Die personellen Voraussetzungen waren für Towerstars Coach Toni Krinner wieder einmal ein Rückschritt. Zwar konnte Norman Hauner nach überstandener Erkältungsgrippe wieder mitwirken, dafür fehlten die beiden Stürmer Philipp Schlager und Jesse Mychan. Beide verletzten sich am Freitag jeweils nach Checks, Schlager erlitt eine Rippenprellung, bei Mychan muss eine Kernspin-Untersuchung am Montag Klarheit über die Ausfalldauer bringen.
Das Ravensburger Team startete vor knapp 2200 Zuschauern trotz der erneuten Umstellung sehr zielstrebig, das Tempo war hoch und zudem zeigte sich die Vorgabe, auch aus allen möglichen Positionen den Abschluss zu suchen. Vincenz Mayer hatte da schon nach eineinhalb Minuten eine gute Möglichkeit, auch Sören Sturm und Alex Dück hatten durchaus gefährliche Schüsse aus der Distanz abgegeben. Auch die Gäste aus Heilbronn kamen nach rund fünf Minuten zu guten Chancen, am ernstesten prüfte Kevin Lavallee Towerstars Torhüter Jonas Langmann. Die Towerstars präsentierten sich aber doch druckvoller und verleiteten den Gegner zu Strafzeiten. In der 11. Minute wurden die Bemühungen auch endlich belohnt. Als Heilbronn mit Patrick Kurz einen Akteur auf der Strafbank sitzen hatte, schaltete Max Brandl am Schnellsten und schlenzte die Scheibe zu 1:0 ins Gäste-Tor. Die Towerstars hatten Minuten später mit Philipp dePaly die weitere Riesenchance auf den Ausbau der Führung, als der junge Ravensburger Stürmer eigentlich das leere Tor vor Augen hatte, der Puck aber unmittelbar vor dem Schuss noch versprang.
Dann kamen aber auch die Gäste aus dem Unterland zu guten Möglichkeiten und Towerstars Keeper Jonas Langmann musste sich mehrfach stecken und recken, um den Ausgleich zu verhindern. In der 17. Minute rettete gar der rechten Pfosten für ihn, als Tyler Gron aus halbrechter Position frei zum Schuss kam. Eineinhalb Minuten später war es dann doch passiert. Die Oberschwaben hatten Stephan Vogt einen Mann auf der Strafbank sitzen und 13 Sekunden nachdem sich die Anzahl der Spieler auf dem Eis wieder ausgeglichen hatte, traf Nik Pem zum 1:1 Ausgleich. Die Ravensburger Defensive hatte bei der Wiederabstimmung den Heilbronner Stürmer am rechten Pfosten völlig außer Acht gelassen.
Der zweite Spielabschnitt war dann von vielen Strafzeiten auf beiden Seiten geprägt, da nagte am Spielfluss und logischerweise auch an der Qualität. Auf beiden Seiten versprangen viele Scheiben, wirklich nennenswertes spielerisches Übergewicht konnte sich da keines der beiden Teams erarbeiten. Aber bei den Towerstars spürte man deutlich den Willen und mit höher werdendem Druck verlud man den Gegner auch wieder mehr zu Strafzeiten. Zwei Minuten vor der Pause musste ein zweiter Gäste-Spieler in die Kühlbox, nachdem beide Teams jeweils schon einen Spieler draußen sitzen hatten. Bei 4-3 eröffnete sich demensprechend mehr Platz und den nutzte Lukas Slavetinsky prompt zum 2:1 Führungstreffer. Ivan Rachunek und Adam Lapsansky spielten sich die Scheibe abwechselnd über Lukas Slavetinsky hin und her. Dann war die Lücke frei für den Ravensburger Verteidiger, der zusammen mit Kollege Raphael Kapzan an diesem Abend das 500. Pflichtspiel im Ravensburger Trikot feierte.
Der Schlussabschnitt ist dann prinzipiell schnell berichtet. Die Towerstars wussten, dass man sich auf dieser knappen Führung nicht ausruhen konnte. Sie hielten das Tempo hoch, sorgten mit aggressivem Vorchecking früh für Druck auf den Gegner und hatten das Spiel unter Kontrolle. Als in der 50. Minute Matthieu Tousignant von Kollege Hans Detsch über links gut bedient wurde und viel Platz hatte, spielte Tousignant einen lehrbuchmäßigen Pass zurück in den Slot auf Philipp dePaly donnerte direkt und aus vollem Lauf die Scheibe zum 3:1 durch die Schoner des Heilbronner Torhüters. Damit sicherten sich die Gastgeber weitere Souveränität im Spiel und schraubten durch Alexander Dück den Spielstand dreieinhalb Minuten vor Schluss sogar noch auf 4:1 in die Höhe. Dank der gleichzeitigen Niederlagen einiger Konkurrenten gelang den Towerstars der Sprung auf Platz 7.
eishockey.net / PM Ravensburg