Am Sonntagnachmittag stand für die THOMAS SABO Ice Tigers das vierte und letzte Hauptrundenduell mit dem EHC Red Bull München auf dem Programm. Milan Jurcina trat die Reise nach Oberbayern nicht mit an, er laboriert noch immer an Rückenproblemen. Andreas Jenike bekam den Start im Tor und damit sein erstes Saisonspiel gegen München. Das Spiel begann sofort mit hohem Tempo, Brooks Maceks Schussversuch nach gut 30 Sekunden wurde aber von Tom Gilbert abgeblockt. Domik Kahun kam kurz darauf mit Tempo durch die neutrale Zone, verzögerte kurz und schoss dann knapp übers Tor (2.). Bis zur ersten Nürnberger Chance dauerte es etwas, die Ice Tigers konzentrierten sich zunächst auf eine geordnete Defensive. In der 8. Minute spielte Patrick Reimer an der blauen Linie quer, Nichlas Torp zog sofort ab, jagte den Puck aber übers Tor. Die Ice Tigers tasteten sich langsam näher ans Münchner Tor heran, mussten in der 9. und 10. Minute aber zwei Strafen hinnehmen. Zumindest bei der zweiten Strafe gegen Oliver Mebus gab es Diskussionsbedarf, München kümmerte das aber freilich wenig und erzielte eine Sekunde vor Ablauf der ersten Strafe den Führungstreffer. Michael Wolf wurde im Slot perfekt freigespielt, nahm Maß und überwand Jenike zum 1:0. Die Ice Tigers erhöhten den Druck, Yasin Ehliz scheiterte mit seinem Vorstoß in der 13. Minute noch an Danny aus den Birken. In der 15. Minute durften die zahlreich mitgereisten Nürnberger Fans dann aber den Ausgleich bejubeln. Petr Pohl spitzelte die Scheibe aus dem eigenen Drittel heraus in den Lauf von Eugen Alanov, der blieb bei seinem Alleingang eiskalt und überwand aus den Birken flach durch die Schoner zum 1:1. Es war gleichzeitig auch Alanovs erstes DEL-Tor in seiner noch jungen Karriere.
Während München im ersten Drittel noch etwas mehr vom Spiel hatte, veränderte sich das Bild im Mittelabschnitt aber komplett. Die Ice Tigers dominierten das Spielgeschehen, schnürten die Red Bulls immer wieder in deren Drittel ein und erspielten sich haufenweise Möglichkeiten. Leo Pföderl zog in Überzahl von der blauen Linie ab, John Mitchell hielt vor dem Tor die Kelle rein, fälschte diese aber genau in aus den Birkens Fanghand ab (21.). Die Ice Tigers setzten nach, Dane Fox scheiterte aus spitzem Winkel, Brandon Segal schoss von der blauen Linie und scheiterte an aus den Birkens Schoner (23.). In Unterzahl, als Petr Pohl eine interessante Strafe wegen Behinderung absitzen musste, hatte Taylor Aronson die nächste gute Chance, als er von Patrick Reimer wunderbar freigespielt wurde, aber ebenfalls am Schoner des Gastgeber-Torhüters scheiterte. In der 28. Minute münzten die Ice Tigers ihre Überlegenheit dann aber doch endlich in den Führungstreffer um. Patrick Buzas spielte quer durchs Drittel der Red Bulls genau auf die Kelle von Petr Pohl, der direkt abzog und flach genau aufs kurze Eck traf - 2:1 für Nürnberg. Von München war auch danach wenig zu sehen, die Ice Tigers drängten auf das dritte Tor. In Überzahl schoss Phil Dupuis nach einem Bullygewinn sofort, Leo Pföderl hielt von der linken Seite drauf, beide konnten aus den Birken aber nicht überwinden (31.). Die größte Chance hatte aber Brett Festerling in der 35. Minute. Yasin Ehliz brachte die Scheibe über die rechte Seite ins Drittel und bediente den mitgelaufenen Verteidiger, Festerling hatte freie Schussbahn, schoss aber knapp am Tor vorbei. Dass die Ice Tigers ihre zahlreichen Möglichkeiten nicht nutzten, sollte sich in der 38. MInute rächen. Aus dem Nichts kam München zum Ausgleich, als Brooks Macek nach einem Schlagschuss von Ryan Button nachsetzte und den Abpraller aus dem Gewühl heraus zum 2:2 über die Linie bugsierte.
Zu Beginn des Schlussabschnitts musste Brett Festerling wegen Haltens auf die Strafbank, was die Red Bulls in der 43. Minute eiskalt bestraften. Derek Joslin feuerte zwar am Tor vorbei, der Puck prallte aber von der Bande zurück nach vorne, wo Jon Matsumoto goldrichtig stand und die Scheibe etwas glücklich über Jenike zum 3:2 für München ins Tor hob. Zweieinhalb Minuten später brachte Tom Gilbert die springende Scheibe an der Bande nicht unter Kontrolle, Keith Aucoin ging dazwischen, zog zum Tor und spielte punktgenau quer, wo Brooks Macek lauerte und sich die Chance nicht entgehen ließ - 4:2 für München (45.). Die Ice Tigers gaben aber nicht auf und kämpften sich noch einmal ins Spiel zurück, nachdem Jenike vor dem Tor glänzend gegen Jerome Flaake reagiert hatte (52.) und Dane Fox als klarer Punktsieger aus dem Faustkampf gegen Jason Jaffray hervorging (52.). Patrick Buzas legte im eigenen Drittel ab auf durch den durchstartenden Eugen Alanov, der über die linke Seite kommend quer auf Petr Pohl spielen wollte. Der Pass wurde von Derek Joslin abgefälscht und rutschte über die Linie - nur noch 3:4 aus Nürnberger Sicht (55.). Mehr sprang aber nicht mehr heraus, weil unter anderem Patrick Hager die Scheibe ungeahndet mit einem gebrochenen Schläger spielte und aus dem eigenen Drittel beförderte. Am Ende standen die Ice Tigers zwar ohne Punkte da, können aber auf eine der besten Saisonleistungen zurückblicken und darauf aufbauen, wenn am Freitagabend um 19.30 Uhr die Grizzlys Wolfsburg zu Gast in Nürnberg sind.
eishockey.net / PM Nürnberg
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