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Harzer Falken gewinnen mit großer Moral

Þ26 November 2018, 08:05
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Harzer Falken

In der Overtime gewinnen die Harzer Falken gegen die Rostock Piranhas mit 6:5 (2:2; 1:1; 2:2; 1:0) und zeigen vor 527 Zuschauern einmal mehr Kampfgeist und große Comeback-Qualitäten.

Dabei ging das Spiel vollkommen entgegen der Erwartungen von Trainer Arno Lörsch los, der seinen Jungs auferlegt hatte, von Beginn an mit vollem Tempo zu spielen. Doch bereits nach 36 Sekunden fühlte sich kein Falke so richtig zuständig für Viktor Beck, der schön angespielt von Gregory Claasen gänzlich unbedrängt aus dem Slot zum 0:1 abschließen konnte. Ein Weckruf, der nötig war, denn die Falken schienen gedanklich noch nicht im Spiel zu sein. Und nachdem Dennis Gulda in der 3. Minute noch am Rostocker Torwart Jan Dalgic gescheitert war, machte es  Louis Trattner nur Sekunden später besser, als er eine tolle Kombination über Gregor Kubail und dem erneut ganz starken Brandon Morley zum Ausgleich nutzte. Erneut sollte es eine Unachtsamkeit in eigener Unterzahl werden, die die Gäste rigoros zur erneuten Führung nutzten. Statt den Puck einfach raus zu schießen, wurde der Pass versucht, der jedoch in den Fängen der Piranhas landete. Thomas Voronov zog aus spitzem Winkel ab und hatte das Glück auf seiner Seite, als der Puck von der Harzer Verteidigung ins eigene Tor abgefälscht wurde. Was folgte waren zwei tolle Szenen der Falken, als sich Richard Zerbst im Rostocker Drittel schön durchgesetzt hatte, mit seinem Schuss aber an Dalgic scheiterte. Und vor allem der Alleingang von Brandon Morley in der 20. Minute, als er aus dem eigenen Drittel kommend den gesamten Piranhas-Block ausspielte, hätte unbedingt einen Torerfolg verdient gehabt. Doch auch Morley fand seinen Meister in dem an diesem Abend sehr gut haltenden Dalgic. Sechs Sekunden vor Drittelende war jedoch auch Dalgic geschlagen, als Erik Pipp in Harzer Überzahl aus spitzem Winkel abzog und noch vor der Pause für den so wichtigen Ausgleich sorgte.

Schiedsrichter machen das Spiel zur Bullyparade                                

Doch auch das Mitteldrittel sollte einmal mehr zeigen, wie sich Glück und Pech auch am Tabellenstand ablesen lässt. Während Werner Hartmann den Puck von der blauen Linie mehr oder weniger in Richtung Harzer Tor löffelte und sich dieser zum 2:3 in den Torwinkel senkte, trafen Josepher, Morley und Zerbst nur den Pfosten. Nichtsdestotrotz sollten auch die Harzer in der 28. Minute Grund zum Jubeln haben, als erneut Louis Trattner in 5:3-Überzahl eine wunderschöne Kombination über Nico Ehmann und Dennis Gulda zum erneuten Ausgleich einschob. Und man hätte in diesem starken Drittel durchaus auch in Führung gehen können. Doch neben den besagten Pfostentreffern hatte Zach Josepher kurz nach dem Ausgleich zum 4:3 eingeschossen, allerdings hatte der insgesamt recht inkonsequente Hauptschiedsrichter Eugen Schmidt bereits wegen Torraumabseits abgepfiffen. Grundsätzlich wurde es zu einer Show der Schiedsrichter. Denn kaum ein Bully verging, den die Unparteiischen nicht abpfiffen und immer wieder weiderholen ließen und auf beiden Seiten wurden teilweise unverständliche Strafzeiten vergeben. Ein Umstand der bei beiden Mannschaften zu Unmut und wenig Spielfluss führte. So blieb es auch nach dem 2. Drittel bei einem Unentschieden.

Harzer Falken retten sich in die verdiente Overtime

So mussten die Harzer auch im Schlussdrittel erneut weiteren Führungen hinterherlaufen. Denn nach einem Puckverlust im Aufbauspiel zockten Kevin Piehler und Michal Bezouska Fabian Hönkhaus im Harzer Tor nach allen Regeln der Kunst aus. Zwar leitete Florian Kraus mit einem schönen Aufbaupass auf Erik Pipp nur 27 Sekunden später den erneuten Ausgleich letztendlich durch Brandon Morley ein. Doch ebenfalls nur 50 Sekunden später war die Verteidigung nicht eng genug an Michal Bezouska und der stellte im 2:2-Konter die neuerliche Führung wieder her. Als aber eben jener Bezouska in der 57. Minute auf der Strafbank schmorrte, setzte sich Artjom Kostyrev stark an der Bande in der Ecke durch, legte von hinter dem Tor auf Max Bauer auf und der netzte in der 57. Minute ziemlich humorlos in den Torwinkel ein. Damit aber noch immer nicht genug. Denn nicht nur dass Dennis Gulda in der 58. Minute die erstmalige Führung hätte besorgen können, aber wieder Jan Dalgic entscheidend zugriff. Auch Fabian Hönkhaus musste bei einem Alleingang 3 Sekunden vor Schluss und einem Schuss aus dem Slot nur eine Sekunde vor Schluss noch zwei Mal sein ganzes Können aufbringen.

Richard Zerbst macht den Sack zu

Es ging in die Overtime und die Harzer Falken mussten diese zunächst in Unterzahl beginnen. Eine Phase, in der das Team großartig kämpfte, aber auch Fabian Hönkhaus diverse Male die Niederlage verhinderte. Und dann sollte es soweit sein. Über das gesamte Spiel hinweg hatten die Falken bereits starke Konter gefahren und nach 2:12 Minuten Overtime schnappte sich Dennis Gulda den Puck, überflog die neutrale Zone an der Bande entlang und servierte den Puck im 2:1 mustergültig auf Richard Zerbst, der Dalgic in dieser Situation keine Chance ließ und die erste und vor allem wichtigste Führung zum 6:5-Siegtreffer der Falken besorgte.

Starke Entwicklung des Falkenteams begeistert und lässt hoffen

Eine Leistung, vor der auch Trainer Arno Lörsch nach dem Spiel seinen Hut zog. „Wie meine Jungs gekämpft und es immer wieder geschafft haben, jede Führung der Rostocker auszugleichen, das ist eine ganz starke Leistung und insofern haben sie sich den Sieg auch redlich verdient.“ Ein Sieg, der durch die Niederlagen der Preussen und von Erfurt noch zusätzlich an Wert gewann. Denn nicht nur, dass man den Abstand auf Berlin auf vier Punkte ausbauen konnte. Die Preussen kassierten eine satte 8:0-Niederlage und weisen nun auch das schlechtere Torverhältnis auf. Zahlen, die jedoch erstmal in den Hintergrund rücken. Denn was bleibt, ist die Erkenntnis, dass man mit Brandon Morley einen ganz starken Kontingentspieler für sich gewonnen hat und dieses Falkenteam neben der bereits zuvor vorhandenen großen Moral auch immer mehr an spielerischer Klasse gewinnt. Dabei kann man auf drei sehr gute Blöcke zurückgreifen, die mittlerweile auch über 60 Minuten imstande sind, dem Gegner das Leben schwer zu machen und gleichzeitig eigene Chancen und Tore zu kreieren. Attribute, die zur rechten Zeit kommen und Hoffnung machen, dass man angesichts der nur 8 Punkte Rückstand auf den Elftplatzierten aus Erfurt vielleicht doch noch einiges an Boden gut und die Erfurter, aber auch andere nervös machen kann.

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