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Heiß auf Siege gegen Eispiraten und Rote Teufel

Þ09 Februar 2017, 12:20
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StarbullsRosenheim_DEL2_FULL
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... Im heimischen emilo-Stadion treffen die Starbulls am Wochenende in der DEL 2 auf „Leidensgenossen“ der hinteren Tabellenregion.

Während die Eispiraten seit Wochen verzweifelt, aber bislang erfolglos versuchen, die Rote Laterne noch abzugeben, hat das Team aus Bad Nauheim nach Wochen des Sinkflugs Ende Januar eine Trendwende eingeläutet. Fünf Siege in Serie – auch dank hochkarätiger Nachverpflichtungen – machten den Sprung zurück in die Pre-Playoff-Ränge möglich. Die Chance für die Starbulls, dies ebenfalls noch zu schaffen, ist angesichts 14 Punkten Rückstands bei noch zehn zu absolvierenden Hauptrunden-Partien dagegen jetzt eher theoretischer Natur. Trotzdem ist die Starbulls-Mannschaft nach einem unnötigen Null-Punkte-Wochenende heiß auf Siege.

„Wir wollen nicht nur jedes Spiel gewinnen, sondern auch unbedingt die für das Heimrecht in den Playdowns notwendigen Punkte einfahren – das ist das absolute Minimalziel“, sagt Starbulls-Coach Franz Steer, der allerdings derzeit auch ein wenig in der Zwickmühle steckt, was Aufstellung und Taktik betreffen. „Dem ein oder anderen Spieler würde jetzt vielleicht eine kleine Pause gut tun. Andererseits müssen wir die kommenden Spiele auch dazu nutzen, eine gute Form für die entscheidenden Partien nach der Hauptrunde zu bekommen. Und die personellen Alternativen sind rar“, so der Rosenheimer Chefanweiser, der nach der Partie gegen die Kassel Huskies eine weitere personelle Hiobsbotschaft verdauen musste. Die Folgen eines Checks an Simon Heidenreich, der die Partie deshalb vorzeitig beenden musste, erwiesen sich als schwerwiegender als zunächst angenommen. Für den jungen Stürmer ist die Saison wohl beendet. Gleiches befürchtet Franz Steer inzwischen auch bei Verteidiger Peter Lindlbauer nach dessen in der Anfangsphase des Heimspiels gegen Ravensburg erlittenen Gehirnerschütterung.

Auch bei den anderen verletzten Spielern gibt es vor dem Spielwochenende mit den Spieltagen 43 und 44 keine positiven Signale. Stürmer Michael Baindl wird frühestens in zwei Wochen auf das Eis zurückkehren können. Bei Verteidiger Michael Rohner ist die Wirkung einer Therapie erst abzuwarten, bevor eine Prognose überhaupt möglich ist. Stürmer Simon Fischhaber ist, abgesehen von seiner noch immer nicht überwundenen Verletzung, wegen einer schweren Erkältung quasi „auf Eis gelegt“ und beim jungen Thomas Reichel verlief der für einen Einsatz notwendige Belastungstest leider vorerst negativ. Dennoch wird der Starbulls-Kader an diesem Wochenende breiter sein, als zuletzt. Weil die Deutsche Nachwuchsliga pausiert, wird Franz Steer aller Voraussicht nach die Nachwuchsstürmer Veit Wieczorek und Valentin Hein sowie Nachwuchsverteidiger Florian Krumpe nominieren. Die drei DNL-Spieler der Starbulls wurden ebenso wie Nachwuchstorwart Luca Endres Ende Januar für Einsätze in der DNL 2 lizensiert.

Nach Möglichkeit will Franz Steer in Crimmitschau und gegen Bad Nauheim wieder mit vier Außenstürmer-Paaren agieren – dieses System hat sich in jüngster Zeit durchaus bewährt und dem Offensiv-Spiel der Grün-Weißen Energie und Nachhaltigkeit verliehen. So auch am vergangenen Null-Punkte-Wochenende in Freiburg (2:4) und gegen Kassel (0:3), als sich die Starbulls jeweils viele Schussmöglichkeiten und viele klare Torchancen erarbeiteten, aber kaum bzw. keine Tore erzielten. „Da war auch Pech dabei, aber letztlich ist das natürlich schon ein Qualitätsunterschied, der vor allem gegen Kassel deutlich wurde. Wir müssen viel öfters den Schuss auf das Tor suchen, auch mit Direktabnahmen – je öfters wir schießen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Puck auch mal abgefälscht oder als Abstauber über die Linie geht. Wir müssen uns diese Chancen noch viel mehr erzwingen.“ Entsprechend waren die Trainings-Schwerpunkte in der vergangenen Woche gesetzt – auch in der Theorie. „Wir haben uns die erfolglosen Fünf-gegen-Drei-Überzahlspiele gegen Kassel intensiv auf Video angesehen und analysiert. Dass wir da nicht zu den richtigen Zeitpunkten geschossen haben, war einfach fahrlässig“.

Schon am Freitag in Crimmitschau erwartet Franz Steer in diesem Punkt von seinem Team einen deutlichen Schritt nach vorne – allerdings nicht auf Kosten einer unkontrollierten oder gar ungeduldigen Spielweise. Denn die jüngste Heimniederlage hatte ihren Ursprung natürlich auch in den unnötig entstandenen Gegentreffern. „Wir müssen die neutrale Zone besser zumachen. So einfach wie beim Treffer zum 0:1 darf da niemand durchkommen“, fordert Steer, dem natürlich nicht entgangen ist, dass die Eispiraten trotz zuletzt vier Pleiten am Stück nah dran waren an Punktgewinnen. Die Niederlage gegen Ravensburg (3:4), in Bayreuth (3:4) und in Weißwasser (3:5) fielen knapp aus, wobei die Eispiraten oft gut starteten, starke Spielphasen auf das Eis legten, nach Gegentoren aber plötzlich die Ordnung verloren. Ein krasser Gegensatz also zum ersten Gastspiel der Starbulls im Sahnpark zu Crimmitschau Ende November. Damals führten die Grün-Weißen nach einer halben Stunde klar mit 3:0, musste sich aber nach Verlängerung noch mit 3:4 geschlagen geben. Die beiden Vergleiche mit den Eispiraten im emilo-Stadion gingen mit 6:1 und 5:1 dagegen klar an Rosenheim.

Am Freitag in Westsachsen werden die dezimierten Starbulls erstmals in dieser Spielzeit auf ein weitgehend komplettes Crimmitschauer Team treffen. Nur hinter den Einsätzen der Verteidiger Danny Pyka und Jan Tramm sowie Stürmer Jason Pinizotto stehen noch Fragezeichen. Erstmals im Eispiraten-Trikot gegen Rosenheim stürmen wird der kurz vor Ende der Wechselfrist aus Duisburg verpflichtete Chris St. Jacques – womöglich wieder in einer jetzt sogar möglichen vierten Sturmreihe. St. Jacques ist allerdings Kontingentspieler und zwar der jetzt fünfte im Kader der Westsachsen. Im letzten Spiel gegen Ravensburg musst deshalb der kanadische Torwart Ryan Nie, der in dieser Spielzeit nicht ausnahmslos überzeugen konnte, zuschauen; das Crimmitschauer Tor hütete Henning Schroth. Möglicherweise zieht Trainer John Tripp, dem seit letzter Woche der 41-jährige Slowene Ivo Jan (zuletzt Cheftrainer in Graz) als Co-Trainer zur Seite steht, auch gegen die Starbulls wieder diese Option.

Im Gegensatz zu den Eispiraten, die seit inzwischen zwölf Spieltagen auf dem letzten Tabellenplatz stehen, hat der Rosenheimer Sonntagsgegner aus Bad Nauheim die Playdown-Ränge am vergangenen Wochenende wieder verlassen können. 14 von 15 möglichen Punkten holte das Team von Trainer Petri Kujala aus den letzten fünf Spielen, und vor allem der 7:4-Auswärtssieg am Freitag des Vorwochenendes gegen den direkten Konkurrenten SC Riessersee war entscheidend, dass sich die vor Saisonbeginn als sicherer Playoff-Kandidat gehandelten Wetterauer zumindest wieder auf Pre-Playoff-Rang zehn schieben konnten. Und dort wollen sie auch bleiben, entsprechend ist das Ziel der Roten Teufel für das Spiel im emilo-Stadion klar: Punkte sollen und müssen her.

Wie Franz Steer muss möglicher Weise auch Petri Kujala auf mehrere wichtige Spieler verzichten. Hinter den Einsatzmöglichkeiten der erfolgreichen Scorer Andreas Pauli (Gehirnerschütterung, 33 Punkte) und Dusan Frosch (Knieverletzung, 30 Punkte) standen im Vorfeld nämlich große Fragezeichen. Der Einsatz von Vitalij Aab (Schulterverletzung) ist ebenfalls unwahrscheinlich. Zwei mit Förderlizenz ausgestattete Verteidiger stehen vermutlich (Marcel Pfänder, Gehirnerschütterung) bzw. sicher (Nicklas Mannes, Schien- und Wadenbeinbruch) nicht zur Verfügung.

Allerdings haben die Roten Teufel zahlreiche personelle Alternativen. Den Kanadier Charlie Sarault beispielsweise, der im Januar für den nach Dresden abgewanderten Finnen Juuso Rajala nachverpflichtet wurde und in nur neun Spielen schon satte 17 Scorerpunkte verbucht hat. Oder auch den Slowenen Ales Kranjc. Der offensivstarke Verteidiger scorte der bei 22 Einsätzen 20 Mal, darf als überzähliger Ausländer aber nun meist die Spiele nur von der Tribüne aus verfolgen. Gut möglich, dass Petri Kujala sich wieder einmal für ihn und – Kontigentstellen bedingt – gegen den Finnen Mikko Rämö im Tor entscheidet. Jan Guryca würde dann die Position zwischen den Holmen bekleiden.

Keine Kontingentstelle – er kam aus Bremerhaven... – besetzt dagegen der im Januar verpflichtete Verteidiger Steve Slaton, der die Defensive verstärkt, aber auch im Sturm eingesetzt werden kann. Ob die Gäste jedoch am Sonntag eine vierte Sturmreihe auf das Eis bringen können, ist angesichts der drohenden Ausfälle fraglich. In den letzten Partien gelang es ihnen trotz der Förderlizenkooperationen mit der Düsseldorfer EG (DEL) und den Moskitos Essen (Oberliga) nicht mehr – dem Erfolg stand das aber nicht im Wege. Im direkten Vergleich Rosenheim/Bad Nauheim haben jedoch die Grün-Weißen bislang die Nase, respektive die Bullenschnauze, vorn. Einer 1:4-Auswärtsniederlage stehen ein 3:2-Auswärts- und ein 4:3-Heimsieg gegenüber. Und die Starbulls sind heiß auf einen weiteren Heimsieg – auch, um sich für die unnötige, aber selbst verschuldete 0:3-Pleite gegen Kassel vor genau einer Woche heute vor den eigenen treuen Fans zu rehabilitieren.

Die Spieler der Starbulls Rosenheim am Freitag in Crimmitschau (Anpfiff 20 Uhr) und am Sonntag auf eigenem Eis gegen Bad Nauheim (Anpfiff 17 Uhr) werden live und kommentiert im Internet übertragen. Die Livestreams sind zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buchbar.

Eintrittskarten für das Sonntags-Heimspiel sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr, am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr sowie zwischen 17 und 19 Uhr und am Spieltag ab 15 Uhr geöffnet.

 

eishockey.net / HP Starbulls Rosenheim

 

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