Kleiner Kader, großes Kämpferherz – der Herforder Eishockey Verein hat in der Oberliga Nord das nächste „Sechs-Punkte-Spiel“ für sich entschieden. Beim 6:5 (2:2/2:1/2:2) in Diez-Limburg überzeugten die Ice Dragons einmal mehr durch ihren „OWL-Kampfgeist“ sowie eine äußerst disziplinierte taktische Ausrichtung.
Erneut fehlten mit Rustams Begovs, Philipp Brinkmann, Quirin Stocker, Kieren Vogel, Justin Unger, Jan-Niklas Linnenbrügger und Marcnel Bathe gleich sieben Spieler, zudem war auch Chefcoach Michael Bielefeld gesperrt und wurde von Dennis Schmunk und Andreas Ober vertreten. Immerhin kehrten mit Björn Bombis und Gleb Berezovskij zwei Leistungsträger zurück, die dem Spiel auch ihren Stempel aufdrücken sollten. Max Pietschmann vertrat Rustams Begovs in der ersten Sturmreihe und sollte später ebenfalls sehr positiv von sich reden machen.
Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch im Eisstadion Diez, das erstmals in dieser Saison ein Geisterspiel erlebte. Beide Teams versuchten offensiv Akzente zu setzen und so kam es früh zu den ersten Torgelegenheiten. In der 7. Minute eröffnete Ralf Rinke den Reigen, indem er seinem eigenen Schussversuch konsequent nachsetzte und aus kurzer Entfernung das 1:0 erzielte. Diez-Limburg hatte aber sofort eine Antwort parat und glich in der 9. Minute in Person von Nikita Krymskiy aus. Die Gastgeber setzten direkt nach und gingen nun ihrerseits in der 12. Minute durch Mark Shevyrin in Überzahl in Führung. Mannschaftskapitän Björn Bombis sorgte in der 17. Minute noch vor der ersten Pause für den 2:2-Ausgleich.
Auch das zweite Drittel blieb zunächst ausgeglichen und erneut waren es die Gastgeber, die den nächsten Treffer erzielten. Kyle Brothers ließ dem Herforder Goalie Philip Lehr in der 30. Minute beim 3:2 keine Abwehrgelegenheit und brachte sein Team wieder in Führung. Herford erhöhte nun den Druck, übernahm das Kommando auf dem Eis und drängte auf den Ausgleich. Dieser war Gleb Berezovskij in der 36. Minute vorenthalten und als Elvijs Biezais rund 60 Sekunden später das 4:3 für Herford erzielte, hatten die Ice Dragons das Spiel plötzlich gedreht.
Spannend blieb es dann im Schlussabschnitt. Nachdem sich beide Mannschaften rund zehn Minuten ein munteres Hin und Her lieferten, netzte zunächst Kevin Lavallee zum 4:4 für die EGDL ein. Doch nun zeigten sich die kämpferischen Qualitäten der Ice Dragons. Herford gab sich mit dem Unentschieden nicht zufrieden und spielte weiterhin auf Sieg. Zwei Minuten vor dem Ende der Begegnung, war es abermals Björn Bombis, der mit dem 5:4 sein Team in Front brachte. Schließlich erzielte Max Pietschmann in der letzten Spielminute den entscheidenden Treffer und brachte den Herforder Eishockey Verein endgültig auf die Siegerstraße. Der Anschlusstreffer der Diez-Limburg Rockets wenige Sekunden vor der Schlusssirene kam zu spät und die Ostwestfalen nahmen einen Tag vor Heiligabend drei wertvolle Punkte mit auf die Heimreise.
„Wir wollten uns auf die starken Scorer der Rockets besonders konzentrieren, das ist uns ganz gut gelungen“, gab Dennis Schmunk in Vertretung von Chefcoach Michael Bielefeld nach der Begegnung Einblicke in die taktische Ausrichtung des HEV. Mit nunmehr 35 Punkten behauptet der Herforder Eishockey Verein weiterhin den 8. Tabellenplatz, hat nun jedoch auf die PlayOff-Plätze einen geringeren Rückstand als Vorsprung auf die PlayDown-Regionen. Am Sonntag steht im „Christmas-Game“ das mit Spannung erwartete Duell mit den Hannover Indians auf dem Programm, bei dem der HEV die Gelegenheit hat, den Abstand auf die PlayOff-Plätze weiter zu verkürzen.
Die Verantwortlichen des Herforder Eishockey Vereins weisen ausdrücklich darauf hin, dass das Spiel gegen die Hannover Indians unter 2G-Bedingungen vor Zuschauern durchgeführt wird. Karten sind im Vorverkauf online unter https://www.scantickets.de/events.php?id=4387 erhältlich. Sollten noch Tickets vorhanden sein, öffnet am Sonntag um 17.00 Uhr mit Einlass der Zuschauer eine Abendkasse.