Jede Serie geht leider einmal zu Ende. Der Herner EV hatte zuletzt elfmal in Folge immer Punkte geholt, nun musste er am Freitagabend in Essen bei den Moskitos eine 2:6-Niederlage hinnehmen. „Ich habe zwei Drittel lang ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Im letzten Abschnitt hat meine Mannschaft die Geduld verloren, wurde zu offensiv und hat hinten aufgemacht. Diese Lücken hat der Gegner dann schonungslos ausgenutzt“ meinte HEV-Coach Danny Albrecht hinterher. In der Tat hatten die Grün-Weiß-Roten in den ersten zwanzig Minuten sogar leichte Vorteile und ein Chancenplus und konnten dann in der 24. Minute sogar mit 1:0 in Führung gehen, aber die Gastgeber drehten zur Mitte der Spielzeit ihren Rückstand in eine 2:1-Führung um. Im letzten Abschnitt kamen zu viele Strafzeiten bei den Grün-Weiß-Roten hinzu, so dass spätestens nach dem Essener Doppelschlag in der 46. und 47. Minute zum vorentscheidenden 4:1nicht mehr viel hinzuzusetzen war. Beim HEV fehlte verletzungsbedingt Sören Hauptig, Verteidiger Nicolas Geitner spielte für seinen Stammverein Bad Nauheim. Stürmer Mark Ledlin kam für Kassel zum Einsatz, die Huskies benötigten ihn früher als erhofft. Damit kann er nicht mehr auf die notwendige Anzahl von Einsätzen im Trikot der Gysenberger kommen um für die Playoffs spielberechtigt zu sein. Aber vielleicht kann er noch in dem ein oder anderen HEV-Spiel der Hauptrunde helfen wichtige Punkte zu holen.
Spielverlauf
Von Beginn an entwickelte sich ein sehr schnelles und hart umkämpftes körperbetontes Spiel. Beide Mannschaften schenkten sich innerhalb eines insgesamt fairen Rahmens nichts. Die erste Chance hatte Nils Liesegang nach 23 Sekunden, die nächste Lois Spitzner nach zwei Minuten. HEV-Keeper Björn Linda musste in der 4. Minute sein Können beweisen. Auch wenn in Abschnitt eins keine Tore fielen war die Partie dennoch attraktiv und spannend. So hatte z.B. Nils Liesegang (9. Minute) die nächste Chance, Lois Spitzner (11.) eine weitere, ebenso Marcus Marsall (12.) und Philipp Kuhnekath (13.). Ein besonderes Kunststück zeigte Brad Snetsinger eine Minute vor der ersten Pause, als er im Zweikampf den Schläger nicht schnell genug auf dem Eis hatte, stattdessen den Puck mit dem Stockende aus der Gefahrenzone spielte. Danach gab es noch eine gute Chance für Nils Liesegang sowie Dennis Thielsch im Nachschuss, aber noch blieb es torlos.
Das änderte sich in Abschnitt zwei. Eben noch hatte Björn Linda in der 24. Minute retten können, da stand beim schnellen Gegenzug 15 Sekunden später Brad Snetsinger am linken Essener Torpfosten frei und konnte den Puck zum 0:1-Spielstand einschieben. Weitere Herner Chancen folgten durch Mike Schmitz und erneut Brad Snetsinger sowie Marcus Marsall. Aber dann kamen die Moskitos immer stärker auf und nutzten in der 31. Minute ihre erste Überzahl zum 1:1-Ausgleich. Der HEV wurde in der Abwehr offener, obwohl Danny Albrecht vor dem Spiel noch ausdrücklich davor gewarnt hatte. Die Gastgeber nutzten nun häufiger die sich bietenden Lücken und konnten in der 34. Minute mit 2:1 in Führung gehen. Noch waren die Grün-Weiß-Roten aber gut im Spiel und Dennis Thielsch hatte gleich zwei Möglichkeiten in kurzer Folge auf dem Schläger.
Das letzte Drittel begann mit einer Strafzeit gegen den HEV, aber die Gysenberger hielten dem Druck stand und hatten sogar eine gute Break-Möglichkeit durch Lois Spitzner, der eine gute Hereingabe von Brad Snetsinger nur knapp verpasste. Als die Moskitos in der 47. Minute im Nachschuss das 3:1 markieren konnten, der HEV die nächste Chance nicht nutzen konnte, stattdessen die Gastgeber 61 Sekunden nach ihrem dritten Treffer den vierten folgen ließen, da war mindestens mit dem 4:1 eine Vorentscheidung gefallen. Danny Albrecht nahm noch eine Auszeit, aber ein erneuter Essener Überzahltreffer nach 55 Minuten besiegelte endgültig das Schicksal. Brad Snetsinger konnte zwar noch einmal auf 5:2 verkürzen aber ein Schuss ins leere Herner Tor sorgte in der 59. Minute für den 6:2-Endstand.
Ausblick
Am Sonntag um 18:30 Uhr spielt der Herner EV nach vier Auswärtsbegegnungen in Folge wieder zuhause in der Hannibal-Arena. Dann ist der Gegner Berlin. Das Team von Uli Egen konnte am Freitagabend zuhause gegen Erfurt mit 3:2 gewinnen.
Torfolge:
0:1 (23:36) Snetsinger (Bauermeister, Marsall)
1:1 (30:29) Lemmer (Zuravlev, Pfänder) +1
2:1 (33:34) Airich (Gauch, Grözinger)
3:1 (46:19) Zuravlev (Israel, Lemmer)
4:1 (47:20) McLeod (Miglio, Pfänder)
5:1 (54:11) Holzmann (Airich, Pfänder) +1
5:2 (56:44) Snetsinger (Ackers, Marsall)
6:2 (58:25) Pfänder (Airich, Holzmann) ENG
Strafminuten: ESC 10 + 10 Israel - HEV 20 + 10 Suchomer
Zuschauer: 3086