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HEC vs. Landsberg und Interview mit Daniel Jun

Þ18 November 2015, 19:15
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Es fehlte einfach die Konstanz bei den Panzerechsen im Saisonverlauf bisher. Zwar gab es auch einige Erfolge wie die Siege gegen Lindau Waldkraiburg und Miesbach, aber eben auch sehr viele unnötige Niederlagen wie gegen Geretsried Pfaffenhofen oder Moosburg. Das letzte Wochenende brachte dann das Fass zum überlaufen und die die Verantwortlichen um Sportvorstand Jörg Schobert zogen am Samstag mit der Beurlaubung von Trainer Stan Mikulenka die Reißleine. Mit dem neuen alten Spielertrainer Daniel Jun soll an diesem Wochenende die Wende gelingen. Gegner ist zunächst am Freitag um 20:00 Uhr zu Hause der auswärtsstarke HC Landsberg.

Die Lechstädter sind aktuell nur einen Zähler hinter den Panzerechsen und zeigten vor allem in der Fremde ihr Stärke. In der Auswärtstabelle rangieren sie hinter dem ESC Dorfen und dem EV Lindau auf Rang drei und konnten hier vor allem durch Ihre Kontergefährlichkeit glänzen. Bester Stürmer der Riverkings ist der erst 22-jährige Dennis Sturm mit 15 Toren und 8 Assists. Gefolgt wird er vom routinierten Angreifer Marcel Juhasz. Der inzwischen 32 Jährige Deutsch-Kanadier, der den Panzerechsen noch aus seinen Schweinfurter und Bayreuther Zeiten bestens bekannt sein sollte, ist der Dreh und Angelpunkt im Angriffsspiel der Oberbayern.

Ihm zur Seite stehen außerdem der oberligaerfahrene Thomas Fischer und der vom TEV Miesbach an den Lech gewechselte Sebastian Lachner. Die Stärke des Teams von Trainer Andreas Zeck ist dabei auch wahrscheinlich seine Schwäche. Außer Juhasz hat im Team des HCL kein Spieler die 30 überschritten. Alle Spieler sind mit Anfang bis Mitte zwanzig zwar im besten Eishockeyalter und können so ein unbekümmertes Eishockey zeigen, allerdings fehlt dem Team auch ein wenig die Routine, weshalb die Leistungen der Riverkings zeitweise etwas schwankend sind.

So siegte man zuletzt gegen Lindau nach Verlängerung und schlug zu Hause den EV Moosburg, aber es setzte auch eine deftige 1:7 Niederlage beim strauchelnden EHC Waldkraiburg. Die Fans erwartet einmal mehr ein Spiel auf Augenhöhe und der Ausgang ist alles andere als schon sicher. Allerdings können die Alligators an diesem Wochenende auch ein wenig durchschnaufen. Mit Sikorski, Lukas Lenk, Richard Stütz und Thomas Urban kommen vier wichtige Spieler in den Kader der Höchstadter zurück. Auch setzen die Panzerechsen darauf, dass der Trainerwechsel den richtigen Schub nach vorne gegeben hat und das Team von Spielertrainer Jun schon nach einer Woche Training ein ganz anderes Auftreten zeigt als noch am letzten Freitag.

Auch am Sonntag soll für die Höchstadter zählbares herausspringen. Zum Rückrundenauftakt geht die Reise zu den Wanderers Germering. Das Team aus dem Münchener Westen kam im Hinspiel gegen stark auftrumpfende Höchstadter zwar mit 11:2 unter die Räder und steht aktuell nur auf Rang zwölf der Tabelle, hat aber in dieser Saison bereits die ein oder andere Überraschung geschafft. So setzte man sich am zweiten Spieltag nach Verlängerung gegen den TEV Miesbach durch und konnte auch gegen Peißenberg, Landsberg und Memmingen gewinnen.

Zuletzt kam das von Alfred Weindl trainierte Team aber immer öfter nicht mehr zum Zug. Bester Scorer der Oberbayern ins J.C. Cangelosi der US-Amerikaner kam vor der Saison aus der Nordamerikanischen College Liga zu den Wanderern und konnte bereits 19 Punkte, davon 14 Tore erzielen. Weitere Garanten für die bis dato gute Saison der Mannschaft, in der auch der Ex-Höchstadter Sven Goblirsch mitspielt, sind die beiden Torhüter. Severin Dürr ist seit jeher ein zuverlässiger Goalie und mit Timon Ewert von den Erding Gladiators konnten die Münchner Vorstädter ebenfalls einen ganz starken Torhüter verpflichten.

Das Team der Wanderers hat sich nach der Auftaktpleite an der Aisch definitiv gefangen und eine gute Hinrunde gespielt Die Alligators dürfen das Ergebnis des ersten Spieltages also nicht als Messlatte für das Rückspiel nehmen. Die Begegnungen der letzten Jahre im „Polarium“, wie das Stadion der Germeringer heißt, konnten die Höchstadter zwar immer für sich entscheiden, allerdings lieferte die Heimmannschaft immer einen großen Kampf und machte dem Favoriten das Leben schwer.

Nur etwa zweieinhalb Monate währte die Ära Stan Mikulenka als Cheftrainer der Höchstadt Alligators. Nachdem das Team der Mittelfranken wochenlang auf der Stelle trat zog der HEC Vorstand die Reißleine und beurlaubte die ehemalige Stürmerlegende. Mikulenka soll ab sofort aber wieder den Nachwuchs der Panzerechsen trainieren. Nachfolger des 55-Jährigen ist sein Vorgänger. Daniel Jun übernimmt die Verantwortung wieder als Spielertrainer.

Wir sprachen mit dem Sturmroutinier über die neue – alte Aufgabe und die Gründe für den Wechsel.

Hallo Herr Jun, Vielen Dank, dass sie uns für das Interview zur Verfügung stehen. Vor der Saison sagten Sie noch, sie möchten sich erstmal nur noch auf Eishockey konzentrieren, nach nicht einmal drei Monaten sind Sie jetzt wieder in der Verantwortung als Coach, weil Stan Mikulenka wegen „Nicht Erreichung der sportlichen Ziele beurlaub wurde. Was bedeutet das und wie gehen Sie mit der Situation um.

Daniel Jun: Das Ganze ist natürlich auch für mich eine schwierige Situation, schließlich habe ich Stan als Trainer geholt, da ich dachte die Kombination würde gut funktionieren und ich Stan als Mensch sehr schätze, allerdings muss man Berufliches und Privates trennen und da muss man manchmal Entscheidungen treffen, die weh tun. Mich hat Jörg Schobert am Samstag  über die Entscheidung der Vereinsführung informiert. Ich denke man hat nach außen gesehen, dass die Mannschaft auf der Stelle getreten ist und eigentlich an jedem Wochenende mindestens ein Spiel hatte, bei dem man nicht überzeugend auftrat und nicht das gezeigt hat was sie eigentlich können müsste

Es gab Gerüchte über ein Kompetenzgerangel zwischen Ihnen als Teammanager und Stan Mikulenka als Trainer – was können Sie dazu sagen?

Das kann ich ganz klar verneinen. Zusammen mit Daniel Sikorski bin ich in der Kabine und auf dem Eis immer voll und ganz hinter dem Trainer gestanden. Sicher bin ich für die Kaderzusammenstellung verantwortlich, aber auf dem Eis bin ich nur Spieler und da hat der Trainer das sagen. Ich wollte auch immer einen Trainer, der seine Eigene Meinung hat, der Mannschaft neue Impulse bringt und keine Marionette, die einfach nur das macht was ich ihr sage. Wenn es etwas mit Stan zu klären gab habe ich das – bis auf bei einer Diskussion mit ihm nach dem Dorfenspiel in der Kabine – immer unter vier Augen und offen und ehrlich gemacht, denn Aufrichtigkeit ist für mich das allerwichtigste.

Die ganze Mannschaft ist nach einer überzeugenden Vorbereitung sehr schwer in die Saison gekommen und wirkte Verunsichert – war eventuell das zu leichte Vorbereitungsprogramm schuld, in dem man fast jede Partie zweistellig gewann?

Das war sicherlich ein Faktor. In Höchstadt ist es leider sehr schwer aufgrund des späten Saisonstarts attraktive Gegner in der Vorbereitung aus der Oberliga zu bekommen. Als wir dann auch noch zum Auftakt so deutlich gegen Germering gewannen dachten wahrscheinlich alle dass es so einfach weitergehen würde. Dann sind wir gegen Pfaffenhofen und Germering aufgewacht und haben verloren. Das hat die Mannschaft verunsichert, erklärt aber nicht das Auftreten unter der Saison. Wir haben zwar an einigen Schlüsselpositionen wie Torwart und Trainer große Änderungen gehabt, aber im Prinzip ist es die gleiche Mannschaft, die letztes Jahr ganz anders aufgetreten ist.

Sie haben die Änderungen auf der Torhüterposition angesprochen – wie wird es hier weitergehen?

Martin Fous hatte einen schweren Einstand und hat einen ganz schlechten Tag gegen Geretsried erwischt, danach hat Carsten Metz sehr gut gehalten, da ist es für jeden schwer wieder zurückzukommen. Aber Martin arbeitet hart und will unbedingt zeigen dass er es kann. Schon gegen Memmingen hat er eine sehr gute Partie gezeigt. Auch gegen Peißenberg hat er sehr überzeugend gespielt. Er bekommt auf jeden Fall am nächsten Wochenende seine Chance um zu zeigen, dass er es kann. Carsten erfüllt bisher die Erwartungen voll. Er ist ein junger Torhüter und macht einen guten Job.

Sie hatten zuletzt eine große Verletztenmisere, die euch in diesem Jahr aber deutlich mehr aus dem Konzept gebracht hat als letzte Saison – wie sieht hier die Situation aus.

Das letzte Wochenende war sehr schwer – Neben unseren Langzeitverletzten Martin Vojcak und Jiri Ryzuk fielen ja auch noch Daniel Sikorski, Thomas Urban, Lukas Lenk und Richard Stütz aus – mit nur zwei  Verteidigern ist es einfach schwer zu spielen. Aber zum Glück kommen alle vier am kommenden Wochenende wieder zurück, dann werden wir wieder ganz anders auftreten können.

Was wartet auf den Trainer Daniel Jun in den nächsten Wochen an Aufgaben

Vor allem müssen wir ein klares Spielsystem aufbauen und Ruhe ins Team bringen, damit wir wieder erfolgreicher sind. Außerdem möchte ich den Spaß und die Leidenschaft der letzten Saison wieder entfachen. Auf der Bank unterstützt mich Martin Vojcak um von außen intervenieren zu können. Das hat am Sonntag gegen Peißenberg schon ganz gut geklappt. Hier haben wir gegen ein sehr starkes Team schon zwei Drittel sehr gut mitgehalten, nur am Schluss ist uns die Puste ausgegangen

Wird der Spielertrainer Daniel Jun nur eine Interimslösung sein – sie wollten sich ja nur noch aufs Spielen konzentrieren – oder wird das wieder eine dauerhafte Lösung sein?

Das hängt einzig und allein davon ab, ob wir erfolgreich spielen und uns in der Tabelle verbessern. Wenn es nicht läuft bin ich der letzte, der sagt ich bleibe an meinem Posten kleben, sondern werde zurücktreten und einen Trainer holen der uns weiterbringt. Aber wenn wir erfolgreich sind werden wir die Saison in dieser Konstellation durchspielen.

Und welche Aufgaben warten auf den Teammanager Daniel Jun?

Wir werden im Dezember auf jeden Fall versuchen uns zu verstärken. Martin Vojcak wird zwar voraussichtlich ab Januar wieder spielen können, aber wir brauchen dennoch auf jeden Fall noch einen Verteidiger. Hier sind wir im Moment einfach nicht ausreichend besetzt. Allerdings ist die Suche nach Verteidigern immer schwer – hier sucht wahrscheinlich die Hälfte der Ober- und die gleiche Zahl der Bayernligisten im Dezember noch gute Leute. Aber wir werden uns auch auf anderen Positionen hinterfragen und gegebenenfalls noch einmal nachlegen.

Dankeschön Herr Jun und viel Erfolg für die kommenden Aufgaben!

Die Fragen stellte Martin Steinau

 

eishockey.net / PM Höchstadt Alligators

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