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Η-Ζ
(0:2) - (1:0) - (1:0) - (0:0 ОТ) - (1:0 SO)
16.02.2024, 19:30 Uhr

Im Defensiv Kollektiv zum Punktgewinn

Niederlage im Penaltyschießen

Þ17 Februar 2024, 13:58
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frankfurt
frankfurt

Die Löwen Frankfurt sichern sich bei den Kölner Haien nach Penaltyschießen einen Punkt aus einem nervenaufreibenden Spiel.

Tatort Lanxess Arena: Normalerweise kennt man den Krimi aus Köln am Sonntagabend. Das Gastspiel der Löwen Frankfurt bei den Kölner Haien am freitäglichen 46. Spieltag der laufenden Saison in der PENNY DEL übertraf die gern auch mal seichte Unterhaltung aber um Längen. Tore von Chad Nehring und Julian Napravnik brachten die Löwen in Front, ehe die Haie die Partie ausglichen. Am Ende stemmten sich die Löwen mit aller Macht gegen eine Niederlage und entführen nach dem Penaltyschießen einen extrem wichtigen Punkt nach Frankfurt. Julius Hudacek verbuchte dabei 42 Saves.

Oh Fortuna!

Dabei war Hudacek in gewisser Weise die tragische Figur der Partie. Von Beginn an stand der Goalie der Löwen unter Beschuss und parierte bis ins zweite Drittel hinein einen Schuss nach dem anderen. Mitunter auch unter freundlicher Mithilfe seines besten Freundes, dem Torgestänge. Beim ersten Tor der Haie wand sein Verbündeter allerdings gegen ihn: Ein Pfostenschuss von Louis-Marc Aubry aus halblinker Position sprang Hudacek an den Rücken und vor dort aus trudelte der Puck über die Linie (34.).

Nach dem etwas bräsigen Auftritt der Haie am Dienstag gegen Iserlohn, feuerten die Kölner Hausherren heute aus allen Rohren. Erst recht mit zunehmender Spielzeit, denn Hudacek und der Löwen-Defensive gelang es (fast) immer irgendwie den Puck vom Übertreten der Torlinie zu hindern. Umso ärgerlicher, dass in der 48. Minute ein eigentlich wenig gefährlicher Schuss von Justin Schütz aus spitzem Winkel Hudacek, wie schon beim ersten Treffer, am kurzen Pfosten über die Fanghand passierte- und zum 2:2-Ausgleich im Netz einschlug. Zwei durchaus als „unglücklich“ zu bezeichnende Treffer glichen eine Partie aus, die im ersten Drittel Fortuna durchaus noch auf Seiten der Löwen sah.

Gustav Gans lässt grüßen

Denn schon in den ersten beiden Wechseln der Partie klingelten die Haie zweimal am Tor der Löwen. Aber weder bei Alexander Greniers Abschluss nach einer 2-gegen-1-Angriff (1. Minute), noch nach Maxi Kammerers Versuch (2.) wollte der Puck über die Linie. Eine frühe Strafe gegen Nathan Burns schickte die Haie ins Powerplay und damit zur nächsten Gelegenheit in Führung zu gehen – doch die Löwen bissen sich in Unterzahl an ihrem Gegner fest und überstanden die Unterzahlsituation ohne Gegentreffer.

Die schadlos überstandene Anfangsphase ermutigte die Löwen nach rund sieben Spielminuten nun auch selbst verstärkt an der Partie teilzunehmen. Ein Alleingang von Dominik Bokk (9.) und ein Pfostentreffer von Joseph Cramarossa waren erste gute Offensivaktionen der Löwen, die sich in der Folge mehr und mehr in die Partie arbeiteten. Köln versuchte zu gestalten, die Löwen hielten kollektiv „grittig“ dagegen.

Um die eigene Offensive mehrdimensionaler zu gestalten, bauten die Löwen-Coaches die Angriffsformationen an mehreren Stellen um, lediglich die Reihe Bokk, Rowney, Napravnik blieb zusammen. Zu Cody Kunyk und Joseph Cramarossa rückte Youngster Kevin Bicker, Nathan Burns, Markus Schweiger und Cam Brace bildeten eine komplett neue dritte Reihe. In der vierten Formation agierten Brett Breitkreuz, Eugen Alanov und Chad Nehring.

Letztgenannter brachte die Löwen nach gerade einmal sechs Sekunden in ihrem ersten Powerplay mit 1:0 in Führung. Über Ville Lajunen und Dominik Bokk spielten die Löwen den Puck nach einem gewonnenen Bully schnell und präzise quer durch die Angriffszone, vor dem Tor lauernde hatte Nehring keine Mühe Bokks Zuspiel über die Linie zu drücken (17.).

Und weil es so schön war, kombinierten die Löwen sich im folgenden Wechsel bei 5-gegen-5 gleich nocheinmal sauber durch Kölns Defensive. Carter Rowney war dabei mal wieder nicht vom Puck zu trennen, bediente Julian Napravnik und der besorgte noch in derselben Spielminute das 2:0 für die Löwen (17.).

In Anbetracht von Kölns Eröffnung der Partie und dem durchgehend klar sichtbaren Bestreben der Haie die Partie zu gestalten, war das 0:2 zweifelsfrei ein glücklicher Zwischenstand zu Gunsten opportuner Löwen.

Die Weigerung der Niederlage

Aber Fortuna ist ja bekanntlich eine wankelmütige Göttin. Im ersten Drittel noch von ihr geküsst, ließ sie die Löwen bei den beiden Kölner Gegentoren ebenso mit ihr hadern. Doch damit war es dann auch genug. Zumindest rückblickend schien mit dem Ausgleich der Glücksfaktor sich aus der Partie zu schleichen. Was blieb waren Haie, die unbedingt gewinnen wollten und Löwen, die sich schlicht weigerten zu verlieren.

In vielen Statistiken war die Partie zu diesem Zeitpunkt rund zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit praktisch schon zu Gunsten der Haie entschieden. Aber zur Verteilung der Punkte zählt bekanntlich nur ein Wert: die Tore. Und hier ließen sich die Löwen einfach nicht mehr bezwingen. Auch eine Strafe gegen Nathan Burns zur Unzeit 47 Sekunden vor dem Ende überstanden sie mit vereinten Defensivkräften schadlos. Sowohl in der regulären Spielzeit, wie auch in der Overtime.

Diese geriet, trotz ausgeglichener 3-gegen-3-Spieler auf dem Eis zu einer optischen Verlängerung des Kölner Powerplays, aber auch hier stemmten sich die Löwen mit allem was sie hatten gegen eine drohende Niederlage. Insgesamt hinderten sie 31 Schüsse der Haie daran, bis zum Tor durchzukommen und nahmen Julias Hudacek damit einen gehörigen Teil seiner Arbeit ab. War Frankfurts Schlussmann dennoch gefordert, parierte er in der Schlussphase nicht nur sehr stark sondern sicherte seinem Team mit gefangenen Pucks auch immer wieder entscheidende Wechselmöglichkeiten. Ville Lajunen mit einem Shift von fast zwei Minuten und Joseph Cramarossa von sogar 2:32min dankten es ihrem Schlussmann.

In der Lotterie des Penaltyschießens traf Köln Jason Bast mit dem ersten Versuch, Dominik Bokk glich im zweiten Versuch der Löwen aus. Schließlich gewann Justin Schütz mit seinem Treffer die Partie für die Haie.

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