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Λ-Ζ
(2:1) - (1:0) - (4:1)
17.10.2021, 17:00 Uhr

Harmlose Füchse unterliegen 2:7

Nichts zu holen im Allgäu

Þ17 Oktober 2021, 23:33
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Lausitzer Füchse

Nach einem über weite Strecken indisponierten Auftritt unterlag unser EHC – auch in der Höhe verdient – mit 2:7 in Kaufbeuren. Trainer Chris Straube konnte nur 16 Feldspieler ins Rennen schicken. Neben Toni Ritter fehlte erneut Korbinian Geibel. Auch Bennet Roßmy war nicht mit ins Allgäu gereist. Damit ließen sich nur drei Sturmreihen bilden. Für die klare Niederlage war das aber nicht ursächlich. Vielmehr gab es nur (im ersten Drittel) eine Phase in dem Match, in der unsere Mannschaft das Gros der Spielanteile hatte. In dieser Phase konnten die Blau-Gelben aus den Chancenvorteilen kein Kapital schlagen. Im Gegenteil: Bei einem der so seltenen Gegenangriffe ging der ESVK mit 2:1 in Führung und ließ sich danach die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Mit großer Laufbereitschaft und mehr Entschlossenheit in den Zweikämpfen wurde unserer Mannschaft der Schneid abgekauft.

Die ersten Spielsequenzen hätten für unsere Jungs eine Warnung sein müssen. Der Sekundenzeiger hatte noch keine volle Umdrehung geschafft, da brannte es bereits viermal lichterloh vor unserem Kasten. Die größte Möglichkeit hatte Top-Scorer Sami Blomqvist, der frei aus fünf Metern verzog. Wenig später verfehlte Branden Gracel frei am langen Pfosten das Spielgerät (2.), ehe Tim Detig wegen Hakens zwei Strafminuten kassierte. Das Powerplay der Joker dauerte lediglich 14 Sekunden. Da hämmerte Blomqvist den Puck hoch über die Fanghand von Tobias Ancicka in die Maschen. Erst nach vier Minuten hatten die Füchse die erste Halb-Chance. Clarke Breitkreuz zog über links ins Angriffsdrittel. Sein Abschluss mit der Rückhand war nicht wirklich gefährlich. Im ersten EHC-Überzahlspiel passierte gar nichts. Dafür hatte Fabian Voit nach Hereingabe von Simon Schütz das 2:0 auf dem Schläger. Aber Tobi Ancicka verwehrte dem Tip-in-Versuch den Einschlag (8.). Wie aus dem bekannten Nichts stiefelte dann Hunter Garlent auf links auf und davon, umkurvte Alexander Thiel und Goalie Stefan Vajs und schob ein. Der da schmeichelhafte Ausgleich kippte die Partie total. Arttu Rämö wollte das zweite Tor erzwingen, stürzte aber über Keeper Vajs ins Gehäuse (13.). Die Kollision mit unserer Nummer 89 beendete den Arbeitstag von Vajs, für den Maximilian Meier zwischen die Pfosten rückte. Maximilian Meier – da war doch mal was… Sein erstes DEL2-Match bestritt der Hüter in Weißwasser und feierte gleich ein zu null. Und Meier rückte sofort in den Blickpunkt. Er parierte stark gegen Roope Mäkitalo und Luis Rentsch (beide 15.), derweil Tim Detig nur den Außenpfosten traf (16.). Dann startete Rämö in Penalty-Manier Richtung Meier, scheiterte aber beim Versuch, den 21-Jährigen zu tunneln (18.). Und gegenüber zielte Markus Lillich bei einer drei-gegen-zwei-Situation zwischen Ancickas Beine – und der Puck rutschte durch. Ziemlich überraschend führten die Heimischen wieder, die den Vorsprung in die erste Pause mitnahmen.

Beide Mannschaften ließen es im zweiten Abschnitt zunächst eher geruhsam angehen. So gab es den ersten Abschluss durch die Allgäuer erst in der 23. Minute. Auf der anderen Seite kurvte Garlent durch die Angriffszone und legte vor das Tor, doch Breitkreuz verpasste (24.). Kaufbeuren wirkte deutlich frischer und Blomqvist verzog nur knapp. Rämö scheiterte auf der Gegenseite per Konter an Meier (beide 25.). Die Lausitzer mühten sich, aber Kaufbeuren machte das Spiel. Sören Sturm scheiterte bei einem vier-gegen-zwei-Angriff der Joker an Ancicka und Blomqvist versuchte sich mit dem Rebound. Aber auch den hielt unser Hüter (27.). Chancen für die Heimischen gab es nun im Minutentakt. Oswald und Schweiger (28.) bekamen die Scheibe nicht an Ancicka vorbei, wie auch Lillich (29.), der völlig frei vor unserem Tor die Scheibe über den Kasten jagte. Kaufbeuren blieb weiter druckvoll und Tyler Spurgeon konnte gerade noch so von Steve Hanusch am Schuss aus vier Metern gehindert werden (30.). Dann gab es wieder ein Lebenszeichen der Füchse. Nach schönem Querpass von Kuschel auf Quenneville brach aber dessen Schläger beim Schuss, sonst wäre es durchaus gefährlich geworden (31.). Danach kam wieder Kaufbeuren. Sami Blomqvist und auch Tobias Echtler scheiterten jeweils an Tobi Ancicka (32./33.). Nur kurze Zeit später war jedoch Schluss für den Berliner, der den dritten Treffer kassierte. Ein Schuss von Simon Schütz rutschte dem Goalie durch die Matten. Ein Füchse-Schläger kratzte das Hartgummi zwar schnell aus dem Tor, aber wie die Videoanalyse zeigte, hinter der Torlinie (33.). Nils Velm hütete fortan unser Heiligtum und bekam gleich reichlich Arbeit. Doch bevor unser Backup eingreifen musste, hätte Jens Baxmann die Füchse wieder auf ein Tor heranbringen können, verzog aus dem Slot jedoch nach links. Auch Garlent und Mäkitalo hatten die Chancen dazu. Beide verpassten jedoch, einen Blue-Liner von Kania ins Tor abzulenken (beide 34.). Dann nutzte Gracel fast eine Gelegenheit zum Torerfolg, doch Velm und die Defensive verhinderten den Gegentreffer (35.). Kurz darauf musste Kania für zwei Minuten auf die Strafbank. Zunächst verlor er sein Arbeitsgerät und Tim Detig half ihm mit seinem Schläger aus. Beim Versuch die Scheibe zu spielen, traf der Verteidiger jedoch nur die Schlittschuhe eines Kaufbeurer Spielers – Beinstellen! Und Unterzahl (36.). Während Kaufbeuren zwar ein druckvolles Powerplay aufzog, aber ohne nennenswerte Chancen blieb, konterten die Angereisten. Aber weder Quenneville noch Mäkitalo, der den Rebound von Quennevilles Schuss direkt nahm, konnten Meier überwinden (38.). So blieb es beim 1:3 und die Hoffnung auf Punkte lebte noch.

Diese Hoffnung wurden im letzten Drittel jedoch jäh zerstört. Kaufbeuren gelang fast alles und selbst eine Überzahl, Krauß musste wegen Beinstellen zusehen, konnten die Füchse nicht nutzen (42.). Doch sie hatten Chancen, gute Chancen. Breitkreuz im Slot fälschte einen Schuss von Quenneville ab, doch Meier hatte die Schoner zu (43.). Und Peter Quenneville selbst scheiterte am Kaufbeurer Ersatzmann (44.). Danach brach es über die Füchse herein. Joey Lewis nahm einen langen Pass an unserer blauen Linie auf und stiefelte in Richtung 4:1 (45.) wobei er Nils Velm keine Abwehrchance gab. Das anschließende Bully gewannen die Joker und nach zehn Sekunden war unser Hüter erneut geschlagen. Sören Sturm zielte einfach mal in Richtung Tor und da Nils Velm kaum Sicht hatte, sah er die Scheibe erst im Tor. Es war immer noch die gleiche Minute, da probierte es John Lammers, doch diesmal ließ sich unser Hüter nicht überlisten. Kurz darauf musste Max Oswald in die Kühlbox, doch auch diese Überzahl ließen unsere Füchse ungenutzt. Damit war diese ereignisreiche 45. Minute dann auch Geschichte. Clarke Breitkreuz zog es in der 49. Minute ebenfalls für zwei Minuten wegen Stockschlags auf die Strafbank. Auch diesmal trafen die Gastgeber - zum 6:1. Es war das zweite Überzahltor am heutigen Abend. John Lammers war der Torschütze in der 50. Minute. Damit waren die Messen natürlich gesungen. Jetzt hieß es nur, mit Anstand das Spiel beenden. Die Chance bei Überzahl auf ein besseres Ergebnis nutzte schließlich Stephane Döring, der den Rebound von einem Baxmann-Blue-Liner ins Tor beförderte (51.). Und noch war Zeit, das Ergebnis freundlicher zu gestalten, weil Kaufbeuren jetzt nur „verwaltete“. Doch immer wieder war es Maximilian Meier, der mit mehreren Glanzparaden den Füchsen den Torerfolg verwehrte – bis auf die 57. Minute, als Peter Quenneville die Scheibe ins Tor brachte. Doch Ulpi Sicorschi hatte genau gesehen, dass der Schläger des Stürmers beim Abfälschen des Pucks zu hoch war. „Kein Tor“ war die Entscheidung auf dem Eis. Trotz Videobeweises änderte sich daran auch nichts mehr. Kurz darauf nahm Chris Straube seinen Torhüter vom Eis und versuchte es noch einmal mit sechs Feldspielern. Doch John Lammers erzielte in der 59. Minute mit seinem zweiten Tor und dem Empty-Netter den Endstand zum 7:2.

Schlüsselszene

Hier gelang der Tunnel nicht (18.), drüben rutschte die Scheibe zum 2:1 durch die Matten (19.). Dieses Gegentor schenkte das Momentum zurück zum ESVK.

Torwartwechsel

Nach 13 Minuten musste Kaufbeurens Stefan Vajs passen, nachdem Echtler und Sturm unseren Arttu Rämö in die Zange genommen hatten, der daraufhin in Vajs hineinstürzte. Maximilan Meier kam für die Allgäuer Nummer eins. Für unseren Tobias Ancicka war der Arbeitstag nach dem 3:1 beendet. Bei allen drei Gegentoren sah Ance etwas unglücklich aus. Nils Velm feierte sein DEL2-Debüt.

Blickwinkel

In Minute 22 stand Linienrichter Michael Zettl genau auf Höhe der blauen Linie und winkt „kein Abseits“ gegen unsere Füchse bei einer Situation unmittelbar vor ihm. Linienrichter zwei, Tobias Züchner, stand zwei Meter weg von der blauen Linie in der Mittelzone und kurz vor der gegenüberliegenden Bande und will den Puck „draußen“ gesehen haben. Es galt: Abseits!

Geplauscht.

Worüber Hunter Garlent mit dem Linienrichter intensiv schwatzte und scherzte, derweil der Videobeweis in Minute 57 bemüht wurde, ist nicht überliefert. Als dann auf „kein Tor“ entschieden worden war, lachte Garlent erst recht: nämlich hämisch…

Der Top-Spieler: John Lammers

Zwei Tore, zwei Vorlagen – der Kanadier war immer präsent und gefährlich. Waren es zunächst seine Pässe, die den Kaufbeurern die Führungen ermöglichten, so machte er mit seinen Buden den Weg für die Füchse zu Punkten zu weit.

Die Statistik

1:0 (3.) Sami Blomqvist ( John Lammers ) PP-1
1:1 (10.) Hunter Garlent ( Clarke Breitkreuz , Steve Hanusch )
2:1 (19.) Markus Lillich ( Tyler Spurgeon , John Lammers )
3:1 (33.) Simon Schütz ( Tyler Spurgeon , Sören Sturm )
4:1 (45.) Joseph Lewis ( Fabian Koziol , Branden Gracel )
5:1 (45.) Sören Sturm ( Branden Gracel , Simon Schütz )
6:1 (50.) John Lammers ( Tyler Spurgeon , Sami Blomqvist ) PP-1
6:2 (51.) Stephane Döring ( Jens Baxmann , Jakub Kania ) PP-1
7:2 (59.) John Lammers ( Tyler Spurgeon , Fabian Koziol ) EN-EQ

Strafminuten

Kaufbeuren: 8 Weißwasser: 6

Schiedsrichter:

Daniel Kannengießer; Ulpi Sikorschi - Michael Zettl; Tobias Züchner

Zuschauer: 1586

DIE STIMMEN DER TRAINER

Chris Straube: „Es war ein gutes Spiel von Kaufbeuren. Auch nachdem sie den Torwart wechseln mussten. Wir wollten heute ganz anders spielen. Aber mit zwei leichtsinnigen Fehlern sind wir wieder in Rückstand geraten und mussten hinterherlaufen. Auch im Powerplay wollte kein Treffer gelingen. Aber der Kaufbeurer Torwart Meier hat auch richtig stark gehalten. Während bei uns fast jeder Schuss drin war, konnten wir aus unseren Möglichkeiten zu wenig machen. Solche Tage gibt es halt. Wir müssen daraus lernen und nächsten Freitag besser spielen.“

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