Diese Mannschaft hat bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Nach einer historischen 6:7-Niederlage in Berlin ist die Saison der Grizzlys in dieser Saison beendet. Der in den Playoffs vom Verletzungspech heimgesuchte Vizemeister unterliegt den Eisbären in der Viertelfinalserie mit 1:4.
Cheftrainer Pavel Gross musste in Spiel fünf erneut ohne Tyler Haskins, Mark Voakes, Gerrit Fauser, Kamil Kreps, Marcel Ohmann und Fabio Pfohl auskommen. Torsten Ankert saß zumindest auf der Bank, sollte es eine große Strafe geben.
Berlin startete mit viel Druck und erspielte sich zahlreiche Chancen. Das Bollwerk der Grizzlys hielt jedoch und legte den Grundstein für eine 2:1-Führung nach 20 Minuten. Tyson Mulock hatte im Powerplay und nach feinem Pass von Kris Foucault den Führungstreffer besorgt. Dem Ausgleich durch Martin Buchwieser, der sich offensichtlich mal das richtige Ziel – das gegnerische Tor – ausgesucht hatte, schlenzte Robbie Bina die Scheibe zum 2:1 in die Maschen hinter Goalie Petri Vehanen.
Kraft schien zu Ende
Im zweiten Drittel gelang den Grizzlys zunächst der nächste Nadelstich. Erneut war Tyson Mulock zur Stelle und erhöhte auf 3:1. Doch Berlin antwortete schnell in Person von Nick Petersen. Ebenfalls doppelt traf Martin Buchwieser, der kurz darauf zum 3:3 ausgleichen konnte. Der nächste Berliner Treffer war nur eine Frage der Zeit. Marcel Noebels vollendete zur erstmaligen Führung der Eisbären. Die Grizzlys schienen mit ihren Kräften und ihrer Konzentration am Ende zu sein. Das 3:5 durch Aubry war eine logische Folge. Die Partie schien ab der 50. Minute entschieden.
Es folgten unfassbare, historische drei Schlussminuten. Die Grizzlys konnten zunächst durch den Treffer vom immer wieder mit seiner Verletzung kämpfenden Kris Foucault neue Hoffnung schöpfen. Der Vizemeister blieb dran und traf nur 18 Sekunden später durch Philip Riefers zum 5:5-Ausgleich. Doch Berlin verteilte den nächsten Nackenschlag: Erneut Marcel Noebels brachte die Eisbären wieder in Führung. Hinein in den Jubel, Jerry Kuhn war vom Eis gefahren, war es erneut Kris Foucault, der mit einem schönen Rückhandschuss zum unglaublichen 6:6-Ausgleich traf.
Stolz überwiegt
Dass Berlin sich die Serie durch das Tor von Rihards Bukarts aus Minute 63 holte, war am Ende verdient. Die Grizzlys hatten sich trotz des Verletzungspechs niemals aufgegeben. Was mit voller Mannstärke möglich gewesen wäre, ist reine Spekulation.
„Wir haben alles gegeben und immer an uns geglaubt. Wir können trotz der Niederlage mit erhobenen Hauptes vom Eis gehen. Wir alle sind enttäuscht, werden es aber in den kommenden Stunden und Tagen schnell verarbeiten“, so Kris Foucault.
Das Spiel im Stenogramm
Ergebnis: 7:6 (1:2 | 3:1 | 2:3 | 1:0)
Torfolge: 0:1 (11.) Mulock (Foucault, Dehner | 5:4), 1:1 (19.) Buchwieser (Fischbuch, Jahnke), 1:2 (20.) Bina (Aubin, Furchner), 1:3 (24.) Mulock (Höhenleitner), 2:3 (28.) Petersen (DuPont | 5:4), 3:3 (30.) Buchwieser (Müller, Backman), 4:3 (35.) Noebels (Richmond, Aubry | 4:4), 5:3 (50.) Aubry, 5:4 (57.) Foucault (Höhenleitner), 5:5 (58.) Riefers (Karachun, Allen), 6:5 (59.) Noebels (Müller, Rankel), 6:6 (59.) Foucault (Furchner), 7:6 (63.) Bukarts (MacQueen)
Strafminuten: Berlin 4, Grizzlys 6
Schiedsrichter: Lasse Kopitz, Daniel Piechaczek
Zuschauerzahl: 14.200 | MB-Arena (ausverkauft)
eishockey.net / PM Grizzlys Wolfsburg
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