Den Starbulls Rosenheim gelang am Mittwochabend im ersten Playdown-Spiel gegen die Bietigheim Steelers ein 4:2-Sieg. Vor 4.927 Zuschauern im ausverkauften nud stimmungsgeladenen ROFA-Stadion führten die Hausherren durch zwei Tore von Norman Hauner und einen Treffer von Chris Dodero bereits mit 3:0, ehe es in der Schlussphase noch einmal eng wurde. Nach dem Empty-Net-Goal von Norman Hauner stand fest: Die Starbulls haben bereits am Freitagabend beim zweiten Duell mit den Steelers in Bietigheim die Chance, mit einem erneuten Sieg die Saison beenden und den Klassenerhalt in der DEL2 feiern zu können.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen musste beim Playdown-Auftakt wie schon im letzten Hauptrundenspiel auf Lukas Laub verzichten und ließ deshalb erneut den Kanadier Chris Dodero neben C.J. Stretch und Norman Hauner in der ersten Reihe stürmen. Marius Möchel agierte als Center in der dritten Sturmreihe. Das Rosenheimer Tor hütete der Finne Oskar Autio. Kein Platz im Line-up der Starbulls war darum für Reid Duke und Tyler McNeely. Ebenfalls nicht im Rosenheimer Spieltags-Aufgebot standen die Verteidiger Denis Shevyrin und Niklas Länger.
Bei den Gästen aus Bietigheim konnte Cheftrainer Alexander Dück sechs Verteidiger und vier Sturmreihen aufbieten. Nicht dabei waren Jungstürmer Joshua Rust, der sich im Training einen Kreuzbandriss zuzog und bis zu acht Monate pausieren muss, und der kanadische Angreifer Morgan Adams-Moisan, der eine Sperre über eine Partie zu verbüßen hatte.
Die mit Spannung erwartete Partie hatte bereits nach 33 Sekunden den ersten großen Aufreger. Gästeverteidiger Niklas Heinzinger bremste den schnellen Chris Dodero mit einem heftigen stockunterstützten Check und die Hauptschiedsrichter sprachen nach Ansicht der Videobilder eine große Strafe aus. Der stark blutende Dodero konnte aber weiterspielen – und fungierte beim Rosenheimer Führungstreffer im anschließenden Überzahlspiel als unmittelbarer Vorlagengeber für Norman Hauner, der raffiniert abwartete, damit Gästekeeper Olafr Schmid zur Bewegung aus seinem Tor provozierte und den richtigen Moment fand, um maßgenau aus spitzem Winkel ins offene kurze Eck zu vollstrecken (4.). Durch leidenschaftlichen Bandeneinsatz in der Entstehung trugen aber auch C.J. Stretch und Dominik Daxlberger viel zu diesem frühen Torerfolg bei.
Die Starbulls konnten sogar sieben der ersten acht Spielminuten in Überzahl agieren, insgesamt war das Powerplay aber trotz des Treffers zum 1:0 nicht sehr zielstrebig. Zweimal konterten die Gäste in Unterzahl gefährlich, und Oskar Autio musste gegen die jeweils frei vor ihm zum Abschluss kommenden Ryker Killins (6.) und Alexander Preibisch (8.) den Ausgleichstreffer verhindern. Danach lag das Chancenplus aber auf Rosenheimer Seite und das 2:0 in den Minuten vor der ersten Pause mehrfach in der Luft.
Drittelpausenüberlappend überstanden die Starbulls ihre beiden einzigen Unterzahlminuten der gesamten Partie problemlos. Im zweiten Drittel fanden sie allerdings so gut wie nicht mehr ins Spiel, leisteten sich viele Pässe ins Leere und unerlaubte Weitschüsse. Die Gäste aus dem Württembergischen schafften es zwar auch nicht. der nun sehr zerfahrenen Partie ihren Stempel aufzudrücken, hatten aber durchaus Chancen zum Ausgleich – die beste bei einem Schuss aus der Drehung von Cole MacDonald, bei dem Autio wachsam war und auch beim Nachschuss von Brett Welychka gut reagierte (37.). Die Grün-Weißen schienen ihre 1:0-Führung irgendwie in die zweite Drittelpause retten zu müssen und zu können – und feierten sechs Sekunden vor der Sirene plötzlich das 2:0. Dodero steckte mit einem feinen Rückhand-Chip auf den durchstartenden Norman Hauner, der frei auf Steelers-Torwart Schmidt zulief und den Puck eiskalt im rechten oberen Eck versenkte.
In der Anfangsphase des Schlussdrittels spielte Norman Hauner gegen nun völlig ohne Absicherung agierende Gäste einen perfekten Pass auf Chris Dodero, der frei auf Keeper Schmid zulief und ihn zum 3:0 tunnelte (45.). War das die Vorentscheidung? Es schien so, denn die Starbulls störten die Bietigheimer Offensivbemühungen effektiv. Allerdings hatten sie Glück, dass eine von Noel Saffran abgelenkte Hereingabe von Jackson Cressey – Torwart Autio hätte keine Abwehrmöglichkeit gehabt – nur am Pfosten landete. Auch nachdem Jack Doremus nach einer Einzelleistung mit einem ansatzlosen Flachschuss auf 3:1 verkürzte (50.), gerieten die Starbulls nicht aus ihrer Ordnung oder gar unter Druck. Das änderte sich jedoch, als Bietigheims Torwart 3:13 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis ging.
Bei einem Schuss von MacDonald rettete erneut der Pfosten, Momente später aber lag die Scheibe im Netz. Jackson Cressey hatte am kurzen Pfosten einen Schlagschuss von Ryker Killins zum 3:2-Anschlusstreffer abgefälscht – und es waren noch fast zwei Minuten zu spielen. Bietigheim drückte, fand aber keine Einschussmöglichkeit mehr zum 3:3. Stattdessen nahm Norman Hauner einen Befreiungs-Chip von Shane Hanna auf und fixierte kurz nach Anbruch der letzten Spielminute ins leere Tor den 4:2-Endstand.
Dank seiner vier Scorerpunkte zum Playdown-Auftakt wird Norman Hauner am Freitag beim zweiten Serienvergleich gegen seinen Ex-Club den Goldhelm tragen. Das Spiel in der Bietigheimer EgeTrans-Arena beginnt um 19:30 Uhr (Live-Übertragung auf www.sprade.tv). Ein Rosenheimer Sieg würde den Seriengewinn und damit den Klassenerhalt und das Saisonende für die Starbulls bedeuten. Sollten aber die Steelers gewinnen, käme es zwei Tage später zu einem weiteren Spiel in Rosenheim (Anpfiff im ROFA-Stadion wäre am Sonntag um 17 Uhr). Zum Gewinne der Serie bräuchten die Steelers aber vier Siege.