Zwei Jahre später gelang den Hernern der Aufstieg in die Oberliga, wo sie sich dank der Unterstützung von Ralf Pape etablieren konnten. Der Duisburger Mäzen sicherte mit der Übernahme den Fortbestand der Herner Eissporthalle - und damit des Eishockeys in Herne - und lotste in der vergangenen Saison einige Ausnahmespieler zum HEV, die ursprünglich für das geplante Zweitliga-Team der Duisburger Füchse vorgesehen waren. Dass der sportliche Aufstieg in die zweite Bundesliga knapp verpasst wurde, dürfte durchaus zu verschmerzen sein, da dieser eine kaum zu bewältigende wirtschaftliche Herausforderung dargestellt hätte. So darf man sich nun wieder auf Derbies gegen alte Rivalen freuen, und auf Identifikationsfiguren, die den Weg nach Herne zurückgefunden haben. Ähnlich wie in Neuss setzt man auch in Herne wieder auf Akteure, deren Qualitäten bereits aus der Vergangenheit bekannt sind. Deshalb lässt es sich auch damit leben, dass nach dem Rückzug von Ralf Pape aus dem sportlichen Bereich die Favoritenrolle an Klassenkonkurrenten abgegeben werden musste. Das Ziel der Mannschaft von Trainer Alexander Jacobs ist es, im Kampf um den vierten Tabellenplatz mitzumischen, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen würde. Die ersten Auftritte zeigten bereits, dass die Ambitionen des aktuellen Tabellendritten durchaus berechtigt sind und dass mit den Hernern auch in dieser Saison gerechnet werden muss.
In der bewegten 16-jährigen Geschichte unserer Gäste am Sonntag (Spielbeginn 20.00 Uhr) wird auch das Jahr 2010 einen besonderen Platz finden. Die Essener Moskitos, die in der Vergangenheit von der Regionalliga bis zur DEL sämtliche Spielklassen durchliefen, blicken auf ein Jahr mit extrem gegensätzlichen Ereignissen zurück. Sorgten die Stechmücken mit den gewonnenen Play-offs gegen den Rivalen aus Duisburg noch Ende März für ein sportliches Highlight, so zogen in den letzten Wochen wieder dunkle Wolken über dem Westbahnhof auf. Musste Essen erst vor zwei Jahren als damaliger Zweitligist Insolvenz anmelden, so sorgte ein sechsstelliger Schuldenberg dafür, dass man erneut kurz vor der Pleite stand. Eine Investorengruppe will nun den klammen Verein übernehmen und mittelfristig noch höhere Ziele in Angriff nehmen.
Nachdem vor einer Woche der Vorsitzende des Vereins zurückgetreten war, planen die Investoren auch die Übernahme von Vorstandsämtern bei den Moskitos. Dies ist jedoch nur ein Mosaikstein im Gesamtkonzept, das “nebenbei” den Bau eines Wintersportzentrums in Oberhausen vorsieht. Dort möchte man unter anderem eine Eissporthalle errichten, die ganzjährig genutzt werden könnte und damit perfekte Trainingsbedingungen bieten würde. Eine Übernahme der Moskitos, die die Investoren perspektivisch als Ruhrgebietsverein sehen, bot sich anlässlich der erheblichen finanziellen Probleme des Vereins damit regelrecht an. Angesichts des Potenzials ist es durchaus legitim, die Professionalisierung voranzutreiben und noch höhere Ziele anzustreben. So sollen bereits kurzfristig die Eiszeiten ausgeweitet werden, was mit einem Blick auf den Kader sinnvoll erscheint. Ein Großteil der hochkarätig besetzten Mannschaft kann sich ganz auf den Sport konzentrieren und würde davon profitieren. Die Moskitos verfügen in allen Mannschaftsteilen über Routiniers mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten, denen aufstrebende Talente zur Seite gestellt wurden. Mit Benjamin Finkenrath wurde der stärkste Torhüter der Oberliga-Saison 2009/2010 aus Dortmund verpflichtet, von wo mit den Deutsch-Russen Roman Weilert und Vitali Stähle weitere Leistungsträger abgeworben werden konnten. Mit Thomas Richter und Benedikt Kastner baut man in der Defensive auf höherklassig erfahrene Akteure und auch die Offensive ist mit überragenden Einzelkönnern besetzt. Angesichts von Neuzugängen wie dem Kanadier Doug Orr (Nijmegen), Herbert Geisberger (Deggendorf) und Christoph Koziol (Hannover) kann man es sich sogar leisten, mit Antti-Jussi Miettinen und Frank Petrozza ein absolutes Top-Duo der vergangenen Regionalliga-Saison in die zweite Reihe zu “verbannen”. In der frisch renovierten Essener Eissporthalle dürfte es also zukünftig wieder Grund zum Feiern geben. Freuen wir uns auf einen attraktiven Gegner, der eine besondere Herausforderung für die Neusser Mannschaft darstellt.
Leichte Entwarnung bei Dennis Kohl
Torhüter Dennis Kohl kann leicht aufatmen. Glücklicherweise hat sich ein Meniskusschaden bzw. ein Bänderriss im Knie nicht bestätigt. Er hat sich eine starke Zerrung und einen leichten Bänderanriss am Innenband zugezogen. Er wird bereits behandelt und hofft in ca. 2 - 3 Wochen wieder ins Trainingsgeschehen einzusteigen. Weiterhin gute Besserung.
eishockey.net / PM Neuss
Nützliche Links zur Oberliga-West 2010/11