Den Gegner des Abends, die Preussen aus Krefeld, hatten viele zwar auf der Rechnung, doch nach den klaren Siegen gegen Neuwied, Essen und Darmstadt sollte der Sieg nur Routine werden. Und so kam es wie es kommen musste: Der HEV konnte nur im Anfangsdrittel streckenweise dagegenhalten. Die jungen DNL-Spieler der Krefelder konnten immer wieder ihr temporeiches Angriffsspiel aufziehen und ließen so oft den einen oder anderen HEV-Spieler alt aussehen.
„Die Enttäuschung bei allen Beteiligten ist groß. Natürlich müssen wir die Stärke des Gegners anerkennen, keine Frage. Allerdings haben wir uns den grundsätzlichen Verlauf dieses Spieles sicherlich anders vorgestellt“, erklärte Geschäftsführer Hans-Jürgen Schubert im Anschluss an die Partie. 4 zu 11 hieß es nach 60 Minuten. Und das ist nur ein Wermutstropfen für den Herner EV. Stürmer Antti-Jussi Miettinen bekam nach einem Check eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Das reichte ihm anscheinend, um jede Hemmung zu verlieren, denn nur mit Hilfe von seinen Mitspielern konnte der Finne fluchend vom Eis gebracht werden. Ergebnis der Aktion, Miettinen erhielt vom Unparteiischen eine zusätzliche Matchstrafe “eingeschenkt“. Auch Abwehrrecke Kai Arkuszewski wollte dem in nichts nachstehen. Er kassierte nach einem Check von hinten eine 10-Minuten-Strafe, die er durch Reklamieren noch veredelte mit einer zusätzlichen Spieldauerdisziplinarstrafe. „Heute müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Den Schiedsrichter trifft hier keine Schuld“, analysierte der sportliche Leiter Ralf Cassebaum auf der anschließenden Pressekonferenz.
Doch die negativen Nachrichten nehmen kein Ende für den HEV. Für das letzte Saisonspiel in Grefrath, in der man noch immer den Aufstieg festmachen kann, drohen weitere personelle Ausfälle. Die Leistungsträger Philipp Louven, Marc Höveler und Sascha Panek begeben sich in dieser Woche auf Urlaubsreise nach Amerika. Diese Planungen hatten schon zu Anfang der Saison bestanden, als noch niemand erkennen konnte, wie wichtig das letzte Spiel sein würde. „Mit dem Ausfall aller fünf Spieler haben wir uns keinen Gefallen getan, denn es ist und war unser aller Ziel, den sportlichen Aufstieg in die Oberliga West zu erreichen“, so Schubert.
Doch gerade im letzten Heimspiel der Saison 2011/12 blieb auch für Hans-Jürgen Schubert die Zeit, die Spielzeit noch einmal Revue passieren zu lassen. „Grundsätzlich wollen wir daran erinnern, wo wir noch vor einem knappen Jahr gestanden haben. Was danach kam, war für alle Beteiligten zumindest im Vorfeld so nicht zu erwarten. Somit könnten wir eigentlich ein durchaus positives Fazit ziehen und dennoch fällt auch uns dieses in diesem Moment schwer.“ Aber da Herner ja bekanntlich niemals aufgeben, wirft auch Schubert nicht die Flinte ins Korn: „Wir wollen versuchen, uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln auf das letzte Spiel in Grefrath vorzubereiten. Auch wenn wir ganz bestimmt nicht als Favorit dahin fahren werden.“ Bully in Grefrath ist am kommenden Freitag um 20 Uhr.
eishockey.net / PM Herner EV
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