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Herner EV kein Maßstab für die „Grizzlies“

Þ21 November 2011, 16:06
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Die Spieler beider Regionalliga-Teams saßen gemeinsam auf der kalten Eisfläche und ließen sich von den knapp 200 Fans feiern.

Die Herner Spieler taten dies in dem Bewusstsein, die Regionalliga West in dieser Saison mit äußerst gefälligem Kombinationsspiel und erfolgreichen Spielzügen zu dominieren – und die „Grizzlies“ in dem Glauben, mal wieder alles in die Waagschale geworfen zu haben, was das sportliche Vermögen derzeit hergibt. Schon im Hinspiel hatten die „Grizzlies“ auf der Herner Eisfläche 15 Gegentore kassiert, man blieb also auch beim Rückspiel „im Rahmen“.

Nach dem Eröffnungs-Bully dauerte es ganze vier Minuten, bis Jan Braun als der an diesem Abend überragende Torhüter der „Grizzlies“ das erste Mal hinter sich greifen musste. Zu gekonnt zogen die Herner von Spielbeginn an ihr Angriffsspiel auf und setzten sich geschickt im Angriffsdrittel fest. Dass dieser Spielstand fast eine viertel Stunde lang anhielt, ist der aufopferungsvollen Abwehrschlacht der „Grizzlies“ an diesem Abend zu verdanken. Das 0:3 ergab sich dann dreißig Sekunden vor der Drittelpause aus einem Weitschuss in den Winkel des Gehäuses von Jan Braun.

Der zweite Spielabschnitt erschien den erfreulich vielen und lautstarken Zuschauern in einer etwas veränderten Taktik, denn die „Grizzlies“ hatten gegen den übermächtigen Gegner ihre Spielanlage mit Konterversuchen anscheinend verändert. Auch ohne ihre sonst so erfolgreiche „Speerspitze“ Patrick Büren befreiten sich die Männer um Kapitän Raphael Weiskopf nun häufiger aus der technisch-taktischen „Umklammerung“ der Gäste. In der 25. Spielminute stellte sich mit dem 1:3 durch Alexander Vertgewall das erste Erfolgserlebnis ein.

Dieser „Stachel“ schien die Gäste so recht aufgeschreckt zu haben, denn hinter dem machtlosen Torhüter Jan Braun schlugen ab der 30. Spielminute innerhalb von fünf Minuten fünf Gegentore ein. Wie beim 0:2, als Alexander Vertgewall auf der Strafbank saß, war beim 1:4 sein Stürmerkollege Dino Maiellaro dort zu Besuch. In Unterzahl finden die „Grizzlies“ in dieser Saison einfach zu wenig taktische Gegenmittel. Aus der Sicht der einheimischen Fans gestaltete sich die Begegnung bis dahin durchaus akzeptabel, denn der unbedingte Willen zur Ergebnisverbesserung wurde mit dem 2:8 durch Roman Palmowski kurz vor der Drittelpause belohnt.

Das letzte Drittel verstärkte dann noch einmal die Erkenntnis der zuschauenden Insider: Der vom Eisho-ckeyverband aufgezwungene Aufstieg in die Regionalliga bedeutet für die „Grizzlies“ ein hohes Maß an Motivation für das Eishockeyspiel und ein entsprechendes Maß an Selbstdisziplin, denn solche Leis-tungsunterschiede in der Liga kann nur jemand „aushalten“, der sich nervlich im Griff hat. Insofern ist den Spielern dieses Teams ein großes Kompliment zu machen. Auch nach dieser eindeutigen Niederlage und dem weiteren Verbleib am trostlosen Tabellenende genießen die Spieler hohes Ansehen.

Ob sich die „Grizzlies“ gegenüber ihren Mitbewerbern um den Klassenerhalt in der Regionalliga West (GSC Moers, Young Lions Frankfurt, EC Bergisch Land) am Ende der Saison noch durchsetzen können, scheint derzeit nicht oberste Priorität zu haben. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wollen die unermüdlichen Förderer des Eishockeysports in unserer Region in Kürze einen neuen Vorstand wählen, denn sowohl der bisherige 1. Vorsitzende Guido Hamacher sowie der bislang als Trainer tätige Andreas Bentenrieder sind überraschend nicht mehr „an Bord“.

eishockey.net / Bericht von Peter Schöner

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