Harte Checks, tolle Tore und ein spannendes Eishockeyspiel! Das gab es heute nicht nur im Gangneung Hockey Centre bei den Olympischen Spielen in Südkorea. Auch in der heimischen DEL2 boten die Kassel Huskies sowie die gastierenden Löwen Frankfurt im ewig jungen Hessenderby tolle Unterhaltung. Zuletzt präsentierten sich insbesondere die Gäste vom Main bärenstark und blickten vor Spielbeginn auf sieben Siege aus den letzten zehn Spielen zurück. Die Huskies, die in den vergangenen Wochen wankelmütig in ihrer Form waren, konnten dafür heute erstmals auf Neuzugang Sam Povorozniouk zurückgreifen. Dieser gliederte sich in der dritten Reihe an der Seite von Michi Christ und Ex-Löwe Tyler Gron ein.
Vor 5.161 Zuschauern in der Eissporthalle zeigten beide Mannschaften gleich von Beginn, dass sie zu den besten Teams der Liga zählen. Thomas Merl (5.) auf Kasseler Seite und Wade MacLeod (6.) auf Seiten der Löwen hatten bereits früh die Führung auf dem Schläger, scheiterten jedoch an den hervorragend aufgelegten Torleuten Karjalainen und Keller. Spätestens zur Mitte des ersten Drittels erarbeiteten sich die Schlittenhunde ein optisches Übergewicht. Doch auch McGrath mit dem Bauerntrick (10.), Lambacher aus spitzem Winkel (11.) und Jens Meilleur - der zuvor durch drei verteidigende Löwen durchmarschiert war - (14.) konnten aus ihren Bemühungen keinen Ertrag ziehen. Doch gänzlich unbelohnt sollten die Fans für die tolle Stimmung auf den Rängen nicht bleiben. In der 15. Spielminute kreiste Merl hinter Karjalainens Gehäuse, erspähte den im hohen Slot lauernden Carciola und dieser überwand den in der Sicht behinderten finnischen Zerberus mit einer Direktabnahme. Und die Huskies fanden Gefallen am Toreschießen.Kurz vor Ende des Drittels kombinierten sich Pimm, McGrath und Meilleur sehenswert durch das Drittel der Löwen und erhöhten in Person von Braden Pimm gar auf 2:0 (20.).
Die Löwen zeigten sich vom Zwei-Tore-Rückstand wenig beeindruckt. Im zweiten Drittel drückten die Südhessen vor allem zu Beginn des Abschnitts auf den Anschlusstreffer. Pawel Dronias Schlagschuss fand aber ebenso wenig den Weg in Kellers Kasten wie die goldenen Versuche des omnipräsenten Liesegang (26. & 27.). Und auch Goalgetter Wade Macleod konnte sich in der 29. Minute nur gegen die Kasseler Verteidigung, jedoch nicht gegen den Kasseler Goalie durchsetzen. Mitten in die Drangphase der Löwen setzten die Huskies Nadelstiche im Konter. Zunächst verpasste Michi Christ nach tollem Querpass von Sam Povorozniouk noch das 3:0, doch keine 30 Sekunden später ließ Gron in gleicher Position Karjalainen keine Chance (31.). Und weil das
Kontern zu gut klappte, machten die Nordhessen einfach weiter. In Kopie vom 3:0 spielte Carciola den mitgelaufenen Merl an, der per Direktabnahme gar auf 4:0 stellte (32.). Der Wille der Löwen die Angelegenheit auf dem Eis zu regeln nahm nun ab. Frustriert forderte Topverteidiger Schüle Patrick Klöpper per Stockschlag zum Duell, so dass wenig später zum ersten Mal am Abend nicht die Schals im Takt von Rama Lama Ding Dong, sondern die Fäuste kreisten.
Apropos Fäuste. Einer, der eigentlich für seine schlagkräftigen Qualitäten bekannt ist, sorgte früh im dritten Drittel für Hoffnung bei den rund 150 mitgereisten Fans der Südhessen. Brett Breitkreuz hatte den Puck von Pistilli bekommen und Markus Keller mit einem Drehschuss aus dem Slot keine Chance gelassen (44.). Und wie antworteten die Huskies? Mit besonnener Defensivarbeit, die anrennende Löwen ein ums andere Mal um den Verstand brachte. Spätestens mit Evan McGraths Powerplay-Treffer in der 54. Minute war der Wille der Löwen endgültig gebrochen und das Spiel entschieden.
Mit diesem Sieg sicherten sich die Nordhessen wichtige Punkte im Kampf um den vierten Tabellenplatz. Am Sonntag bietet sich beim Auswärtsspiel in Bad Tölz bereits Gelegenheit zum Nachlegen. Zum nächsten und letzten Heimspiel vor den Playoffs empfangen die Huskies am 04.03.2018 die Bietigheim Steelers.
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