Als Zweitplatzierter der Oberliga Süd gehören die Bietigheim Steelers zu den Favoriten in den diesjährigen Playoffs und wurden dieser Rolle auch im Achtelfinale gerecht. Mit 3:1 Siegen setzten sie sich gegen die Mannschaft aus Halle/Saale durch.
Zuhause waren die Steelers in dieser Saison eine Macht. Die einzige Heimniederlage mussten sie am 2. Oktober 2024 hinnehmen. Gegen Memmingen gab es ein 1:2 nach Verlängerung. Seitdem konnte keine Gastmannschaft mehr in der EgeTrans Arena gewinnen, auch nicht der oben erwähnte Achtelfinalgegner, der sich dort im Spiel 1 mit 0:11 eine derbe Klatsche abholte und auch Spiel 3 mit 1:4 verlor.
Wo Licht ist, da ist auch (etwas) Schatten. Von 24 Hauptrunden-Auswärtsspielen verlor Bietigheim ganze zehn Spiele. Bei den jeweils zwei Gastspielen in Deggendorf und Lindau blieb unser Viertelfinalgegner sogar punktlos und in den zwei Spielen in Bad Tölz kam insgesamt nur ein magerer Punkt heraus. Bei den Playoff-Auswärtsspielen in Halle spiegelte sich das haargenau so wieder: Spiel 2 ging 1:4 verloren, das mit 4:1 gewonnene Spiel 4 sicherte schließlich den Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften.
Aus der letzten DEL-Saison (2022/2023) sind noch zwei Spieler übriggeblieben, nämlich Verteidiger Tim Schüle und Stürmer Alexander Preibisch. Letzterer steht seit 2017 im Kader und hat mit 437 die viertmeisten Spiele für die Steelers absolviert. Schüle dagegen ist sogar ein Bietigheimer Eigengewächs. Nach seiner Jugendzeit in Bietigheim ging er nach Düsseldorf, wo er in der Saison 2008/2009 gemeinsam mit IceFighter André Schietzold für die DEG Metro Stars spielte. Auf fast 500 DEL-Spiele für Düsseldorf, Nürnberg, Augsburg und Bietigheim blickt der 34-jährige Schüle zurück. In der zweiten Saisonhälfte und den Playoffs kam er verletzungsbedingt jedoch nicht zum Einsatz.
Die drei Kontingentstellen werden von den Tschechen Marek Racuk, Erik Němec und Jan Veselý besetzt. Racuk (22 Tore, 50 Assists) ist bester Vorbereiter und Němec (26 Tore, 34 Assists) bester Torschütze des Teams. Veselý wurde erst Mitte Februar verpflichtet.
Ein weiterer Leistungsträger des Teams ist der erfahrene Deutsch-Kanadier Tyler McNeely. Der 37-jährige brachte es in der Hauptrunde auf 60 Scorerpunkte (24 Tore, 36 Assists) und konnte in den vier Begegnungen gegen Halle acht Punkte sammeln. Annähernd 500 DEL2-Spiele bestritt er für Rosenheim, Bad Tölz und Bietigheim. Jede Menge DEL2-Erfahrung hat auch Stürmer Christoph Kiefersauer, der vergangene Saison noch für Leipzigs Kooperationspartner Lausitzer Füchse auf Torejagd ging. Teamkollege Sören Sturm kennt die DEL nicht nur vom Hörensagen, sondern spielte für Köln, München und Straubing in Deutschlands höchster Liga. Vergangene Saison trug er übrigens das Trikot der Eispiraten Crimmitschau. Apropos Crimmitschau: Über 100 Mal lief der Deutsch-Rumäne Tamás Kánya für die Eispiraten auf und in der Saison 2022/2023 trug Kánya als Förderlizenzspieler auch sechs Mal das Trikot der KSW IceFighters. Ein weiterer aus Leipziger Sicht bekannter (Nach)name taucht im Kader der Steelers auf: Bastian Eckl ist einer der eishockeyspielenden Brüder von Ex-IceFighter Oliver Eckl (2022/2023 bei den IceFighters).
Abschließend noch ein kurzer Blick in die Statistik: In der Hauptrunde hatten die Bietigheim Steelers eine Powerplay-Quote von 24,4 (Platz 4 in der OLS), sowie eine Penalty Killing-Quote von beeindruckenden 88,8 Prozent (Platz 1 in der OLS Süd). Im Schnitt erzielten sie 4,5 Tore pro Spiel und kassierten durchschnittlich 2,25 Tore. Mit 108 Gegentoren hatten sie die beste Abwehr aller Südteams. Die Goalies Olafr Schmidt und David Zabolotny belegen in der Torhüter-Rangliste des Südens die Plätze 1 und 3. Schmidt stand in der Saison 2018/2019 übrigens bei den Lausitzer Füchsen im Tor, ebenso wie unser Goalie Konstantin Kessler.