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Für die Schlittenhunde geht es dieses Wochenende um die Hauptrundenmeisterschaft, die Blue Devils Weiden kämpfen noch um die direkte Playoff-Teilnahme.
Diese Saison wird in Weiden sicherlich niemand so schnell vergessen. Als gefeierter Aufsteiger trat das Team, zum ersten Mal nach dem letzten Aufstieg 2003, in Deutschlands zweithöchster Spielklasse an. Damals dauerte das Abenteuer lediglich zwei Jahre. Dass die Blue Devils diesmal gekommen sind, um zu bleiben, haben sie eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Weiden spielte vom ersten Spieltag an, für einen Aufsteiger eher ungewöhnlich, offensives und temporeiches Eishockey. Dabei zahlten die Oberpfälzer anfangs einiges an Lehrgeld und konnten sich für ihre starken Auftritte häufig nicht belohnen. Im Oktober schluckte das Team sieben Niederlage in Folge. Sportlich berappelte man sich im Folgemonat und schaffte eine ausgeglichene Bilanz.
Dafür erreichte die Anhänger des Clubs die Schreckensmeldung, dass mit der Ziegler Holding GmbH der maßgebliche Sponsor einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Weiden stellen musste. Der Sponsor unterstützte nicht nur das Profiteam, sondern auch den Stammverein, den 1. EV Weiden, und half, die Nachwuchsarbeit auf ein beachtliches Niveau weiterzuentwickeln. Die Nachricht sorgte für große Verunsicherung und Angst um den Standort. Mit Unterstützung der vielen Eishockeyfans aus der gesamten Republik und der engagierten Arbeit am Standort, konnten sich die Weidener aus der Bredouille manövrieren. Aktuell laufen Verhandlungen mit einem eishockeyaffinem US-Unternehmen, die Zukunft des Weidener Eishockeys sollte sichergestellt sein.
In den bedrückenden Wochen der Ungewissheit lieferte das Team von Cheftrainer Sebastian Buchwieser dennoch, oder „jetzt erst recht“, sehr couragierte Auftritte ab und akklimatisierte sich endgültig in der neuen Liga. Seit Ende des Jahres 2024 zeigen sich die Blue Devils in beeindruckender Form und fuhren ab dem 28. Dezember in 18 Spielen 15 Siege ein. Auch aufgrund diverser Ausfälle erlitten die Blue Devils zuletzt einen kleinen Leistungseinbruch und verzeichneten zum ersten Mal im aktuellen Kalenderjahr zwei Niederlagen in Folge. Gegen Ravensburg, mit Weiden das formstärkste DEL2-Team 2025. unterlag man trotz Führung 4:6. Beim anschließenden Auftritt in Crimmitschau lief nichts zusammen und man kassierte die höchste Saisonniederlage (0:6). Beeindruckend war dann das Comeback in der heimischen Hans-Schröpf-Arena. Gegen Tabellennachbarn Landshut setzte das von Ausfällen geplagte Team mit einem 5:2-Sieg das nächste Ausrufezeichen und blieb im Rennen um die direkte Playoff-Qualifikation.
Gegen die Schlittenhunde gab es in den gespielten drei Partien nichts zu holen. Vor feierlicher Kulisse, im Rahmen der Legendenehrung in der Nordhessen Arena am zweiten Spieltag, siegten die Huskies 3:2. Tim Bender erzielte mit seinem ersten Huskies-Tor den Siegtreffer. Das zweite Spiel, ebenfalls in Kassel, ging mit 5:2 an die Hausherren. Auch in Weiden setzten sich die Nordhessen durch. Beim 6:2-Sieg gelang Tristan Keck, wie bereits im Spiel zuvor, ein Doppelpack. Er ist den Weidener Anhängern, neben Ryan Olsen, der in jedem Spiel gegen die Blue Devils traf, sicherlich in Erinnerung geblieben.
Personell hat es seit Ende vergangenen Jahres Bewegung in Weiden gegeben. Zunächst wechselte Torhüter-Talent Daniel Allavena zu den Nürnberg Ice-Tigers in die DEL. Kurz darauf gab der dänische Verteidiger Mads Larsen seinen Abschied bekannt. Nachdem die Blue Devils weite Teile der Hauptrunde mit lediglich zwei Kontingentspielern absolvierten, verpflichteten sie kurz vor Transferschluss noch zwei Nordamerikaner. Der 22-jährige US-Verteidiger Matthew Sredl spielt seit vergangener Saison in Europa und lief zuletzt für den HC Vitkovice in der höchsten tschechischen Liga auf. Der Sturm wurde mit dem 23-jährigen James Hardie verstärkt. Dem Flügelstürmer gelang beim Heimdebüt gegen Landshut direkt ein Doppelpack. Er war begeistert von der Unterstützung und Lautstärke der Fans. „So etwas habe ich noch nie erlebt“ sagte der glückliche Kanadier nach der Partie. Vor einigen Wochen wurde Florian Reinwald vom ERC Ingolstadt mit einer Förderlizenz für die Blue Devils ausgestattet. Das 17-jährige Stürmertalent nahm im Februar bei der U18-Maßnahme der deutschen Nationalmannschaft teil.
Vorzeitiger Klassenerhalt, die direkte Playoff-Qualifikation in Schlagweite, Standort gesichert. Weiden blickt jetzt bereits auf eine denkwürdige Saison zurück.
