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Icefighters kassieren bittere Pille

Þ27 Dezember 2019, 19:33
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EXA Icefighters Leipzig
EXA Icefighters Leipzig

Gestern Abend gastierten die Hannover Indians in der Kohlrabizirkus Eisarena. Über 300 mitgereiste Indianerfans sorgten, zusammen mit den Fans der EXA IceFighters Leipzig, schon vor dem ersten Bully für tolle Stimmung. Bei unseren IceFighters meldeten sich bis auf Ryan Warttig alle Spieler wieder einsatzbereit. Ein gutes Vorzeichen also?

Leider nein. Es dauerte im ersten Wechsel gerade einmal 29 Sekunden, als Eric Hoffmann hinter dem Tor den Puck verlor und die Gäste durch Thomas Pape zum ersten Treffer kamen. Das war ein Schock. In den folgenden Minuten merkte man, dass der Treffer Wirkung zeigte. Die Indians kamen mit aggressivem Forechecking immer wieder zu guten Möglichkeiten. Eric Hoffmann entschärfte ein ums andere Mal ruhig die Situation. Zwei Powerplaysituationen brachten die IceFighters zurück ins Spiel. In der 14. Minute eroberte sich Ian Farrell den Puck und spielte Damian Schneider herrlich frei. Der hatte keine Mühe, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Danach gab es die ersten kleinen Scharmützel in einer intensiven, aber nicht unfairen Begegnung. Kurz vor der Sirene hätte Hubert Berger sogar noch den Führungstreffer erzielen können, aber er verzog knapp mit der Rückhand. So ging es mit dem bis dahin gerechten 1 – 1 in die Kabine.

Und aus dieser kamen gefühlt leider nur die Indians zurück. Wie zu Beginn des Spiels durften die Gäste im ersten Wechsel gleich wieder jubeln. Erneut war es Thomas Pape, der nach diesmal 19 Sekunden einen unnötigen Fehler eiskalt zum 2 – 1 für seine Farben nutzte. Zwei Strafen gegen Michal Velecky und Goran Pantic direkt hintereinander erschwerten es den Icefighters zurück ins Spiel zu kommen. Zumal die Indians das zweite Powerplay in der 30. Minute zum 3 – 1 durch Mike Glemser nutzten. Und es kam noch bitterer. Gut 30 Sekunden später schlief die komplette Hintermannschaft beim 4 – 1 der Gäste durch Nickolas Bovenchen. Coach Sven Gerike nahm erst einmal eine Auszeit, um die IceFighters „aus der Kabine“ zu holen. Und nach all den Fehlern kam jetzt auch noch Pech dazu. Ein Versuch der Indians die Scheibe tief zu spielen, prallte vom Linesman unglücklich in die Mitte ab und Tore Weyrauch sagte artig danke. Sein 5 – 1 für die Indians war auch das Ende des Arbeitstages von Eric Hoffmann. Patrick Glatzel ersetzte ihn. Danach gab es einiges an Tumulten auf dem Eis und dieses denkwürdige Drittel wurde unendlich in die Länge gezogen, weil der Schiedsrichter unglaublich viele Strafen aussprechen mussten. Nach einem schier endlosen Handgemenge traf es Moritz Israel und Erek Virch auf unserer Seite mit je 5 plus Spieldauer Strafen. Leon Lilik erhielt zudem 2 + 2 + 10 Minuten. Israel und Virch sind dementsprechend im morgigen Spiel in Erfurt gesperrt. Da bei den Indians die beinahe identischen Strafen ausgesprochen wurden, blieb am Ende eine 2 Minuten Strafe übrig. Diese konnten die IceFighters schadlos überstehen. Doch auch Patrick Glatzel musste noch einmal hinter sich greifen. Chad Niddery erhöhte in der 38. Minute auf sage und schreibe 6 – 1 für die Gäste.

Im letzten Drittel fiel dann auch Hannes Albrecht aus. Sein Comeback war wohl doch ein wenig zu früh. Die verbliebenen IceFighters versuchten noch das ein oder andere Tor zu erzielen, aber an diesem Tag gelang einfach gar nichts mehr. Sinnbildlich für das gesamte Spiel waren einige Schussversuche, bei denen der Puck nicht annähernd getroffen wurde. Das war einfach ein gebrauchter Tag. Coach Sven Gerike fiel es dann auch auf der Pressekonferenz nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Er entschuldigte sich bei den Anhängern im Namen der Mannschaft für die schlechte Leistung, vor allem im zweiten Drittel, aber wollte keine Kritik in der Öffentlichkeit ausüben. „Normalerweise bin ich für die offenen Worte, aber heute ist das unangebracht“, war sein kurzes Statement. Dann fügte er hinzu: „Man sagt, den Charakter eines Menschen sieht man dann, wenn er mit dem Rücken zur Wand steht – nun, jetzt müssen wir Charakter zeigen!“

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