Falken mit 6-Punkte Wochenende

Eine denkwürdige Partie erlebten die 1.323 Zuschauer beim Duell der Heilbronner Falken gegen die Kassel Huskies. Die Unterländer mussten im ersten Drittel binnen gut sechs Minuten vier Gegentore hinnehmen und lagen damit schon nach zehn Minuten praktisch aussichtslos zurück. Doch die Mannschaft von Jason Morgan bewies eine großartige Moral, kam im Mitteldrittel wieder auf 2:4 heran, um das Spiel in einem sensationellen Schlussdrittel tatsächlich noch zu drehen und am Ende mit 7:5 zu gewinnen. Bester Scorer der Gastgeber war Jeremy Williams, der die Treffer zum 2:4 und 3:4 erzielte und mit einem Empty Net Goal alles klar machte.

Die Falken starteten zunächst gut in die Partie, vergaben aber Chancen zur möglichen Führung und wurden dann kalt erwischt. In der 4. Minute brachte Geischeimer die Scheibe zum Tor, Cameron fälschte zum 0:1 ab. Dieses Gegentor brachte die Unterländer völlig aus dem Konzept, während Kassel nun das Kommando übernahm und binnen kurzer Zeit drei Treffer folgen ließ. In der 7. Minute ließ Mnich die Scheibe nach einem Schuss von Keussen prallen, Trivino staubte ab, 0:2. Zwei Minuten später wurde der Keeper von Spitzner aus spitzem Winkel überrascht und wurde nach diesem 0:3 durch Tiefensee ersetzt. Der wurde von seinen Vorderleuten aber genauso im Stich gelassen und konnte das 0:4 nicht verhindern. Cameron marschierte durch die Abwehr und legte ab auf Trivino, der zum zweiten Mal traf. Hätte nicht das Gestänge gegen Granz und MacQueen gerettet, hätte es sogar noch schlimmer für die Falken ausgesehen. Erst danach wachten die Unterländer wieder etwas auf, hatten aber kein Schussglück, so dass es mit diesem deutlichen Rückstand in die Kabinen ging. Zu allem Überfluss schied Karl Fabricius nach einem Check verletzt aus und kehrte nicht mehr aufs Eis zurück.

Im Mitteldrittel schien es zunächst nicht so, dass das Spiel noch einmal spannend werden würde. Heilbronn konnte in zwei Überzahlspielen nicht verkürzen, Kassel ließ lange wenig anbrennen, ohne offensiv zu glänzen. In der 33. Minute kamen die Unterländer dann aber doch wieder heran. Die Gäste ließen einen Konter zu, Tosto legte quer auf Dunham, der Neffin im Tor erstmals bezwingen konnte. Dies war die Initialzündung im Spiel der Gastgeber, für die Lambacher wenig später nur den Pfosten traf. Aber nun blieb man am Drücker, Blackwater bediente Williams, der 40 Sekunden nach dem 1:4 das 2:4 nachlegte. Der Anschlusstreffer sollte bis zur zweiten Pause aber nicht mehr gelingen.

Dafür dauerte es nur 59 Sekunden im Schlussabschnitt, bis das 3:4 fiel. Krenzlin behielt die Übersicht und legte den Puck steil auf Williams, der Neffin keine Chance ließ. Doch damit nicht genug, drei Minuten später fälschte Lautenschlager einen Schuss von Obu zum 4:4-Ausgleich ab. Damit war die Partie nun wieder völlig offen, Kassel brach nicht auseinander, sondern hatte auch Möglichkeiten zur Führung, während auf der Gegenseite Lautenschlager bei einem Alleingang an Neffin scheiterte. Mitten in einem Heilbronner Powerplay musste die Partie dann für mehrere Minuten unterbrochen werden, nachdem Schiedsrichter Kapzan von einem Schlagschuss unglücklich im Gesicht getroffen wurde und verletzt ausschied. Als es weiterging, hatte Williams bei einem Pfostenschuss Pech, drüben verpasste Trivino knapp seinen Hattrick, als Tiefensee glänzend parierte. Wiederum nur einige Sekunden später bediente Thiel Tosto, der in der 53. Minute die Falken erstmals in Führung brachte. Doch kaum war der Jubel verklungen, meldeten sich die Huskies zurück: Granz zog ab, Gams bekam im Slot den Schläger dran, 5:5. Es folgten Riesenchancen von Rutkowski und Williams, beide Abwehrreihen waren in dieser Phase quasi nicht existent. Und weiter ging die wilde Fahrt: 97 Sekunden nach dem Ausgleich die erneute Führung für die Unterländer, Morrison traf aus der Distanz zum 6:5. War’s das? Fast, Kassel nahm den Goalie vom Eis und kassierte durch Williams 50 Sekunden vor dem Ende das entscheidende Tor zum 7:5-Endstand.

Bereits am kommenden Dienstag steht das nächste Heimspiel auf dem Programm, wenn die Heilbronner Falken um 20:00 Uhr die Lausitzer Füchse empfangen.