Es war das letzte Spiel vor dem Start in die Punktspiel-Saison und war mit dem Test gegen die Saale Bulls Halle die Generalprobe vor dem offiziellen Auftakt in die Oberliga-Saison 2020/21 am kommenden Freitag. Mit 1:7 zu Spielende war hier einfach nicht gegen die enorm schnellen und zielgerichteten Hallensen anzukommen. Während Mike Glemser wieder zum Team stoßen konnte, mussten Parker Bowles und Santeri Ovaska weiter aussetzen. Zusätzlich fehlten auch die Wolfsburger Leihgaben Steven Raabe und Jan Nijenhuis, die beide in der Nationalmannschaft zum Einsatz kamen.
Hatten die Indians am Sonntag noch einen starken Start und ein Tor in der ersten Minute, waren es dieses Mal die Gäste, denen das gelang. Bereits nach 22 Sekunden musste David Zabolotny das erste Mal hinter sich greifen, als Artur Tegkaev zum 0:1 einnetzte. Chancen gab es in den ersten 20 Minuten auf beiden Seiten, jedoch waren die Bulls zwingender und hätten durchaus noch einen weiteren Treffer erzielen können. Da half auch kein neuer Schwung durch den Rückkehrer Michael Burns, der in einer Reihe mit Branislav Pohanka und Igor Bacek für Torgefahr sorgen sollte.
Gefährlich wurde es dann auch im zweiten Drittel, jedoch sorgten die Bullen dafür. Den Torreigen eröffnete in der 25. Minute Halles Neuzugang Léon Fern mit dem 0:2, bevor Jannik Striepeke in der 27. Minute direkt auf 0:3 erhöhte. Nachdem Erik Hoffmann in der 35. Minute wegen Hakens vom Eis gestellt wurde, drängten die Indians auf den Anschlusstreffer. Wenig später nahm Lenny Soccio eine Auszeit, um seinen Mannen noch einige Hinweise mit auf den Weg zu geben und seiner ersten Powerplay-Formation Zeit zum Durchschnaufen zu geben. Jedoch scheiterten alle Offensiv-Bemühungen und der ECH musste sogar noch das 0:4 durch Michal Schön in der 38. Minute hinnehmen. Es war wie verhext und der Frust über die fruchtlose Arbeit war den Indianern langsam anzumerken.
Der dritte Spielabschnitt startete mit einem Torwartwechsel auf Seiten der Indians, so hütete nun Lukas Schaffrath für die letzten 20 Minuten das Tor. Auch er hatte von Beginn an alle Hände voll zu tun. Knapp zehn Minuten konnte der Torhüter seinen Kasten sauberhalten, bis es in der 50. Minute erneut Léon Fern war, der Schaffrath überwinden konnte und die Handvoll Tore mit dem 0:5 fix machte. Was man den Indians zugute halten konnte, dass sie auch jetzt nicht aufsteckten. Dabei wurden die Reihen nun bunt durcheinander gewürfelt, was wohl auch dem Ausfall von Igor Bacek geschuldet war, der im dritten Drittel nicht mehr auf dem Eis stand. Belohnung dafür war das 1:5 von Thore Weyrauch knapp eine Minute später in der 51. Minute, der Jakub Urbisch seinen Shutout ruinierte. Für den ECH sollte es der einzige Treffer des Abends bleiben. Die Saale Bulls krönten ihre Leistung noch mit dem 1:6 durch Finn Walkowiak (55. Minute) und dem 1:7 durch den finnischen Neuzugang Valtteri Hotakainen nur 35 Sekunden später.
Die Generalprobe ging also gehörig in die Hose. Aber was Hoffnung geben sollte: Schon am Theater sagt man: Die Generalprobe muss schief gehen, damit die Show gut wird! Und die sehen wir uns am kommenden Freitag an, wenn es um 20 Uhr gegen den Serienmeister aus Tilburg geht.