Der Herner EV hat das Heimspiel gegen die Tilburg Trappers mit 5:4 (0:0/2:1/2:3/1:0) nach Penaltyschießen gewonnen und dabei eine sehr gute Moral gezeigt. Gleich dreimal konnten die Gastgeber eine Führung der Trappers ausgleichen.
Nach einem positiven Corona-Test im Umfeld der Mannschaft stand vorher jedoch eine umfassende PCR-Testung an, so dass seit dem Heimsieg am Dienstagabend nicht mehr gemeinsam trainiert wurde. Christoph Ziolkowski und Robert Peleikis fehlten zudem verletzt und auch Nils Elten trainierte bei der Iserlohner DEL-Mannschaft.
Doch Herne war von Beginn an im Spiel und überstand auch eine frühe Unterzahl-Situation schadlos. Beide Defensivreihen ließen im ersten Abschnitt wenig zu und wenn doch mal eine Scheibe auf das Tor flog, waren Björn Linda und Ruud Leeuwesteijn zur Stelle.
Zu Beginn des zweiten Drittels hatte Kevin Orendorz die erste große Möglichkeit, doch sein Schuss landete zu zentral auf der Brust des Keepers der Trappers. Auf der anderen Seite stand Max Hermens dann genau richtig als ein Abpraller von der Bande genau auf seinen Schläger fiel, so dass der Stürmer zum 0:1 nur einschieben musste. In der Folge zeigte der HEV zweimal in Überzahl seine Klasse. Erst fälschte Kevin Orendorz einen harten Pass von Nils Liesegang zum Ausgleich ab, dann war es Kapitän Michel Ackers, der wunderbar freigespielt wurde und seinen eigenen Nachschuss zur Herner Führung vollendete. Kurz vor dem Ende des zweiten Abschnitts bekam dann David Kirchhoff eine unberechtigte Strafe wegen „Halten des Stocks“, so dass Tilburg den Schlussabschnitt in Überzahl begann.
Diese nutzten die Gäste durch Brett Bulmer zum 2:2-Ausgleich und es war auch der Kanadier, der einen Fehler in der HEV-Defensive zum 2:3 ausnutzte. Bis zu diesem Zeitpunkt war die eh schon schwer angeschlagene Abwehr der Gastgeber weiter dezimiert. Erst musste Sebastian Moberg verletzt passen, dann auch noch Benjamin Hüfner, so dass Danny Albrecht Nils Liesegang in die Verteidigung beorderte.
Kevin Orendorz konnte mit seinem zweiten Treffer des Abends zwar noch mal auf 3:3 ausgleichen, doch als Max Hermens in der 57. Spielminute zum 3:4 traf, sahen die Trappers wie der Sieger aus. Herne zeigte jedoch weiterhin eine große Moral. Nur elf Sekunden nach dem erneuten Rückstand war es Denis Fominych, der für das 4:4 sorgte. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Verlängerung.
Hier gab es Chancen auf beiden Seiten, doch auch in den fünf zusätzlichen Spielminuten ließen sich Björn Linda und Ruud Leeuwesteijn genauso wenig überwinden, wie von den ersten 13 Penaltyschützen. Erst Kevin Orendorz sorgte mit dem 14. Versuch für die Entscheidung zugunsten des HEV.
„Es ist für uns ein bisschen frustrierend, aber Herne hatte einen starken Goalie und hat sehr körperlich gespielt. Sie haben hart gearbeitet und hatten es verdient, zu gewinnen“, kommentierte Gästetrainer David Livingston die Nervenschlacht. HEV-Trainer Danny Albrecht musste nicht mehr viel hinzufügen: „Wir haben in wichtigen Situationen die Tore gemacht und immer wieder Moral gezeigt.“
Für seine Mannschaft geht es am Sonntagnachmittag erneut um wichtige Punkte im Kampf um die direkte Qualifikation für die Playoffs. Die Miners sind um 16 Uhr zu Gast bei den Crocodiles Hamburg.
Tore:
0:1 32:30 Hermens (Bulmer/Bruijsten)
1:1 35:30 Orendorz (Liesegang/Marsall) – PP1
2:1 37:43 Ackers (Wilenius/Orendorz) – PP1
2:2 41:06 Bulmer (van der Schuit/Vogelaar) – PP1
2:3 49:14 Bulmer
3:3 53:50 Orendorz (Wilenius/Marsall)
3:4 56:18 Hermens (Bison/Stempher)
4:4 56:29 Fominych (Swinnen/Liesegang)
5:4 65:00 Orendorz - Penalty
Strafen: 13 (inkl. 5 Minuten Fominych) -16
Offizielle Zuschauerzahl: 634