Die Partie begann äußerst unglücklich für die Hessen: gerade mal 18 Sekunden war gespielt, da traf Bremerhavens Stanley zum 0:1. Allerdings schien sein Schläger beim Schuss über Schulterhöhe gewesen zu sein, so dass der Treffer aus Nauheimer Sicht nicht hätte zählen dürfen. Die Roten Teufel versuchten aber, prompt zu antworten, so hatte Kevin Lavallee in der 2.Minute die Riesenchance, doch Staudt im Kasten der Pinguins war mit dem Schoner zur Stelle.
Bremerhaven legte in der Folgezeit ein gehöriges Tempo vor, dem die Kurstädter nur schwer folgen konnten. In der 5.Minute rettete gegen Saurette und Kosick gleich zwei Mal der Pfosten für Markus Keller, und auch der Schuss von Carsten Gosdeck ging Sekunden später ans Metall. Die einzige Strafzeit im ersten Abschnitt gegen die Norddeutschen ließ Hoffnung auf den Ausgleich aufkommen, doch auch hier zeigte der Zweitligist seine Klasse. Mit einem schnellen Konter über drei Stationen nach einem Scheibenverlust der Hausherren markierte Kopecky den zweiten Bremerhavener Treffer (11.). Bad Nauheim probierte einiges und kam langsam besser ins Match, Dylan Stanley und Tobias Schwab hatten hierbei aussichtsreiche Gelegenheiten, doch beide Schüsse verfehlten das Gehäuse. Auch ein Solo von Lavallee segelte über das Tor (16.), so dass es mit einer verdienten 2:0-Führung für die Gäste in die erste Pause ging.
Im Mittelabschnitt war es eine reine Demonstration der Pinguine, welches Tempo in der zweiten Liga gespielt wird. Die Roten Teufel stemmten sich zwar dagegen, kamen aber fast nicht aus der eigenen Abwehrzone heraus. Gelegentliche Konter wie von Schwab und Striepeke wurden zu hektisch vergeben, während Bremerhaven zielstrebig in Richtung Markus Keller spielte. Ohne den Bad Nauheimer Goalie wären nach Großchancen der Hansestädter wohl schon früher weitere Tore gefallen, so dauerte es aber bis zur 31.Minute, ehe Kopecky nach einem feinen Spielzug das 3:0 markierte. Nur 80 Sekunden später klingelte es schon wieder, als Beck eine Vorlage von Gosdeck freistehend verwertete. Bremerhaven hatte alles im Griff und war weiter torhungrig: nach einem feinen Pass von Stanley war Ales Kreuzer an der blauen Linie genau in die Nahtstelle der EC-Abwehr durch und ließ Keller beim 5:0 keine Chance. Noch vor der zweiten Pause nutzten die Gäste ein Powerplay mit einem von Janke unhaltbar abgefälschten Schlagschuss zum 6:0.
Im letzten Abschnitt hielten die Gäste das Tempo weiter hoch und kamen zu Treffern von Stanley und Saurette. Den Hausherren hätte jeder im Stadion durchaus ein Tor gegönnt, zumal sie bis zur letzten Minute an alles probierten. "Wir waren nach dem frühen 0:1 ein wenig geschockt. Vielleicht wäre ein 1:2 drin gewesen, und wer weiß, wie das Spiel dann möglicherweise verlaufen wäre. So aber nehmen wir das Ergebnis an, und wir wollen daraus lernen", sagte EC-Coach Fred Carroll nach dem Spiel. "Unser Ziel war es nach der schwachen Phase in der Liga, das Tempo bis zum Ende hoch zu halten, was uns ganz gut gelungen ist. Wir hatten einige Verletzte, die wir heute wieder integrieren konnten", so Bremerhavens Trainer Gunnar Leidborg.
Ein im Stadion kursierendes Gerücht hinsichtlich des heute erneut aufgrund einer Magen-Darm-Grippe fehlenden Lanny Gare erteilten Trainer Fred Carroll und Geschäftsführer Andreas Ortwein nach dem Spiel eine definitive Absage. "Wir wissen nicht, wo das Gerücht herkommt, aber Lanny wird uns nicht in Richtung DEL verlassen. Er war heute im Stadion, um seine Teamkameraden anzufeuern und das Match zu verfolgen. Er will am Freitag wieder spielen, so dass wir völliges Unverständnis diesbezüglich haben", so Andreas Ortwein.
EC Bad Nauheim - Fischtown Pinguins 0:8 (0:2, 0:4, 0:2)
Tore:
0:1 (00:18) Stanley
0:2 (10:12) Kopecky (Stanley) SH 4-5
0:3 (30:40) Kopecky (Kreuzer)
0:4 (32:00) Beck (Gosdeck, Kosick)
0:5 (35:42) Kreuzer (Stanley)
0:6 (39:42) Janke PP 5-4
0:7 (45:39) Stanley (Kreuzer, Kopecky)
0:8 (50:27) Saurette (Kosick)
Strafminuten: ECN 6 + 10 (Striepeke) / REVB 6 + 10 (Willaschek)
Zuschauer: 984