ein sommerlicher Gruß an die Fans?

PK: Ich wünsche alle Sponsoren, Helfern und Fans einen angenehmen Sommer. Freue mich auf ein Wiedersehen Ende Juli und hoffe sehr, dass Sie uns alle in der kommenden Saison wieder tatkräftig unterstützen und auch in stürmischen Zeiten hinter dem Club stehen werden. Große Ziele lassen sich nur als Team und mit Zusammenhalt erreichen.

 

eishockey.net / PM Bad Nauheim

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Nützliches zur DEL 2

 

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