Dank eines frühen Doppelschlags in der 7. bzw. 8. Minute, einer 3:0-Führung nach dem ersten Drittel und dem starken Rückhalt von Fabian Hegmann, der nach zwischenzeitlich vier Spielen in Folge als Backup erstmals seit 16 Tagen wieder das Wölfe-Tor hütete, gelang Blau-Weiß-Rot ein souveräner Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer.
Die zwar ohne Marvin Neher, aber ansonsten gegenüber der Auswärtsniederlage von zwei Tagen zuvor in nahezu unveränderter Formation auflaufenden Wölfe fanden schon früh im Spiel zielstrebig den Weg ins gegnerische Drittel und vermochten es dort, sich durch läuferische Finesse einige Torchancen herauszuspielen – von denen gleich drei zu zählbarem Erfolg führten!
Während sich dabei auch das Verteidigerpaar Schwaiger-Ventelä in das Offensivspiel der Mannen von Cheftrainer Mikhail Nemirovsky einschaltete, ging das 1:0 für die Wölfe von Georgiy Saakyan jedoch auf die Spielübersicht von Lennart Otten zurück und der zweite Treffer des EHC ereignete sich – lediglich 44 Sekunden später – als Resultat eines Saucer-Passes von Nikolas Linsenmaier auf Spencer Naas.
Das Spiel der Kassel Huskies zeichnete sich zur Mitte des ersten Drittels durch gefährliche Konter aus. Diese konnten jedoch durch Fabian Hegmann und die Arbeit seiner Vorderleute, die den ein oder anderen Querpass unterbanden, entschärft werden.
Einer kurz bevorstehenden verdienten Führung für den EHC nach 20 Minuten setzte das Rudel eineinhalb Minuten vor der ersten Pausensirene dann sogar noch einen drauf: Die läuferische Stärke seines Teams untermauernd fand Filip Reisnecker als Trailer eines Angriffs genau die richtige Stelle im Slot der Huskies – nämlich dort, wo der Puck nach Tomas Schwambergers Schuss aus spitzem Winkel landete, dessen Rebound Reisnecker zum 3:0 verwertete.
Gelegenheiten, diese Führung noch weiter auszubauen, boten sich für den EHC früh im zweiten Drittel mitunter auch aufgrund einiger disziplinarischer Schwierigkeiten auf Seiten der Gäste – gleich zweimal musste nämlich jeweils ein Husky wegen übertriebener Härte vom Eis, was die Wölfe nahezu ununterbrochen vier Minuten lang im Powerplay auflaufen ließ. Doch auch trotz dem gewohnt gefährlich auf dem Flügel auftauchenden Eero Elo konnte der EHC seinem Drei-Tore-Vorsprung keinen weiteren Treffer draufsetzen.
Dass Kassel sich nun von seiner – im wahrsten Sinne des Wortes – kämpferischen Seite zeigte, in die mitunter auch ein gewisses Maß an Frustration hineingewirkt haben mag, wurde auch durch den dritten Pfiff wegen übertriebener Härte gegen die Huskies untermauert, den sich Tristan Keck direkt im Anschluss an seine Großchance gegen den nun streckenweise bravurös haltenden Heckmann einfuhr.
Dieses weiterhin bestehende Laster der Huskies, beständig die Strafbank aufzusuchen, sorgte auch zu Beginn des Schlussabschnitts dafür, dass der EHC nicht um seine Führung bangen musste. So begab sich Blau-Weiß-Rot in der 43. Minute erneut in ein Powerplay, dessen Momentum bis in die Schlussminuten anhielt und die 2568 Zuschauer in der Echte-Helden-Arena den EHC als spielbestimmende Mannschaft sehen ließ.
Sechs Minuten vor Ende erwischte es die bis dahin nahezu fehlerfrei agierenden Wölfe jedoch eiskalt – als nämlich ein Aufbaufehler gnadenlos bestraft wurde und Kassel die Freiburger Führung auf 3:1 verkürzte. Zwei Faktoren wirkten einer vermeintlichen Großwende dieser Partie jedoch unmittelbar entgegen: Die Fähigkeit der Wölfe, das Spielgeschehen erneut wieder an sich zu reißen und – wie sollte es anders sein – eine Strafzeit gegen die Huskies, die sich nun ein siebtes Mal Freiburgs Powerplay-Reihen gegenüber sahen und erst genau zwei Minuten vor Spielende wieder mit fünf Feldspielern agieren konnten.
In dieser Schlussphase vermochten es die Gäste beinahe, das Spiel doch noch spannend zu machen – als nämlich Hunter Garlent brandgefährlich vor Fabian Hegmann auftauchte. Diese Situation konnte jedoch von Nikolas Linsenmaier entschärft werden, der sich dann auf der anderen Seite des Eises mit dem Empty-Netter zum Endstand von 4:1 belohnte.
So gelang es dem EHC, nach seinem 2:1-Auswärtssieg am vierten Spieltag, auch sein zweites Aufeinandertreffen mit dem Dauer-Meisterschafts- und -aufstiegsaspiranten für sich zu entscheiden. Weiter geht es für die Wölfe am Freitag, 1.11., wenn sie erneut vor heimischer Kulisse auf die Blue Devils Weiden treffen.
Tore:
1:0 (06:20) Saakyan (Otten)
2:0 (07:04) Naas (Linsenmaier, Leitner)
3:0 (18:24) Reisnecker (Schwamberger, Elo)
3:1 (54:04) Keck (Bender, Garlent)
4:1 (59:16) Linsenmaier (O’Donnell) – EN
Schüsse: Freiburg 32 (13/8/11), Kassel 21 (7/8/6)
Strafminuten: Freiburg 6, Kassel 16
Überzahleffizienz: Freiburg 0-7, Kassel 0-2
Schiedsrichter: Haupt, Brill / Milling, Lamberger
Zuschauer: 2568
Aufstellung:
Hegmann (Cerveny)
Naas, O’Donnell, Linsenmaier / Heider, Pokorny
Elo, Schwamberger, Reisnecker / Ventelä, Schwaiger
Burghart, Streu, Miller / Leitner, Stowasser
Otten, Saakyan / Hafenrichter