Nico Hischier musste nach dem Spiel das tun, was ihm am wenigsten Freude macht: Eine Niederlage erklären! „Ich denke, wir sind gut in das Spiel gestartet, aber die anderen zehn Minuten im ersten Drittel waren überhaupt nicht gut“, sagte der Kapitän der New Jersey Devils nach der 0:4-Niederlage gegen die Colorado Avalanche am Sonntag. „Wir haben die altbekannten Fehler in der Defensiv-Zone gemacht. Dadurch landeten die Pucks bei uns im Tor. Zudem hatten sie unseren Rush im Griff, und wir taten uns schwer.“
Die Avalanche ging in der 5. Minute durch einen Treffer von Ross Colton in Führung. Logan O'Connor erhöhte zehn Minuten später auf 2:0. Im zweiten Drittel trug sich Artturi Lehkonen mit dem 3:0 in die Torschützenliste ein. Die Devils nahmen früh ihren Torwart aus dem Spiel, um in der Schlussphase den Anschlusstreffer zu erzwingen. Stattdessen aber sorgte Parker Kelly knapp vier Minuten vor Spielende mit einem Empty Netter zum 4:0 für die endgültige Entscheidung.
Wedgewood machte Devils das Leben schwer
Scott Wedgewood, der Goalie von Colorado, brachte den Angriff der Devis mit 25 Paraden zur Verzweiflung. Der Shutout war Wedgewoods siebter in der NHL, allerdings der erste seit dem 19. Januar 2023 – damals noch im Dienst der Dallas Stars. Er hat eine Bilanz von 2-1-0 in drei Spielen (zwei Starts), seitdem er am 30. November in einem Trade von den Nashville Predators übernommen wurde. „Wir hatten einige gute Chancen, um ein Tor zu erzielen. Aber er hat sehr gute Saves gemacht“, zollte Hischier dem gegnerischen Goalie Respekt.
Dementsprechend zufrieden war die Gegenseite. „Ich denke, es war unser bestes Spiel des Jahres in der Defensive“, lobte Colorados Trainer Jared Bednar. „Um ehrlich zu sein, hatte ich das Gefühl, dass wir sehr gut organisiert und diszipliniert hinter dem Puck agiert haben. Wir spielten gegen ein wirklich gutes Offensivteam und ich hatte das Gefühl, dass wir es ihnen schwer gemacht haben, irgendeine Art von Geschwindigkeit zu erzeugen und offenes Eis zu finden.“
Für Hischier und die Devils war es „frustrierend“
Dies deckte sich mit dem Eindruck von Hischier, der mit seiner Offensive einfach keine Mittel fand. „Sie wussten, dass wir im Angriff ein gutes Team sind. Aber sie haben dafür gesorgt, dass wir den Puck immer nur in die Tiefe spielen können. Sie haben es sehr simpel gespielt, als sie in Führung lagen. Das haben sie wirklich gut gemacht. Wir fanden keine Antwort darauf.“
Dies hätte eine demotivierende Wirkung auf die Devils gehabt. „Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es uns auch an Energie mangelte. Es war frustrierend, dass wir keine Antwort fanden“, sagte Hischier. „Wir haben auch zu viele Zweikämpfe verloren. Wir hatten es einfach nicht verdient, dieses Spiel zu gewinnen.“
Auch Sheldon Keefe, der Trainer der Devils, sah seine Mannschaft klar unterlegen. „Wir sind heute nicht gut Schlittschuh gelaufen. Wir haben nicht genug Puck-Kämpfe gewonnen", kritisierte er und lobte die Leistung des Gegners: „Sie machten einen guten Job. Sie waren dicht an uns dran, der Abstand war eng. Wir sind nicht gut durchgekommen.“
Devils brauchen einen Plan B
Der insgesamt eher schwache Auftritt der Devils war unerwartet, nachdem sie zuvor dank ihres starken Offensivspiels mit 5:1 gegen die New York Rangers und daraufhin mit 3:2 gegen die Seattle Kraken gewannen. Mit einem Durchschnitt von 3,4 Treffern stellt New Jersey Devils den achtbesten Angriff der NHL. Diesmal war davon allerdings wenig zu sehen. Nichtsdestotrotz steht New Jersey mit einer Bilanz von 18-10-2 und 38 Punkten auf dem 2. Platz der Metropolitan Divison.
Was die Devils aus dem Spiel lernen können? „Wenn gegnerische Teams unseren Rush im Griff haben, müssen wir andere Wege finden, um Chancen zu kreieren“, erklärte Hischier. „Wir müssen dann eben in der Offensivzone hart spielen, den Puck halten, simples Hockey spielen und in Bewegung bleiben, damit die gegnerischen Spieler aus der Zonenstruktur gelockt werden. Wenn der Gegner unserem Rush nichts zulässt und wir ansonsten keine Antwort haben, ist das einfach nicht gut.“