Für beide Teams endete das Spiel damit zufriedenstellend, da NEV-Trainer Uwe Malz mit einer Niederlage „unter zehn Gegentreffern“ gehofft hatte. Dabei schlug sich seine Mannschaft mehr als wacker und hinterließ eine gute Visitenkarte am Gysenberg.
Vor dem Spiel war es aus Herner Sicht aber nicht der Gegner, der die Sorgenfalten auf die Stirn der HEV-Verantwortlichen brachte. Vor allem der Landeseissportverband NRW sorgte dafür, dass HEV-Trainer Carsten Plate kurz vor Beginn der Partie seine Reihen nochmal verändern musste. Die Verlängerung der vier-Wöchigen Spielerpässe der Herner Finnen Antti-Jussi Miettinen und Mika Paananen, wurden zwar schon vor Wochen beantragt, doch fehlte bis zum Bully weder eine Bestätigung noch eine Rechnung des Verbandes. „Wir verfügten über keinen schriftlichen Beleg darüber, dass die Spieler spielberechtigt sind. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, auf Nummer sicher zu gehen und es ohne die beiden zu versuchen“, erklärte Frank Schäfer, 1. Vorsitzender des Herner EV, im Anschluss an das Spiel. Schon in der Vorsaison gab es einen identischen Fall. Damals fehlte Abwehrspieler Edgars Adamovics die Zustimmung des Verbandes. Der HEV ließ ihn dennoch spielen und verlor am Grünen Tisch die Punkte. Das sollte sich nicht wiederholen. Somit mussten die Herner ohne die beiden gegen Neuss bestehen.
Dies sah auch zu Beginn richtig gut aus. Alexander Brinkmann brachte seine Jungs in der 13. Minute in Führung und die Fans auf der Tribüne in Feierstimmung. Was danach folgte, war jedoch nicht sonderlich zum feiern. Der HEV vergab Chance um Chance und ließ gute Tormöglichkeiten sorglos liegen. Das sich so etwas bekanntlich irgendwann rächt, wusste auch Trainer Carsten Plate auf der anschließenden Pressekonferenz: „Die Chancenverwertung hat mir heute gar nicht gefallen. Dieses Problem hatten wir schon gegen Grefrath“. Und so kam es wie es kommen musste: Kurz nach Beginn des zweiten Drittels kamen die Gäste zum Ausgleich und ein Treffer, den wohl eine Torkamera hätte erkennen können, brachte den NEV in Führung. Doch der HEV wäre nicht der HEV, wenn er nicht nochmal zurückkommen würde. Mit Schwung und toller Moral kehrte der Gastgeber im letzten Spielabschnitt zurück und bog den Rückstand durch die Treffer von Damian Schneider und Christian Nieberle schnell in eine 4:2 Führung um. Den Abschluss bescherte Thomas Richter mit seinem ersten Treffer für die Gysenberger. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein riesen Kompliment für den Charakter und der Moral aussprechen“, zeigte sich Plate nach dem Spiel zufrieden.
Sowohl für die Finnen Miettienen und Paananen, aber auch dem Rest der Mannschaft, geht es erst am kommenden Wochenende weiter. Dann aber folgen gleich zwei schwere Auswärtsbegegnungen. Am Freitag (20 Uhr) geht es zunächst nach Grefrath während die Reise des HEV am Sonntagabend nach Kassel geht. Bully ist dort um 18:30 Uhr.
Tore:
1:0 (12:39 Min.) Brinkmann (Schneider/Nieberle); 1:1 (24:50 Min.); 1:2 (31:19 Min.); 2:2 (42:40 Min.) Schneider (Nieberle); 3:2 (47:05 Min.) Schneider (Nieberle/Brinkmann)(+1); 4:2 (49:13 Min.) Nieberle (Brinkmann/Schlicht); 5:2 (54:57 Min.) Richter (Petrozza)
Strafen:
Herner EV: 2 Min.
Neusser EV: 10 Min.
Zuschauer: 785
eishockey.net / PM Herner EV
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