Für die Eispiraten Crimmitschau kommt es in der DEL2 zu einem hessischen Wochenende. Das Team von Trainer Mario Richer empfängt am morgigen Freitag (26.02.2021 – 20:00 Uhr) zunächst den EC Bad Nauheim im Sahnpark. Am Sonntag gastieren die personell angeschlagenen Westsachsen dann beim Ligaprimus Kassel (28.02.2021 – 17:00 Uhr).
„Es ist keine einfache Situation für uns. Wir haben viele gute Spieler verloren. Im Moment haben wir sechs Verteidiger und neun Stürmer für das Heimspiel gegen Bad Nauheim zur Verfügung“ sagt Chefcoach Mario Richer. Auch André Schietzold wird den Eispiraten wohl länger fehlen. Er muss nach einer Handverletzung aus dem Heilbronn-Spiel rund drei bis vier Wochen pausieren. „Zum Glück muss nichts operiert werden“, berichtet Schietzold, der gestern bei einem Spezialisten in Halle vorstellig wurde. Ein Wermutstropfen, da auch Neuzugang Sam Vigneault zumindest gegen Bad Nauheim noch keine Option sein wird.
Stark dezimiert und mit drei Niederlagen in Folge empfangen die Westsachsen morgen also den EC Bad Nauheim. Eigentlich keine guten Voraussetzungen, um im Kampf um die Playoffs weiter punkten zu können, doch die Statistik spricht für Mario Richer und seine Schützlinge. Beide Begegnungen in dieser Saison konnten die Pleißestädter für sich entscheiden. Zu Hause gewann man mit 5:1, auswärts schlugen die Crimmitschauer die Roten Teufel mit 3:7. Allgemein können die Nauheimer auf eine bislang holprige Saison zurückblicken. Nach einem guten Start rutschten die Hessen mittlerweile sogar auf Platz zwölf ab. Zur Folge hatte dies die Entlassung von Trainer Hannu Järvenpää. Für ihn übernahm in der vergangenen Woche der bisherige Co-Trainer Harry Lange, der den ECN bis zum Saisonende als Interimscoach betreuen soll.
„In dieser Liga muss man jeden Gegner ernst nehmen. Jeder kann jeden schlagen“, analysiert der verletzte André Schietzold, der die kommenden Spiele mit großer Wahrscheinlichkeit neben Trainer Mario Richer auf der Bande verfolgt. „Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen, gerade da wir selbst momentan personell angeschlagen sind. Es gibt meiner Meinung nach keine Pflichtsiege. Es ist egal wer wo in der Tabelle steht“, ergänzt der 34-jährige Verteidiger. Und damit hat das Crimmitschauer Urgestein recht – denn schaut man auf den Kader und das Potenzial der Roten Teufel, ist es etwas unverständlich, weshalb diese aktuell auf Platz zwölf rangieren. Angefangen bei Topscorer Cason Hohmann, über James Arniel und Andreas Pauli bis hin zu Frédérik Cabana, die in der Offensive richtig viel Dynamik mitbringen. Nicht zu vergessen ist dabei Christoph Körner, der letztes Jahr ja noch das Eispiraten-Jersey trug. Im Tor ist Felix Bick seit geraumer Zeit das Maß aller Dinge und wird der Offensive der Eispiraten wohl einmal mehr alles abverlangen.
Den Eispiraten alles abverlangen werden auch die Kassel Huskies. Die Mannschaft von Mario Richer reist am Sonntag nämlich zum Ligaprimus, der mit bereits 77 Punkten aus 33 Partien die DEL2-Tabelle mehr als souverän anführt. Ganze 15 Punkte Vorsprung haben die Hessen bereits auf die Bietigheim Steelers, welche wohlgemerkt sogar noch zwei Spiele mehr auf dem Konto haben.
Die Schlittenhunde sind in dieser Serie also das Maß aller Dinge, haben auch ihr Interesse für einen Aufstieg in die DEL angemeldet und scheinen kaum zu stoppen zu sein. Lediglich die Statistik gegen die Eispiraten lässt etwas zu wünschen übrig. Denn der Tabellensiebte aus Westsachsen schaffte es bislang in beiden Duellen, jeweils drei Punkte gegen die Huskies einzufahren. Damit dies wieder passieren kann, müssen die Eispiraten alles in die Waagschale werfen und zu alten Tugenden zurückkehren. So bezwang man das Team von Tim Kehler bereits zwei Mal mit harter Arbeit, Effizienz und einer guten Moral. Auf Comeback-Qualitäten, wie beim ersten Duell in der Kasseler Eissporthalle, könnten die Verantwortlichen der Eispiraten dieses Mal wohl gern verzichten. Nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand gelang den Crimmitschauern damals noch ein knapper 5:4-Sieg.
Fakt ist, dass die Huskies dieses Mal unbedingt den Sieg gegen die Eispiraten einfahren wollen und dabei mit der besten Offensive (133 Tore) und der besten Defensive (68 Gegentore) der Liga in dieses Wochenende gehen. Während Goalie Jerry Kuhn als Meister seines Fachs gilt, wird beim Toreschießen auf mehrere Schultern gesetzt. Während sich Philippe Cornet mit 19 Treffern etwas absetzt, folgen Lukas Laub, Ryan Olsen und Brett Cameron mit jeweils elf Buden.
Eispiraten arbeiten an Debüt von Sam Vigneault
Das Lazarett der Eispiraten wächst immer weiter. Während für Vincent Schlenker (Reha nach Hüft-OP) und Scott Timmins (Reha nach Schulter-OP) die Saison bereits vorzeitig beendet ist, fielen zuletzt auch Felix Thomas und André Schietzold aus. Thomas wird rund sechs Wochen mit einer Unterkörperverletzung ausfallen, Schietzold wird drei bis vier Wochen mit einer Handverletzung pausieren müssen. Positive Nachrichten gab es zuletzt von Lukas Lenk, der in dieser Woche seinen 24. Geburtstag feierte. Der Stürmer trainiert individuell und soll die ersten Einheiten mit der Mannschaft am 9. März absolvieren.
Die Verantwortlichen der Eispiraten hoffen, dass Sam Vigneault am Sonntag in Kassel sein Debüt feiern kann. Der Kanadier verbachte diese Woche in häuslicher Quarantäne und soll in Kürze weitere Corona-Tests absolvieren. Ein Einsatz im Heimspiel gegen Bad Nauheim kommt wohl noch zu früh.
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