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Huskies gewinnen Hessenderby nach 0:3-Rückstand

Þ14 November 2015, 20:30
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KasselHuskies_DEL2_FULL
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In der Kasseler Eissporthalle kam es zum Klassiker, dem Hessenderby zwischen den Kassel Huskies und den Löwen Frankfurt. In der Verteidigung gingen die Gastgeber mit Personalsorgen ins Spiel, da mit den verletzten Eric Stephan und Marco Müller sowie den gesperrten Mathias Müller und Dorian Saeftel gleich vier Abwehrspieler fehlten.

Etwas Entlastung brachte da die kurzfristige Verpflichtung des US-Amerikaners Mike Little, der am heutigen Tag zum Team stieß und die Anzahl der Huskies-Verteidiger auf immerhin fünf anhob. Im Sturm verzichtete Rico Rossi dafür auf Stürmer Jamie MacQueen, Lennart Palausch feierte nach einigen Einsätzen beim Kooperationspartner aus Mannheim sein Comeback und kam in der neu formierten zweiten Sturmreihe mit Manuel Klinge und Taylor Carnevale zum Einsatz.

Auch auf den bis dato verletzten Thomas Merl konnte Rico Rossi wieder zurückgreifen. Wie zu erwarten war erarbeiteten die Löwen sich von Beginn optische Vorteile, die Huskies konzentrierten sich vor allem auf ihre Defensive, und dies zunächst erfolgreich. Abschlüsse der Löwen-Stürmer Schaub und Kirsch in den Minuten fünf und sechs stellte Huskies-Torhüter Keller vor keine großen Probleme. Eine Glanztat musste er da schon nach sieben Minuten auspacken, als Clarke Breitkreuz sehenswert per Lupfer von Nick Mazzolini bedient wurde und den Puck volley nahm, jedoch am Kasseler Schlussmann scheiterte.

Nachdem Austin Wycisk kurz zuvor seinen Alleingang nicht erfolgreich krönen konnte, schlugen die Löwen innerhalb von 100 Sekunden per Doppelschlag zu. In der neunten Spielminute stand Youngster Lukas Laub am rechten Pfosten goldrichtig und bugsierte einen Rebound zum 0:1 über die Linie, kurz danach traf Justin Kirsch aus zentraler Position zum 0:2. Ein Rückstand, der möglicherweise leistungsgerecht, aber wohl zu hoch ausfiel, denn die Huskies spielten bis dato engagiert, nutzten ihre wenige Chancen jedoch nicht, wie beispielsweise Taylor Carnevale, der nach Palauschs Rückhandpass frei auf Antti Ore zulief, aber an dem starken Finnen scheiterte.

Trotz des Rückstands honrierten die blau-weißen Fans den guten Auftritt ihres Teams mit Standing Ovations. Jedoch haderten die Huskies-Anhänger im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts mit ihrer Chancenverwertung, denn auch eine 1:31 Minuten andauernde doppelte Überzahlphase ließen ihre Schlittenhunde ungenutzt. Neuzugang Mike Little verfehlte mit zwei Schüssen aus zentraler Position das Tor knapp. Zu allem Überfluss scheiterte Adriano Carciola bei einem Konter mit Braden Pimm im Abschluss an der Latte, so dass es mit einem 0:2-Huskiesrückstand ins zweite Drittel ging. Dort hatten die Huskies zunächst Glück, dass David Brine einen Abspielfehler von Markus Keller nicht nutzte und aus spitzem Winkel am Pfosten scheiterte.

Den nächsten Dämpfer kassierten die Gastgeber nach dreißig Minuten. Einen Fehlpass von Braden Pimm fingen die Löwen ab, liefen zu zweit frei auf Markus Keller zu und netzten durch Clarke Breitkreuz eiskalt zum 0:3 ein. Im weiteren Verlauf hatten die Huskies Mühe, Torchancen zu produzieren. Nach 36 Minuten wurde Kapitän Manuel Klinge von Jean-Michel Daoust in Szene gesetzt, fand aber in Antti Ore per Rückhand seinen Meister. Einen wichtigen Weckruf gab es kurz vor Ende des zweiten Drittels aber doch noch.

Braden Pimm zog eine Minute vor der Sirene trocken ab, sein Schuss wurde von einem Löwen-Spieler abgefälscht und schlug hoch über der Stockhand des finnischen Löwen-Schlussmanns ein. 1:3 nur noch zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt. Eine gewaltige Brise Rückenwind nahmen die Schlittenhunde mit ins letzte Drittel. Kurz nach Ablauf einer Überzahlphase nagelte Neuzugang Mike Little den Puck per Schlagschuss zum 2:3 in die Maschen – gerade einmal 45 Sekunden waren im Schlussabschnitt absolviert.

Die Huskies rochen nun Lunte und legten 33 Sekunden später nach. Nach Vorlage von Tyler Carnevale zog Lennart Palausch trocken ab und traf hoch zum 3:3! Die Gastgeber hatten innerhalb weniger Minuten die Partie komplett auf den Kopf gestellt und starteten in der Folge eine Abwehrschlacht gegen nun wütend anrennende Gäste aus Frankfurt. Vor allem Andreas Schwarz hatte drei gute Einschussmöglichkeiten, verfehlte jedoch das Ziel. Huskies-Torhüter Markus Keller hatte alle Hände voll zu tun, sicherte seinen Mannen gegen Mueller (49.) und Kirsch (50.) aber das Remis.

Für Aufregung sorgte 12 Sekunden vor Schluss eine Entscheidung der Hauptschiedsrichter, die Jean-Michel Daoust wegen unkorrektem Körperangriff auf die Strafbank schickte. Eine gute Chance für die Gäste, in den Schlusssekunden doch noch den Sieg einzufahren, jedoch zischte zwei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit ein Tomassoni-Schlagschuss knapp am Tor vorbei, so dass es mit einem lange nicht für möglich gehaltenen Huskies-Punktgewinn in die Verlängerung ging.

Dort hatten die Huskies erneut Glück, dass ein Schlagschuss des Löwen-Mittelstürmers Nick Mazzolini an die Latte klatschte. Markus Keller wäre bei diesem Torschuss chancenlos gewesen, stattdessen prallte der Puck ins Spielfeld zurück. Beide Teams konnten bei 4 gegen 4 keinen Wirkungstreffer mehr setzen. Das Penaltyschießen musste somit das Spiel entscheiden, und hier zeigten die Gastgeber – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – ihre Qualitäten.

Markus Keller parierte die Versuche von Mazzolini und Brett Breitkreuz, auf der Gegenseite versenkten Carnevale und Neuzugang Mike Little ihre Penaltys eiskalt und sicherten ihren Mannen einen 4:3-Erfolg nach Penaltyschießen. Dieser Eishockeyabend hat ein Hessenderby gezeigt, das annähernd alles hatte, was den Eishockeysport ausmacht. Bis zur 40. Spielminute hätte wohl kein anwesender Fan mehr einen Pfifferling auf die Huskies gesetzt, diese kämpften sich jedoch aufopferungsvoll zurück ins Spiel und verbuchten am Ende zwei Punkte auf der Habenseite.

 

eishockey.net / PM Kassel Huskies kassel 75x75-old

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