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Harzer Falken verlieren gegen Indians

Þ17 Dezember 2017, 20:40
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Harzer Rumpfteam chancenlos gegen starke Indians
Deutlich mit 0:6 (0:3; 0:2; 0:1) verloren die Harzer Falken vor der Rekordkulisse in dieser Saison von 1.060 Zuschauern gegen die EC Hannover Indians und spüren nun den Timmendorfer Atem immer deutlicher im Nacken, nachdem diese ihr Spiel in Rostock mit 6:8 gewinnen und auf 2 Punkte auf die Harzer aufschließen konnten.

Erneut brauchte sich Trainer Bernd Wohlmann nur wenige Gedanken über eine taktische Ausrichtung oder die Zusammenstellung der Reihen machen. Denn taktisch war klar, dass man den Hannoveranern mit einer kompakten Defensivarbeit begegnen musste. Und nachdem neben den langzeitverletzten Artjom Kostyrev und Max Bauer, sowie dem gesperrten Patrik Franz der gesamte Block der Förderlizenzspieler aus Kassel nicht für das Spiel zur Verfügung gestellt wurden, blieben Wohlmann lediglich vier Verteidiger und neun Stürmer. Doch diese nahmen die Herausforderung im ersten Drittel zunächst sehr gut an und stemmten sich mit einem guten Dennis Korff im Harzer Kasten mit allen Kräften gegen erneut sehr körperbetont und mit hohem Tempo spielende Indianer. So brauchte es nach einem schönen Blueliner von Thomas Schmid in der 3. Minute, den Torwart Sebastian Albrecht entschärfen konnte, erst eine Überzahlsituation, die den Gästen die 0:1-Führung bescherte. Lasse Uusivirta zog von der blauen Linie ab und ließ Korff bei dem verdeckten und platzierten Schuss keine Chance. In der Folge erspielten sich die Landeshauptstädter weitere gefährliche Chancen durch Stefan Goller, Branislav Pohanka oder Roman Pfennings, der aus ganz kurzer Distanz frei vor Korff zum Schuss kam. Doch Dennis Korff zeigte in dieser Drangperiode der Indians eine grundsolide Leistung und hielt seine Mannen im Spiel, die ihrerseits ebenfalls gute Möglichkeiten durch Elias Bjuhr, Erik Pipp und Patrik Dzemla herausspielten.

Einzig der Puck wollte einfach nicht in den von Sebastian Albrecht ebenso gut behütetet Hannoveraner Kasten. Und gemäß der alten Weisheit, wenn man vorne die Buden nicht macht, bekommt man sie irgendwann hinten eingeschenkt. In der 17. Minute traf Branislav Pohanka nach einem sehenswerten Doppelpass mit Igor Bacek und als Erik Pipp eine sehr fragwürdige Strafzeit absitzen musste, zeigten die Indians einmal mehr ein sehenswertes Powerplay, dass Robby Hein nach einem Musterpass von Lasse Uusivirta zum 0:3 veredelte, mit dem man sich auch in die Pause verabschiedete.

Und auch im 2. Drittel sollte sich die Chancenverwertung nicht wesentlich ändern. In der 23. Minute scheiterten in der Folge Trevor Hendrikx und Alexander Engel in Überzahl erneut am Hannoveraner Schlussmann und kaum war das Powerplay vorüber, hämmerte Nicolas Turnwald in der 26. Minute einen Pass von Igor Bacek direkt und extrem humorlos ins Lattenkreuz zum 0:4. Die Kräfte auf Seiten der Falken schwanden im Anschluss merklich, auch wenn man durch Elias Bjuhr, Richard Zerbst, Alexander Engel und Lukas Brückner noch zu guten Möglichkeiten kam und sowohl Christian Schock als auch Erik Pipp bei ihren Alleingängen zu genau zielten und den Puck knapp über das Tor schossen. Und neben den schwindenden Kräften sollte sich noch eine Menge Frust ansammeln. Denn Schiedsrichter Kevin Salewski war in dem körperbetonten aber zunächst doch insgesamt recht fair geführten Spiel völlig überfordert. Merkwürdige Strafentscheidungen gegen die Falken wurden teilweise mit ebenso merkwürdigen Entscheidungen gegen die Indians anscheinend versucht zu relativieren und in der 33. Minute kochte der Zorn auf den Falkenrängen und bei Trainer Bernd Wohlmann richtig über. Hannover freute sich über das vermeintlich erzielte 0:5 zu dem Elias Bjuhr und Erik Pipp den Schiedsrichter aufmerksam machten, dass dieses mit dem Schlittschuh erzielt wurde. Woraufhin Salewski Bjuhr eine 10-minütige Disziplinarstrafe verpasste, aber das Tor nach Rücksprache mit seinen Linienrichtern annulierte. Bjuhr musste die Strafe dennoch absitzen und wahrscheinlich war dies auch regelkonform, doch trug die unsouveräne Regie des Unparteiischen aus Jena in keinster Weise dazu bei, dass er dieses Spiel noch in den Griff bekommen sollte.

So wurden das regulär in der 36. Minute erzielte 0:5 der Indians, nachdem Jan Tramm einen Fehlpass der Falken mit seinem Alleingang gnadenlos bestrafte und das 0:6 in der 59. durch Mark Ledlin aus Falkensicht fast schon zur Nebensache. Lediglich Trevor Hendrikx hatte in der 55. Minute noch einen sehr bemerkenswerten Auftritt. Über das ganze Spiel hinweg hatte Hendrikx immer wieder Schläge auf die Hände wegstecken müssen. Und stellvertretend für die vergangenen 55 Minute musste Leon Lilik sehr eindrucksvoll lernen, dass man sich zum einen nicht mit Trevor Hendrikx anlegen und zum anderen auf gar keinen Fall vorher den Helm absetzen sollte. Denn ganz trocken schickte Hendrikx den Indian mit drei blitzschnellen Schlägen auf den kühlen Untergrund und gab ihm gleich noch drei weiteres Punches als Präsent zum dritten Adventswochenende. Da Hendrikx nach den Stockschlägen auf die Hand nicht mehr weiterspielen konnte und duschen ging, bekam er gar nicht mit, dass er lediglich 2+2 Strafminuten kassierte. Zumindest diese Entscheidung des Schiedsrichter hatte dann doch noch etwas mit Eishockey zu tun.

Alles in allem ein bitterer Abend für Bernd Wohlmann und seine Jungs. Denn mittlerweile merkt man dem tapferen Rest der Falkentruppe deutlich an, dass man ein derart schnell und hart geführtes Spiel wie das der Indians nicht über 60 Minuten abwehren geschweige denn mitspielen kann. Und so blickte Wohlmann auch voraus auf das Sonntagsspiel in Berlin, in dem ihm erneut lediglich 12 Spieler zur Verfügung stehen werden. Nicht resigniert, eher aus sportlicher Sicht eines Trainers enttäuscht über das Verhalten in Kassel, von wo aus Trainer Wohlmann in dieser schwierigen Situation keinerlei Unterstützung vom Kooperationspartner erhält. Doch Wohlmann wäre nicht Wohlmann wenn er nicht auch für das Spiel in Berlin Hoffnungen auf Punkte schürt. Seinen Spielern will und kann er dann auch nach einer so deutlichen Niederlage keine Vorwürfe machen. Die vier Verteidiger mussten an diesem Abend harte Doppelschichten fahren und selbst Spieler wie Marcel Deich oder Delf Sinnecker, deren Hauptaufgabe eher die Entlastung der Leistungsträger ist, machten einen sehr guten Job und standen ihren Teamkameraden in puncto Kampf und Willen in nichts nach. Und genau das wird auch am Sonntag wieder ganz dringend benötigt, wenn es gegen die Preussen geht, die am Freitagabend stark dezimierte Crocodiles in Hamburg (Leistungsträger wie Christoph Schubert und Brad McGowan fehlten) mit 2:3 schlagen und den Abstand auf die Falken auf 12 Punkten ausbauen konnten.

eishockey.net / PM Harzer Falken

 HarzerFalken 75x75

Nützliche Links zur Oberliga Nord 2017/2018

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