„Wir haben gegen eine Kasseler Mannschaft, die richtig hart gearbeitet hat, ein sehr gutes Spiel abgeliefert“, war der Coach mit dem Auftritt seiner Mannen vor 666 Zuschauern in der Eissporthalle am Maxipark zufrieden. Umso mehr ärgerte sich der Ex-Profi, denn „kämpferisch haben die Jungs alles gegeben“.
Tatsächlich zeigten sich die Eisbären lange Zeit ebenbürtig, gestalteten die Anfangsphase mindestens ausgeglichen und fanden sogar einen Tick besser in die Begegnung als die Hessen. In der elften Minute versuchte es Karl Jasik mit einem Schlagschuss von der blauen Linie. Der Puck prallte an der Ausrüstung von Huskies-Keeper Martin Fous und ging nur knapp am linken Pfosten vorbei. Nach der ersten Überzahlphase wurden die Gäste etwas zwingender, kamen zu Möglichkeiten durch Alexander Heinrich (12.), Daniel Reiß, Marc Roedger (beide 13.) oder erneut Heinrich aus spitzem Winkel (16.), die allesamt Hamms Goalie Benjamin Voigt parierte. Darüber hinaus machte aber die Defensive der Hausherren einen weitgehend gefestigten Eindruck und ließ nicht allzu viele Chancen des Tabellendritten zu.
Auch wenn die Huskies im zweiten Abschnitt insgesamt etwas stärker wurden – die erste Chance hatte das Plate-Team. Der erneut stark auftretende Christian Gose setzte sich auf der rechten Seite durch und passte in die Mitte, wo Pierre Schulz etwas zu spät kam und die Scheibe über das Tor schoss (22.). Nur wenig später gingen die Gäste in Führung: Max Pohl hatte gerade einmal neun Sekunden auf der Strafbank Platz genommen, als die Hessen das Bully im Hammer Drittel gewannen und Heinrich in Überzahl zum 0:1 einnetzte (23.). In der 32. Minute war es in numerischer Überlegenheit erneut Gose, der sich durchsetzte und den Abschluss suchte. Der Abpraller gelang zu Christian Nieberle, der das Spielgerät aber neben das Gehäuse setzte. Danach waren es die Gäste, die druckvoller agierten und zu mehreren Torchancen kamen, „aber Benny hat uns die super Möglichkeit gegeben, hier eventuell gewinnen zu können“, lobte Plate seinen Goalie.Durch einen Patzer des Gästekeepers Fous gelang Gose beinahe der Ausgleich. Der Schlussmann der Hessen war – in Unterzahl der Hammer – aus seinem Kasten an die Bande geeilt, um den Puck für sein Team wieder ins Spiel zu bringen. Doch der Eisbären-Stürmer luchste ihm die Scheibe ab und zielte in Richtung des verwaisten Tores, doch Daniel Reiß rettete noch vor der Linie (40.).Der Schlussabschnitt war gerade einmal sechs Sekunden alt, als Manuel Klinge auf 0:2 für die Huskies erhöhte. Doch die Hammer wehrten sich, gestalteten die Begegnung wieder weitgehend auf Augenhöhe und wurden für den Einsatz belohnt.
Niko Bitter zog in doppelter Überzahl von der blauen Linie ab, Karl Jasik stand goldrichtig und verwertete den Abpraller zum 1:2 (44.). Eine gute Chance zum Remis bot sich Gose in der 53. Minute: Nach schönem Doppelpass mit Milan Vanek stand der Angreifer mit der Rückennummer 21 plötzlich vor Fous, der aus kurzer Distanz stellte Letzterer den Schussweg geschickt zu.Doch in der 58. Minute war die Partie dann entschieden, als Florian Böhm das 1:3 markierte. „Danach war der Bann gebrochen“, merkte Plate an. Denn nur 35 Sekunden später traf Heinrich zum 1:4 (59.). Trotz der kämpferisch einwandfreien Leistung seiner Mannschaft fand der Coach noch ein winziges Haar in der Suppe. Denn sowohl die Hammer als auch Kassel kassierten viele Strafzeiten. „Wir haben das Spiel verloren, weil wir viele unnötige Strafen kassiert haben, die uns Kraft gekostet haben, und weil wir in Überzahl nicht gut agiert haben“, sagte Plate.Wegen seiner dritten Disziplinarstrafe in der laufenden Saison ist Christian Nieberle übrigens für das „Endspiel um Platz sieben“ am Sonntag in Ratingen gesperrt.
eishockey.net / PM
LH Hamm
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