Das hatten sich die gut 650 anwesenden Herforder Eishockeyfans sicher anders vorgestellt! Die erste Heimniederlage
der Saison war von ungläubigem Kopfschütteln begleitet, Chancen um das Spiel für sich zu entscheiden, waren
schließlich genug da gewesen. Doch da die Ice Dragons am Gästegoalie Marvin Nickel schier verzweifelten, konnten
die Boerdeindianer mit 2:3 nach Penaltyschießen 2 Punkte aus der Eishalle „Im kleinen Felde“ entführen und den Ice
Dragons die erste Heimniederlage der Saison zufügen.
Schon zu Beginn der Partie war zu merken, irgendetwas stimmte nicht. Die Ice Dragons, normalerweise Blitzstarter,
waren noch gar nicht richtig auf dem Eis, das stand es schon 0:2. 47 Sekunden, 2 Angriffe und 4 Torschüsse hatten die
Gäste benötigt, um 2 Mal mitten ins Herforder Herz zu treffen! Bereits nach 35 Sekunden war Marc Polter zur Stelle,
um nach einem Schuss von Nils Hilgenberg, den Justin Figge im Herforder Tor parierte, völlig unbedrängt den
Nachschuss zu verwerten. Nur 12 Sekunden später hatte Filip Sedivy draufgehalten, wieder hatte Figge pariert, wieder
stand ein Soester Spieler plötzlich völlig frei, dieses Mal war es Ernst Reschetnikow, der den Nachschuss verwandelte.
Die Ice Dragons wirkten völlig konsterniert, benötigten einige Zeit, um zurück ins Spiel zu finden. Nach und nach
jedoch bekamen sie die Gäste immer besser in den Griff, machten gewaltig Druck. Doch sie hatten die Rechnung ohne
Marvin Nickel gemacht, der an diesem Abend 8 Arme zu haben schien. Immer wieder vereitelte der Soester Goalie
auch beste Torchancen, reihenweise brachte er die HEV Stürmer dazu, kopfschüttelnd abzudrehen. So dauerte es bis zur
15 Minute, ehe der Herforder Druck endlich etwas zählbares hervor brachte. Philipp Brinkmann, von Jeff Job in den
Sturm beordert, verwertete eine wunderbare Vorarbeit von Fabian Staudt und Leon Nasebandt zum 1:2, was zu einem
kollektiven Aufatmen im Herforder Fanblock führte. Doch der vielzitierte Dosenöffner war der Treffer nicht, es blieb
bis zur Pause bei diesem Spielstand.
Auch im zweiten Drittel waren die Ice Dragon die spielbestimmende Mannschaft, die Gäste verlegten sich auf
aufopferungsvolle Defensivarbeit und versuchten sich mit schnellen, schnörkellos gespielten Kontern. So musste auch
Justin Figge immer wieder sein ganzes Können aufbieten, um nicht einen weiteren Gegentreffer hinzunehmen. Die Ice
Dragons hingegen belagerten zwar oft genug das Tor von Marvin Nickel, spielten aber häufig den einen Pass zu viel,
waren nicht konsequent genug im Abschluss oder scheiterten eben am Torhüter der Gäste. Als dann RJ Reed in der 29.
Minute den viel umjubelten Ausgleich erzielte, vorangegangen war ein kluger Pass von Gleb Berezovskij, hätten man
denken können, dass der Knoten nun platzen würde. Spielerisch platze er auch, die Torchancen wurden immer besser,
aber weiterhin war der Abschluss das Problem. So ging es mit dem unentschieden in die 2. Pause.
Die Geschichte des letzten Drittels ist schnell erzählt: Die Ice Dragons rannten an, die Boerdeindianer verteidigten
geschickt und am Ende stand noch ein Marvin Nickel im Tor, der 2 Unterzahl-Konter und einige Hochkaräter einfach so
aus der Luft fischte. Tore fielen jedoch keine mehr, so dass es in die Verlängerung ging.
Die spielerische Überlegenheit der Ice Dragons war in der 5minütigen Verlängerung noch besser zu erkennen als in den
60 Minuten zuvor. Einen Angriff der Gäste mussten sie überstehen, danach spielte sich die Partie fast ausschließlich in
der Soester Verteidigungszone ab. Schuss um Schuss ging auf das Tor der Gäste. Schuss um Schuss wurde von Nickel
pariert. So blieb auch die Verlängerung torlos, das Penaltyschießen musste entscheiden.
Im Penaltyschießen konnte auf Seite der Ice Dragons lediglich Gleb Berezovskij seinen Versuch für die Ice Dragons
verwandeln, sowohl RJ Reed als auch Killian Hutt blieben am Goalie hängen. Bei den Gästen zog Ernst Reschetnikow
den kürzeren gegen Justin Figge, bei den Versuchen von Igor Furda und Martin Juricek war Figge jedoch chancenlos, so
dass am Ende die Gäste jubeln konnten.
Torfolge:
0:1 Polter/Hilgenberg/Furda (0:35); 0:2 Reschetnikow/Sedivy/Klinge (0:47); 1:2 Brinkmann/Nasebandt/Staudt (14:27);
2:2 Reed/Berezovskij/Hutt (28:46); 2:3 Juricek (60:00) entscheidender Penalty
Strafminuten:
Herford 2
Soest 2
eishockey.net / PM Herford
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