Die ohne die Verletzten Fabian Staudt und Sebastian Riede, dafür aber mit einigen angeschlagenen Spielern, die sich trotz Schmerzen in den Dienst der Mannschaft stellten, angetretenen Ice Dragons, verloren im 2. Drittel komplett den Faden und Goalie Sören Werth, mussten dann einem Rückstand hinterherlaufen und konnten das Spiel gegen Königsborn am Ende erst im Penaltyschiessen mit 4:3 für sich entscheiden.
Dabei wirkte es im ersten Drittel noch so, als hätten die von Robert Simon trainierten Gäste im Eisstadion im kleinen Felde nichts zu bestellen. Angriff auf Angriff rollte in Richtung des von Dennis Uhlig hervorragend gehüteten Gehäuses, doch immer wieder bissen sich die Ice Dragons an Uhlig die Zähne aus oder trafen Pfosten und Latte. Ein Treffer von Dennis Schmunk in der 8. Minute hätte der Befreiungsschlag sein können, doch wurde dem Tor zurecht die Anerkennung verweigert, da sich René Burchot im Torraumabseits befand. Kurz darauf war erneut René Burchot im Mittelpunkt des Geschehens, als er einem Abpraller energisch nachging und sich dafür eine rechte Grade vom Königsborner Goalie einfing, was zu einem kleineren Gerangel auf dem Eis führte.
Doch dies alles bremste den Spielfluss der Ice Dragons nicht, lediglich die Chancenverwertung war, gelinde gesagt, stark ausbaufähig. So dauerte es bis zur 14. Minute, ehe die Fans endlich gemeinsam mit dem Team jubeln konnten. In Überzahl kam die Scheibe über Dennis Schmunk und James Ross zu Lucas Derksen, der von der blauen Linie mit einem mächtigen Schlagschuss den Königsborner Schlussmann zum längst überfälligen 1:0 überwinden konnte. Auch in der Folgezeit bestimmten die Ice Dragons das Spiel ohne ihre Chancen zu verwerten, die Gäste kamen nur selten in Richtung des Tores von Sören Werth. Dabei kam es jedoch ein Mal zu einer brenzligen Szene, bei der Sören Werth einen unsanften Kontakt hatte, was sich später noch rächen sollte. So ging es mit diesem knappen Spielstand in die erste Pause.
Im zweiten Drittel war plötzlich Sand im Getriebe der Ice Dragons. Zwar erspielten sie sich Anfangs noch Chancen, nach und nach ebbte der Schwung jedoch ab und die Gäste kamen immer besser ins Spiel. Unverständliche Fehlpässe bestimmten das Bild, so auch in der 27. Minute, als Marvin Gleibler in Unterzahl einen Fehlpass abfing und Tim Schneider auf die Reise schickte. Der hielt mit einem Verlegenheitsschuß drauf und konnte jubelnd abdrehen, rutschte die Scheibe doch Sören Werth durch die Schoner. Was keiner bemerkt hatte: Sören Werth schüttelte nun immer häufiger den Kopf, schien irgendwie abwesend. Als er dann in der 30. Minute direkt in die Kabine ging wurde klar warum: Er hatte sich im ersten Drittel eine Gehirnerschütterung zugezogen, die Folgen traten erst mit ein wenig Verspätung ein!
Lars Rusche ging nun zwischen die Pfosten und bekam gleich einen Grund, die Arme in den Himmel zu recken! Über Timo Becker und Florian Kiel kam die Scheibe zu Philipp Brinkmann, der die Ice Dragons in der 31. Minute wieder in Führung brachte. Doch das Spiel hatte die Mannschaft von Uwe Geiselmann nun nicht mehr im Griff. Immer wieder ließen die Ice Dragons ihren Gegenspielern zu viel Raum und die wussten das zu nutzen! Tim Linke glich in der 33. Minute aus, als er Lars Rusche im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischte, wirklich warm konnte der Herforder Backup zu diesem Zeitpunkt noch nicht sein. Und als dann noch in der 35. Minute Thomas Sadouki völlig frei im Slot die Scheibe annehmen und sich die Ecke aussuchen konnte, lagen die Ice Dragons auf einmal zurück. Sofort nahm Uwe Geiselmann eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Die Ice Dragons standen nun defensiv auch wieder konzentrierter, die ungewohnten individuellen Fehler jedoch blieben. Bis zur Pause jedoch ließen sie, gestützt auf Lars Rusche, zumindest defensiv nichts mehr anbrennen, nach vorne jedoch lief nichts mehr zusammen.
Im letzten Drittel gelang den Ice Dragons dann relativ schnell der Ausgleich.Florian Kiel war in der 43. Minute auf rechts durchgestartet und zog kurz hinter der blauen Linie ab. Abgefälscht durch einen Gegenspieler kam die Scheibe ins Trudeln und senkte sich unhaltbar hinter Uhlig zum 3:3 ins Netz. Die Fans peitschten die Ice Dragons nun nach vorne, doch auch die Gäste waren auf den Sturmlauf gefasst, standen kompakt, mit der Folge, das sich die Ice Dragons immer wieder fest rannten. Nur vereinzelt kamen echte Torchancen zu Stande, die jedoch, symptomatisch für diesen Abend, nicht genutzt wurden. So tickte die Uhr erbarmungslos runter, bis es kurz vor Schluss noch einmal hektisch wurde. Mehrfach gerieten die Spieler beider Mannschaften aneinander, mehrfach hagelte es Strafen. Die Regelauslegung der Unparteiischen und die langen Unterbrechungen um die Strafzeiten zu sortieren, brachten den Gästetrainer dabei derartig in Rage, das er noch eine Spieldauerstrafe kassierte.
Tore jedoch fielen keine mehr, so dass die Entscheidung im Penaltyschiessen fallen musste. Dort waren die Ice Dragons dann auf einmal treffsicher! Während Jan-Niklas Linnenbrügger und Leon Nasebandt ihre Versuche eiskalt verwandelten, scheiterten Tim Linke und Dominik Seuster bei Ihren Versuchen, so dass die Ice Dragons am Ende zumindest 2 Punkte auf Ihrem Konto verbuchen konnten.
Torfolge:
1:0 Derksen/Ross/Schmunk (13:13) PP1; 1:1 Schneider/Gleibler (26:09) UZ1;
2:1 Brinkmann/Kiel/Becker (30:38); 2:2 Linke/Schneider/Polter (32:18); 2:3 Sadouki/Hüning (34:14);
3:3 Kiel (42:30); 4:3 Nasebandt (Penalty)
Strafminuten:
Herford 22
Königsborn 28 + 10 (Polter) + Spieldauer (Simon)
eishockey.net / PM Herford