Mike Stewart kann in Berlin erstmals auf seinen neuen Verteidiger Jakub Kindl zurückgreifen. Der erfahrene Tscheche kehrt nach einer überstandenen Schulterverletzung ins Team zurück. Auch Freddie Tiffels ist nach seiner abgesessener Match-Strafe wieder dabei. Und die Mannschaft von Mike Stewart ist im 1.Drittel gleich gut im Spiel. Alexander Oblinger hat die erste Torchance der Partie (5.). Dann zeigt Gustaf Wesslau gegen Sean Backman im 1-gegen-1 sein ganzes Können (9.) – und bewahrt die Haie vor dem frühen Rückstand. Insgesamt zeigen die Haie aber einer konzentrierte Vorstellung. Dann zieht Taylor Aronson wegen Beinstellens die erste Strafe des Spiels (12.). Gleich im Anschluss muss Alex Oblinger für 2+10 Minuten wegen eines Checks gegen den Kopf vom Eis. In Unterzahl zeigt Wesslau allerdings gleich mehrfach starke Paraden. Auch Lukas Reichel kann den Haie-Keeper nach einem Break nicht bezwingen (16.). Dann die erste Überzahl für die Haie und Jon Matsumoto hat das 1:0 auf dem Schläger. Doch Eisbären-Goalie Dahm reagiert zunächst stark – beim Nachsetzten wird der Haie-Stürmer dann auf Kosten einer 2-Minuten-Strafe am Torschuss gehindert. Doch die Überzahl kurz vor Ende des ersten Abschnitts bringt nichts Zählbares mehr ein. Insgesamt erleben die 12.607 Zuschauer in Berlin im 1. Drittel einen offenen Schlagabtausch mit leichtem Chancen-Plus für die Berliner.
Die Haie starten stark ins 2.Drittel – doch der erste vielversprechende Schuss von Matsumoto wird geblockt (23.). Doch dann wird das Stewart-Team eiskalt erwisch: Pföderl nagelt den Puck zunächst an die Latte, Hördler staubt zum 1:0 für die Eisbären ab (25.). Der KEC muss sich nach dem Gegentreffer kurz schütteln. Doch dann kommt die Antwort: Nach einer schönen Einzelaktion von Jason Akeson kann Dahm zunächst parieren, den Abpraller bringt Freddie Tiffels dann zum 1:1 im Netz unter (29.). Den Ausgleich hat sich das Auswärtsteam in dieser Phase verdient. In der 32. Minute müssen die Domstädter dann allerdings eine 3:5-Unterzahl überstehen – Hanowski (Spielverzögerung) und Müller (Stockschlagens) sitzen auf der Strafbank. Und plötzlich jubeln die Berliner Fans, doch der Puck landet nur am Pfosten (34.) – Lichtshow und Torsong kommen zu früh! Zum Ende des Mittelabschnitts zeigt das Stewart-Team wieder mehr Offensivgeist. Insgesamt ist das Unentschieden aus Haie-Sicht nach dem 2. Drittel aber eher glücklich. Berlin hatte die etwas klareren Chancen und mit 31:15 Torschüssen auch deutlich mehr Abschlüsse.
Beide Teams bemühen sich im letzten Abschnitt zunächst um eine gute Defense. Bis Freddie Tiffels mit einem tollen Pass Sturmkollege Colby Genoway freispielt, doch der setzt die Scheibe aus spitzem Winkel über das Tor (43.). Wenige Minuten später schießt Ben Hanowski einen krachenden Schlagschuss an den Pfosten (46.). Der KEC drängt jetzt auf die Führung. Die gelingt den Haien schließlich in Überzahl – einen doppelten Rebound kann Colby Genoway aus spitzem Winkel an Dahm vorbei zur 2:1-Führung im Tor unterbringen (49.). Dank einer Leistungssteigerung im letzten Drittel ist der knappe Vorsprung zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Doch dann müssen die Haie erneut eine Unterzahl überstehen – Moritz Müller muss wegen Haltens für 2-Minuten auf die Strafbank (55.). Dieses Mal nutzen die Hauptstädter das Powerplay mit dem Treffer zum späten 2:2-Ausgleich durch Backman (56.). So muss zum dritten Mal in der noch jungen Saison die Overtime über Sieg und Niederlage des KEC entscheiden. Im 3-gegen-3 zeigen die Eisbären die besseren Offensiv-Aktionen und so entscheidet Marcel Noebels mit seinem Gamewinner zum 3:2 (65.) das Spiel. „Wir haben heute alles in allem nicht unser bestes Spiel gemacht“, sagt Haie-Kapitän Moritz Müller nach der Partie. „Wir müssen versuchen, ein bisschen mehr Konstanz in unsere Aktionen zubringen.“ Am Sonntag geht’s für die Haie um 16.30 Uhr mit dem nächsten Auswärtsspiel bei den Thomas Sabo Ice Tigers Nürnberg weiter.