Gestern Abend war es dann auch wieder soweit. In der Verlängerung siegte der HEV mit 4:3 und erkämpfte sich damit vor 2.019 Zuschauern in der 63. Minute den wichtigen Zusatzpunkt.
In einer sehr abwechslungsreichen Partie dauerte es bis zum zweiten Drittel bevor etwas Zählbares auf der Anzeigentafel zu sehen war. Zuvor bot sich den zahlreichen Fans in der Gysenberghalle ein ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen zu Gunsten der Hausherren. Doch Dennis Kohl im Tor der Moskitos machte die meisten Offensivbemühungen der Herner zu Nichte.
Erst in der 25. Spielminute konnte auch der Schlussmann nichts mehr machen. Sören Hauptigs Treffer zum 1:0 sorgte für Stimmung und vor allem für ersten Unmut auf Seiten der Gäste. Denn zuvor hatte der Puck nach einem Schlagschuss, Torhüter Kohl am Helm erwischt so, dass dieser benommen umfiel. Die Unparteiischen hatten dies nicht als erwähnenswert eingestuft und gaben den Treffer. Hauptigs zweites Tor neun Minuten später war hingegen einwandfrei. Nach einem Bullygewinn umkurvte der Stürmer den Schlussmann und netzte dann eiskalt ein. 2:0, das war eine Ansage.
Doch die Moskitos gaben sich nicht auf und kamen nur kurze Zeit später durch Julian van Lijden mit dem 1:2 zurück ins Spiel. Wie wichtig ein gutes Überzahlspiel in der Oberliga ist,zeigte der HEV keine zwei Minuten vor Drittelende: Im Powerplay stellte Thomas Dreischer nach Vorlage von Jakub Rumpel und Jiri Svejda, den alten Vorsprung wieder her. Was im letzten Spielabschnitt geschah dürfte den meisten HEV-Fans dann nicht gefallen haben. Trotz hoher Überlegenheit und der Möglichkeit oftmals die Begegnung frühzeitig für sich zu entscheiden, kamen die Moskitos in Überzahl durch Aaron McLeod nicht nur zum Anschlusstreffer (50. Min.) sondern sogar zum Ausgleich (57.)
Die Punkteteilung war somit perfekt, es musste jedoch eine Verlängerung her, um den Zusatzpunkt zu verteilen. Diese nutzten die Hausherren durch Abwehrspieler Willi Gross zum entscheidenden 4:3. Sein Schuss entwickelte sich zu einer Bogenlampe und senkte sich hinter dem Schlussmann ins Essener Tor. Die Halle stand Kopf und die Herner Fans konnten gleich zwei Mal feiern. Nicht nur dürfen sie sich nach den beiden Niederlagen gegen Essen in der Vorbereitung nun endlich als Derbysieger bezeichnen, sondern auch ihr Publikumsliebling sorgte für den ausschlaggebenden Treffer. Also ein rundum gelungener Abend für alle Freunde des Eissports in Herne. „Wir waren heute die bessere Mannschaft“ resümierte HEV-Trainer Carsten die Partie nach Schlusspfiff, „und wer behauptet es gäbe keine Derbys mehr im Eishockey der hätte hier und heute dabei sein sollen“, fügte der Trainer an. Sein Gegenüber Markus Berwanger, haderte hingegen mit dem fehlenden Scheibenglück. „Wir waren nicht die schlechtere Mannschaft, hatten jedoch in den wichtigen Momenten kein Glück“.
Für den HEV geht es nun am Sonntag direkt weiter. In Unna treffen die Gysenberger auf einen weiteren Ligakonkurrenten um den vorzeitigen Klassenerhalt und den damit wichtigen Platz 6. Unna verlor sein Spiel am Freitagabend gegen Hamm und will nun im Heimspiel die Punkte einfahren. Der HEV kann hingegen personell aus dem Vollen schöpfen: Mit Matthias Bräunig und Fabian Sondern kehren zwei gesperrte Spieler zurück in den Kader. Es ist also für Spannung gesorgt. Bully in Unna ist um 18:30 Uhr.
Tore: 1:0 (24:38 Min.) Hauptig (Gross/Miettinen); 2:0 (33:57 Min.) Hauptig Rumpel); 2:1 (36:05 Min.); 3:1 (38:10 Min.) Dreischer (Svejda/Rumpel)(+1); 3:2 (49:38 Min.)(+1); 3:3 (56:10 Min.)(+1); 4:3 (62:51 Min.) Gross (Rumpel)
Strafen:
Herner EV: 12+10 Min
ESC Moskitos Essen: 14 Min.
Zuschauer: 2.019
eishockey.net / PM Herner EV
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