Jedoch taten sie sich gegen die Gäste schwer, mussten bis zur letzten Sekunde zittern, ehe der befreiende Jubel über den 5:4 Heimsieg durchs Stadion hallte.
Ohne den verletzten Philipp Brinkmann, den gesperrten Aric Schinke und den erkrankten Leon Nasebandt musste Coach Jeff Job mal wieder seine Reihen umstellen, Nils Bohle stellte sich nach Erkrankung zwar in den Dienst der Mannschaft, man sah ihm aber an, dass er noch nicht wieder bei voller Leistungsstärke war. Dennoch erarbeiten sich die Ice Dragons nach kurzer Anlaufphase immer mehr die Feldüberlegenheit, nahmen mehr und mehr das Tor von Oliver Nilges unter Beschuss. Einzig die Genauigkeit im Abschluss fehlte. Erst in der 13. Minute fand die Scheibe endlich ihren Weg ins Tor. Nach Vorarbeit von Timo Becker und Tim Schürstedt, der diesen Assist auf dem Spielberichtsbogen leider nicht gutgeschrieben bekam, war Routinier Dennis Schmunk zur Stelle und hämmerte die Scheibe aus kurzer Distanz in die Maschen. Gut 90 Sekunden später stand es auch schon 2:0. Mit einem schönen Kombinationsspiel hatten Dennis Schmunk, Alexander Lindt und Jan-Niklas Linnenbrügger die Gästedefensive aus den Angeln gehoben, am Ende kam dann ein Querpass von Lindt vors Tor, den Linnenbrügger zwar erst verpasste, die Scheibe dann aber noch aufnehmen und mit der Rückhand an Nilges vorbei ins Tor schieben konnte. Nun lief eigentlich alles nach Plan, das Team von Jeff Job hatte die Partie im Griff. Doch 46 Sekunden Unachtsamkeit der Ice Dragons reichten den Gästen aus, um das Spiel überraschend auszugleichen. Erst räumten die Ice Dragons in der 16. Minute nicht energisch genug vor Lars Morawitz auf, so dass dieser zwar mit mehreren tollen Paraden glänzen konnte, dann aber beim Nachschuss durch Lukas Bisel Chancenlos war. Dann war auf einmal, es lief immer noch die 16. Minute, Andreas Bergmann frei durch, zog in Höhe des Bullypunktes ab und hämmerte die Scheibe mit einem Sonntagsschuss unhaltbar für Morawitz in den Winkel. Doch die Ice Dragons ließen sich nicht von Ihrer Marschroute abbringen, marschierten weiter Richtung Gästetor. Da es bei 5 gegen 5 nicht klappen wollte, musste dann ein Powerplay helfen. Und es half! Nach Vorarbeit von Fabian Staudt und Donatas Vitte war Lucas Klein in der 19. Minute zur Stelle und stellte den 3:2 Pausenstand her.
Das zweite Drittel eröffneten wieder die Ice Dragons. Es lief die 23. Minute, als Jan-Niklas Linnenbrügger einen Grefrather Pass abfing, zwei schnelle Schritte ins Drittel der Gäste machte und mit einem satten Schlagschuss abzog, um dann sofort jubelnd abzudrehen, die Ice Dragons führten erneut mit 2 Toren. In der Folge setzten sich die HEV Cracks immer mehr in der Verteidigungszone der Gäste fest, konnten die Scheibe aber trotz bester Chancen nicht im Tor unterbringen. So kam dann in der 34. Minute erneut die kalte Dusche. Eine versprungene Scheibe an der blauen Linie, ein Stolperer und plötzlich war Andre Schroll auf und davon. Zum Schuss kam er zwar dank des klugen Stellungsspiels von Lars Morawitz nicht, legte die Scheibe aber clever zurück auf Roby Haazen, der keine Mühe hatte, das Spielgerät zum 4:3 in die Maschen zu drücken. Dieser Treffer gab den Gästen wieder Auftrieb, sie kämpften sich zurück ins Spiel und hielten die Partie nun offen, auch wenn die Ice Dragons weiter optisch überlegen wirkten. Da beide Goalies keine weiteren Schüsse mehr passieren ließen, ging es mit diesem 4:3 in die zweite Pause.
Im letzten Drittel dann wurden die Ice Dragons mit jeder verpassten Chance nervöser, spielten so den Routiniers im Kader der Gäste immer mehr in die Karten. Während die Gäste nun auf ihre Chance lauerten, versuchten die Ice Dragons, das Spiel aus der Defensive zu kontrollieren, arbeiteten hart um Lars Morawitz zu unterstützen. Als dann in der 57. Minute Alexander Lindt von Dennis Schmunk und Jan-Niklas Linnenbrügger auf die Reise geschickt wurde und seinen Alleingang mit einem Schlenzer in den Winkel vergoldete, konnte man das kollektive Aufatmen auf der Tribüne hören. Doch noch gaben sich die Gäste nicht auf! Nach einem unerlaubten Weitschuss gab es Bully in der Herforder Zone, die Gäste gewannen das Bully, die Scheibe kam zu Jerome Baum und der schoss in der 59. Minute durch das Gewühl vorm Herforder Tor zum 5:4 ein. Jetzt setzte Gästecoach Karel Lang alles auf eine Karte, nahm seinen Goalie zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Grefrath machte mächtig Druck, doch die Ice Dragons warfen sich mutig in die Schusswege und Lars Morawitz hielt jede Scheibe fest, die auf sein Tor kam. So lief die Zeit herunter und am Ende konnten sich die Ice Dragons über 3 Punkte freuen.
Coach Jeff Job war zwar am Ende mit den 3 Punkten zufrieden, haderte aber mit der Chancenverwertung: „Das Spiel hätten wir in den ersten beiden Dritteln klar entscheiden müssen, aber wir haben aus unseren vielen Torchancen nichts gemacht, zu oft am leeren Tor vorbeigeschossen!“
Torfolge:
1:0 Schmunk/Becker (12:28); 2:0 Linnenbrügger/Lindt/Schmunk (14:11); 2:1 Bisel/Nelleßen/Reimann (15:05); 2:2 Bergmann/Schroll/Haazen (15:51); 3:2 Klein/Vitte/Staudt (18:38) PP1; 4:2 Linnenbrügger (22:57); 4:3 Haazen/Schroll (33:14); 5:3 Lindt/Linnenbrügger/Schmunk (56:54); 5:4 Baum/Nelleßen/Bisel (58:38)
Strafminuten:
Herford 8
Grefrath 6
eishockey.net / PM Herford
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Waller Heerstr. 293a
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