Bei den Sachsen, bei denen der verletzte Stammtorwart Kellen Briggs und der gesperrte Verteidiger Mike Vannelli fehlten, machte sich gleich Verunsicherung breit. Diese nutze der SERC eiskalt aus. Das 2:0 besorgte Patrick Geiger, der für Robin Just in den ersten Sturm rückte. Gästetrainer Popiesch reagiert, nahm eine Auszeit und wechselte den Torwart. Er wollte ein Zeichen setzen und seine Mannschaft wach rütteln. So richtig nützte das aber nicht. Zwar klärte der eingewechselte Schlussmann Kristian anfangs einige Male, doch in der 15. Minute war auch er machtlos, als Matthias Forster in Überzahl das 3:0 erzielte. Stadionsprecher Bernd Lösselt wollte gerade den Torschützen ansagen, da passte Jason Guerriero auf Max Prommersberger und der junge Verteidiger schoss zum 4:0 ein. Eine sichere Führung im Rücken, eine gute Defensive und feiernde Fans. Mitten in dieses Szenario platzte das 4:1 durch Dresdens Kaartinen, der einen Handgelenkschuss genau in den Winkel setzte.
Auch im Mitteldrittel zeigten die Wild Wings das, was die treuen Fans sich wünschen: Schnelles, direktes Eishockey mit einem hohem Laufpensum und gutem Körperspiel. Robin Just, der am Sonntag fünf Assists verbuchen konnte, passte auf Verteidiger Ryan Gaucher und der Kanadier schoss zum 5:1 ein. Bezeichnend für die Kräfteverhältnisse war das 6:1 des SERC. Selbst in Unterzahl hatte das Team von Trainer Axel Kammerer eine bessere Lösung parat. Statt hinten zu verteidigen, ging es nach vorne und Matthias Forster traf mit der Rückhand erneut ins Schwarze.
Die Stimmung in der mit 2850 Zuschauern gefüllten Helios-Arena war natürlich sehr gut. „Endlich wieder Eishockey“ skandierten die Fans. Da verkam selbst das 6:2 durch Nico Pyka zur Randerscheinung, denn die Wild Wings stellten noch vor dem Pausentee den Fünf-Tore-Vorsprung wieder her. Erneut war es Ryan Gaucher, der auf Pass von Robin Just und Max Prommersberger den Puck im Gehäuse unterbrachte.
Partystimmung auf den Rängen und eine weiterhin konzentriert agierende SERC-Mannschaft auf dem Eis – so kann man das letzte Drittel beschreiben. Die Überlegenheit war immer noch deutlich sichtbar, wenn auch der allerletzte Biss natürlich nicht mehr da war. Dazu war das Ergebnis zu eindeutig. Dennoch durfte der Wild Wings-Anhang noch zwei Mal jubeln. In der 47. Minute trug sich Dominik Quinlan in die Torschützenliste ein und Markus Schröder stellt mit seinem Abfälscher den Endstand her.
Fazit des Wochenendes: Hatten sich die Wild Wings am Freitag im Auftaktspiel in Kaufbeuren noch von der Stärke des Gegners überraschen lassen, so zeigten sie am Sonntag deutlich, wie die neue Spielphilosophie aussieht. Mit Tempo und Power angreifen und mit einer konzentrierten Defensivleistung dem Gegner keinen Raum geben. Das Spiel gegen Dresden hat definitiv Lust auf mehr gemacht.
In dieser Woche steht am Freitag eine lange Reise gen Norden an, denn die Wild Wings müssen am Freitag bei den mit zwei Siegen gestarteten Fischtown Pinguins Bremerhaven antreten. Am Sonntag (18 Uhr) gastiert der stark eingeschätzte Aufsteiger Hannover in der Helios-Arena. Mit im Gepäck des Traditionsvereins aus Niedersachsen werden sicher auch einige Gästefans sein.
eishockey.net / PM Schwenningen
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