Die ersten nennenswerten Chancen hatten die Eispiraten aus Crimmitschau zu verzeichnen. Die geschmälerten Füchse aus Weißwasser, die über das gegenwärtige Verletzungspech hinaus am Donnerstag nun auch noch das Saisonaus des Verteidigers Rory Rawlyk verkraften mussten, kamen erst in der 6. Spielminute mit einem Konter über Danny Albrecht gefährlich vor das Tor der Westsachsen. Diese dominierten den temporeichen ersten Abschnitt. Im ersten Powerplay des Spiels wurde es in der 16. Minute zwar zunächst gefährlich vorm Crimmitschauer Tor. Doch im direkten Anschluss an die bewältigte Unterzahl-Situation, sah das Publikum die bis dahin größte Chance der Hausherren: Patrick Pohl legte quer auf Adriano Carciola, der viel Zeit hatte, doch an Ryan MacDonald im Tor der Füchse scheiterte. In der Schlussminute leiteten die Gäste aus der Lausitz erneut in Unterzahl einen Konter über Danny Albrecht ein: Nach einem Schuss des Füchse-Stürmers steht der Slowake Richard Hartmann gut für den Nachschuss, scheiterte jedoch an Tobias Güttner im Tor der Eispiraten.
Die Hausherren starteten mit einer 5:3-Überzahl ins zweite Drittel. Die Füchse-Verteidiger Klenner und Bartlick mussten ihre Strafzeit aus dem ersten Drittel noch absitzen. Gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes nutzen die Gastgeber die sich bietende doppelte Überzahl für die Führung: Nach Vorarbeit von Doug Andress schoss Mark Kosick zum 1:0 ein. Mit dem Powerplay in der 26. Spielminute hätten die Gastgeber nachlegen können, doch der Torschütze Kosick und Bembridge scheiterten vor dem Keeper der Gäste. Nachdem Weißwasser wieder komplett agierte, wurde Füchse-Stürmer Christian Grosch schön freigespielte, scheiterte jedoch am weiterhin starken Güttner im Tor der Eispiraten. In der 30. Minute konnten die Gastgeber nachlegen: Im Powerplay ging Kevin Saurette außen vorbei und legte zurück auf Mark Kosick, der direkt zur 2:0-Führung verwandelte. Daraufhin wurden die Gäste aus Weißwasser bissiger und erarbeiteten sich Chancen zum Anschlusstreffer, wie beispielsweise in der 33. Minute durch Jakub Wiecki, der nach schönem Anspiel am langen Eck an Güttner scheiterte. Die Eispiraten retteten das Spiel mit zwei Toren Vorsprung in die Pause, auch wenn man am Ende des Abschnittes den Gästen viel Raum ließ und Weißwasser durchaus zu guten Aktionen kam.
Zu Beginn des dritten Drittels schossen die besser startenden Füchse den Anschlusstreffer: Nach Schuss aus der Halbdistanz fälschte Sebastian Klenner vor Güttner ab und beförderte die Scheibe zum 2:1-Anschlusstreffer ins Tor. Die Eispiraten reagierten in der 47. Spielminute durch Torsten Heine und Michael Christ, die jedoch scheiterten. Das Spiel wurde mit dem Anschluss der Füchse wieder vollkommen offen geführt. In der 48. Spielminute dann der bitter Ausgleich: Die Scheibe wird aus dem Torhinterraum reingepasst und Markus Lehnigk schießt zum Ausgleich ein. Nur Sekunden später fällt die Führung für die Gäste: Füchse-Stürmer Ervin Masek startete von der Mittellinie und versenkte die Scheibe eiskalt zum 2:3. Mit zwei Mann mehr auf dem Eis hatten die Eispiraten in der 55. Spielminute die größte Chance für den Ausgleich, doch Kosick und Bembridge schoben sich den Puck auf der Linie zu ohne ihn unterbringen zu können. In der 59. Minute kam jedoch die Heimmannschaft mit dem richtigen Mann vorm Tor: Im Nachschuss schob Garett Bembridge die Scheibe zum 3:3 Ausgleich ein. Damit mussten beide Teams in die 20minütige Verlängerung (4 gegen 4) mit Sudden Death.
Die Eispiraten starteten die Overtime mit noch über einer Minute Überzahl-Spiel. Dieses konnte zwar nicht genutzt werden, doch man bestimmte den Beginn des entscheidenden Drittels. Nachfolgend waren die Lausitzer mit zwei Minuten Powerplay im Vorteil, den die Eispiraten in Unterzahl mit viel Kampf und Einsatz überstanden. In der 67. Minute brach Pohl außen durch und spielte scharf quer. Leider scheiterte Richard Mueller mit seinem Direktschuss am liegenden Torwart. In der 71. Minute ist es erneut Mueller, der nach Abwehrfehler frei vorm kanadischen Keeper vergibt. In der darauffolgenden Spielminute scheiterte auch Pohl, nach einem Alleingang, in dem er seine Schnelligkeit nutzte, jedoch Ryan McDonald im Tor der Füchse nicht überwinden konnte. Nachdem die Westsachsen ein Powerplay verstreichen ließen, rettete Güttner in der 78. Minute vor Ervin Masek, der Nummer 20 im Trikot der Gäste. Den vierten Alleingang der Eispiraten vergab Patrick Pohl kurz vor Schluss der Verlängerung.
Damit musste nach einer aufwendigen Partie das Penaltyschießen den Gewinner des Spiels ermitteln. In diesem hatten am Ende die Lausitzer die Nase vorn: Richard Mueller und Doug Andress verschossen, während David Turon und Ervin Masek verwandelten und somit den zweiten Punkt für Weißwasser sicherten.
Auch in Weißwasser ist man sich der Bedeutung des Klassenerhaltes bewusst. Oberbürgermeister Torsten Pötzsch lud aus diesem Grund am gestrigen Samstag die komplette Mannschaft der Lausitzer Füchse zu einem Empfang in das örtliche Rathaus ein. Seine Intention war "mit den Spielern ins Gespräch zu kommen und ihnen verdeutlichen, dass die ganze Stadt Weißwasser in den entscheidenden Spielen zum Klassenerhalt hinter ihnen steht", sagte das Stadtoberhaupt. Eine Geschlossenheit wie die der Füchse ist auch auf Seiten der Crimmitschauer weiter erforderlich. Für die Eispiraten, wie auch für die Füchse aus Weißwasser, ist der Eishockeysport ein wichtiger Imagefaktor für die Stadt und die Region und der Klassenerhalt in der 2. Eishockey-Bundesliga für den Standort von großer Bedeutung.
Geschossene Tore
1:0 (20:37) Mark Kosick (Überzahl-Tor 2) (Douglas Andress, Garett Bembridge)
2:0 (29:19) Mark Kosick (Überzahl-Tor) (Kevin Saurette, Thomas James McElroy)
2:1 (43:46) Sebastian Klenner (Überzahl-Tor) (Danny Albrecht, David Turon)
2:2 (47:21) Markus Lehnigk (Thomas Götz, Mike Mieszkowski)
2:3 (48:06) Ervin Masek (Danny Albrecht, Richard Hartmann)
3:3 (58:46) Garett Bembridge (Mark Kosick, Patrick (FL) Pohl)
Penaltyschießen
3:4 David Turon
eishockey.net / PM Crimmitschau